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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihren ebenfalls dabeihaben.«
    »Wir wollen ganz bestimmt keine offenen Kämpfe auf den Straßen der Heiligen Stadt«, sagte Sperber. »Wie geht es Erzprälat Cluvonus?«
    »Er wird es nicht mehr lange machen, fürchte ich. Die Hierokratie kann den Bürgern seinen Zustand nicht länger verheimlichen.«
    »Das macht unsere Mission um so dringlicher«, sagte Kalten. »Wenn Cluvonus stirbt, wird Annias nicht zögern, und dann wird er die elenische Staatskasse nicht mehr benötigen.«
    »Beeilen wir uns«, drängte Sperber die Gefährten. »Es ist noch ein Tagesritt bis zum See.«
    »Sperber«, Kurik schüttelte mißbilligend den Kopf, »du hast deine Rüstung rosten lassen!«
    »Wirklich?« Sperber zog seinen klatschnassen schwarzen Umhang zurück und blickte sichtlich erstaunt auf die rötliche Tönung seiner Schulterplatten.
    »Du hast wohl die Ölflasche nicht gefunden?«
    »Ich hatte andere Dinge im Kopf.«
    »Offensichtlich.«
    »Tut mir leid. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Du weißt ja gar nicht, wie man es macht. Pfusch nicht an deiner Rüstung herum. Ich bringe sie schon wieder in Ordnung.«
    Sperber ließ den Blick über die anderen schweifen.
    »Sollte irgend jemand eine Bemerkung darüber machen, bekommt er es mit mir zu tun«, drohte er.
    »Wir würden eher sterben, als Euch zu kränken, Ritter Sperber«, versicherte Bevier ihm mit Unschuldsmiene.
    »Das weiß ich zu schätzen.« Entschlossen ritt Sperber durch den strömenden Regen weiter, und seine rostige Rüstung quietschte.
     
    8
     
    Das uralte Schlachtfeld am Randerasee im nördlichen Teil von Mittellamorkand war noch trostloser, als sie allen Erzählungen nach angenommen hatten. Es war eine riesige Ödnis aus umgegrabener und in kleinen Hügeln aufgehäufter Erde. Überall fanden sich große Löcher und Gräben, die jetzt mit schlammigem Wasser gefüllt waren, denn der anhaltende Regen hatte das ganze Feld in einen Sumpf verwandelt.
    Kalten hielt sein Pferd neben Sperber an, während sein Blick bedrückt über die morastige Weite wanderte, die sich offenbar bis zum Horizont erstreckte.
    »Wo fangen wir an?« fragte er bestürzt über die ungeheure Aufgabe, die vor ihnen lag.
    Sperber erinnerte sich an etwas. »Bevier!« rief er.
    Der Arzier ritt herbei. »Ja, Sperber?«
    »Habt Ihr nicht einmal gesagt, daß Ihr Militärgeschichte studiert habt?«
    »Ja.«
    »Da dies die größte Schlacht aller Zeiten war, habt Ihr Euch gewiß eingehend damit beschäftigt?«
    »Selbstverständlich.«
    »Meint Ihr, Ihr könntet den ungefähren Abschnitt finden, wo die Thalesier kämpften?«
    »Gebt mir ein wenig Zeit, mich zu orientieren.« Bevier ritt hinaus in das aufgeweichte Feld und hielt Ausschau nach einem Orientierungspunkt.
    »Dort!« rief er schließlich. Er deutete auf einen nahen Hügel, den die Schleier des Nieselregens fast verbargen. »Dort haben die Truppen des Königs von Arzium Stellung bezogen und gegen die Horden Othas und seiner übernatürlichen Verbündeten gekämpft. Sie wurden hart bedrängt, hielten sich jedoch, bis die Ordensritter eintrafen.« Er kniff die Augen zusammen und spähte nachdenklich in den Regen. »Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, stürmte die Armee König Saraks von Thalesien am Ostufer zu einem Flankenangriff herbei. Das bedeutet, daß sie viel weiter östlich gekämpft haben müssen.«
    »Das schränkt es wenigstens ein bißchen ein«, sagte Kalten. »Hatten sich die genidianischen Ritter Sarak angeschlossen?«
    Bevier schüttelte den Kopf. »Alle Ordensritter waren im Krieg in Rendor eingesetzt. Als sie von Othas Eindringen erfuhren, überquerten sie das Innenmeer nach Cammorien und eilten in einem Gewaltmarsch hierher. Sie erreichten das Schlachtfeld aus Richtung Süden.«
    »Sperber!« sagte Talen leise. »Da drüben! Einige Leute versuchen, sich hinter dem größeren Erdhaufen zu verstecken – dem dort mit dem Baumstumpf auf halber Höhe!«
    Sperber vermied es, sich umzudrehen. »Hast du sie gut sehen können?«
    »Ja, aber ich konnte nicht erkennen, was für Landsleute es sind«, antwortete der Junge. »Sie sind von oben bis unten voll Schlamm.«
    »Haben sie Waffen irgendwelcher Art?«
    »Schaufeln, hauptsächlich. Ich glaube, zwei von ihnen hatten Armbrüste.«
    »Dann müssen es Lamorker sein«, meinte Kalten. »Niemand außer ihnen benutzt Armbrüste.«
    »Kurik«, fragte Sperber seinen Knappen, »wie weit kann eine Armbrust zielgenau treffen?«
    »Zweihundert Schritt, alles darüber wären

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