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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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möchte, daß die Gebeine nach Thalesien überführt werden, damit sie in allen Ehren bestattet werden können.«
    »Hab' nie was von einem thalesischen König gehört«, sagte Wat. »Aber das muß nichts bedeuten. Es war eine gewaltige Schlacht, und Thalesier haben vom Südende des Sees bis weit hinauf nach Pelosien gegen die Zemocher gekämpft. Ihr müßt wissen, es war so: Wie die ersten Thalesier oben an der Nordküste gelandet sind, haben zemochische Spähtrupps sie entdeckt, und da hat Otha mehrere Truppeneinheiten hinaufgeschickt, um sie daran zu hindern, daß sie das Hauptschlachtfeld erreichen. Zuerst sind die Thalesier in kleineren Abteilungen heruntergekommen, und da waren ihnen die Zemocher weit überlegen. Es hat eine Menge Scharmützel gegeben, wenn die eine oder andere kleine Schar Thalesier in einen zemochischen Hinterhalt geraten ist. Doch wie dann die Hauptmacht der Thalesier gelandet war, hat sie den Spieß umgedreht. Hört, ich hab' da ein bißchen selbstgebrautes Bier. Darf ich Euch was anbieten?«
    »Gern«, dankte Sperber. »Aber nicht für den Jungen. Dafür ist er noch nicht alt genug.«
    »Hab' auch Milch, wenn du welche möchtest, Junge«, bot Wat Talen an.
    Talen seufzte. »Warum nicht.«
    Sperber überlegte. »Der thalesische König dürfte als einer der ersten gelandet sein. Er hat seine Hauptstadt vor seinen Streitkräften verlassen, ist jedoch offenbar nicht bis zu dem großen Schlachtfeld gekommen.«
    »Dann liegt er wahrscheinlich irgendwo oben in Pelosien oder aber in Deira«, meinte Wat. Er stand auf, um Bier und Milch zu holen.
    Sperber stöhnte. »Das ist ein riesiges Gebiet.«
    »Das wohl, Freund, aber zumindest seid Ihr auf der richtigen Spur. Und in Pelosien und Deira gibt es auch Leute, die genauso viel Freude an den alten Geschichten haben wie Farsch und ich. Und je näher Ihr dem Ort kommt, wo immer dieser König begraben ist, den Ihr sucht, desto größer werden die Chancen, daß Euch jemand erzählen kann, was Ihr wissen wollt.«
    »Da mögt Ihr natürlich recht haben.« Sperber nahm einen Schluck Bier. Es war trüb, aber das beste, das er je getrunken hatte.
    Wat lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kratzte sich an der Brust, »'s ist eben so, daß die Schlacht einfach zu groß war, als daß irgend jemand sie ganz überschau'n hätt' können. Ich weiß so ungefähr, was hier in der Gegend passiert ist, und Farsch weiß, was um sein Dorf herum und weiter im Süden los war. Wir kennen uns alle so im allgemeinen aus, was im großen ganzen gescheh'n ist. Aber wenn's um Einzelheiten geht, dann muß man mit jemand reden, der in der Nähe lebt, wo sie sich tatsächlich zugetragen haben.«
    »Dann ist es reine Glückssache.« Wieder seufzte Sperber. »Wir könnten direkt an dem Mann vorbeireiten, der sich auskennt, ohne auch nur daran zu denken, ihn zu fragen.«
    »Also ganz so muß es nicht sein, Freund«, widersprach Wat. »Wir, die wir uns für die alten Geschichten interessieren, kennen einander. Oder hat Euch der alte Farsch etwa nicht zu mir geschickt? Und ich kann Euch zu jemand schicken, den ich in Paler kenn', das ist oben in Pelosien. Er weiß bestimmt viel mehr darüber, was sich da droben getan hat, als ich. Und er seinerseits kennt sicher andere, die wiederum mehr darüber wissen, was in ihrer Gegend passiert ist. Das hab' ich damit gemeint, wie ich gesagt hab', daß Ihr auf der richtigen Spur seid. Ihr braucht jetzt bloß von einem zum andern gehen, bis Ihr die Geschichte hört, hinter der Ihr her seid. Das ist viel schneller, als ganz Nordpelosien oder Deira aufzubuddeln.«
    »Da habt Ihr gewiß recht.«
    Der Schielende grinste schief. »Soll keine Beleidigung sein, Euer Gnaden, aber ihr Edelleut' bildet euch immer ein, daß wir einfachen Leut' gar nichts wissen; aber wenn ihr uns alle zusammentun würdet, gäb's bestimmt nicht viel auf der Welt, was wir nicht wissen!«
    »Ich werde daran denken«, versicherte ihm Sperber. »Wer ist denn dieser Mann in Paler?«
    »Ein Gerber, Berd heißt er – komischer Name, aber Pelosier sind eben so. Er hat seine Gerberei außerhalb vom Nordtor der Stadt. Man hat sie innerhalb der Mauern nicht zugelassen, wegen ihres Gestanks, müßt Ihr wissen. Redet mit Berd, und wenn er die Geschichte nicht kennt, die Ihr hören wollt, fällt ihm bestimmt jemand ein, der sie kennt – oder wenigstens jemand, der Euch sagen kann, wen Ihr danach fragen sollt.«
    Sperber erhob sich. »Wat«, sagte er, »Ihr wart uns wirklich eine echte

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