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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Deira umherwandern und alten Männern beim Geschichtenerzählen zuhören.«
    »Nein, das glaube ich nicht, Sperber«, widersprach sie. »Manchmal habe ich Ahnungen – flüchtige Blicke in die Zukunft. Ich spüre, daß wir auf dem richtigen Weg sind.«
    »Ahnungen, Sephrenia?« fragte er leicht amüsiert.
    »Nun ja, vielleicht ist es etwas mehr als das, aber das richtige Wort dafür würden Elenier nicht verstehen.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß Ihr wahrhaftig in die Zukunft sehen könnt?«
    Sie lachte. »O nein«, antwortete sie. »Das können nur Götter und selbst sie nicht sehr gut. Ich kann lediglich spüren, wenn etwas richtig ist und wenn nicht. Und hier habe ich das Gefühl , daß es richtig ist. Und da ist noch etwas«, fügte sie hinzu. »Aldreas' Geist hat Euch gesagt, daß die Zeit für Bhellioms Wiedererscheinen gekommen ist. Ich weiß, wessen der Bhelliom fähig ist. Er kann Dinge auf eine Art und Weise lenken, wie wir es uns gar nicht vorzustellen vermögen. Wenn er will, daß wir ihn finden, kann uns nichts auf der Welt davon abhalten. Ihr werdet feststellen, daß uns die Geschichtenerzähler in Pelosien und Deira Dinge erzählen, an die sie sich seit vielen Jahren nicht mehr erinnert haben, und auch solche, die sie in Wirklichkeit nie gewußt haben.«
    »Klingt das nicht ein bißchen mystisch?«
    »Styriker sind Mystiker, Sperber. Ich dachte, das wüßtet Ihr.«
     
    11
     
    Am nächsten Morgen standen sie erst spät auf. Sperber war bei Tagesanbruch aufgewacht, beschloß jedoch, seine Gefährten ausschlafen zu lassen. Die Strapazen der langen Reise und der Schrecken des vergangenen Tages hatten ihren Tribut gefordert. Er entfernte sich ein Stück von den Zelten, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Der Himmel war klar, und noch waren Sterne deutlich zu sehen. Trotz Sephrenias Zuversicht war Sperber düsterer Stimmung. Anfangs hatte er geglaubt, sie würden alles überwinden können, weil ihre Sache gut und edel war. Die Ereignisse des vergangenen Tages hatten ihm jedoch bewiesen, wie sehr er sich irrte. Er würde alles wagen, um seiner todbleichen jungen Königin die Gesundheit zurückzubringen, ja, er würde sogar dafür sein Leben opfern. Aber hatte er das Recht, das seiner Gefährten aufs Spiel zu setzen?
    »Wo liegt das Problem?« Er erkannte Kuriks Stimme, ohne daß er sich umdrehen mußte.
    »Ich weiß es nicht, Kurik«, gestand er. »Ich habe immer mehr das Gefühl, als versuchte ich Sand in der Faust zu halten, und unser Plan ist wahrhaftig nicht sehr vernünftig, oder? Ich meine, fünfhundert Jahre alte Geschichten aufspüren zu wollen, ist doch absurd, findest du nicht?«
    »Nein, Sperber«, entgegnete Kurik, »längst nicht so absurd wie es dir vorkommt. Wir könnten die nächsten zweihundert Jahre den Norden von Pelosien und Deira umgraben, ohne auch nur in die Nähe des Bhelliom zu kommen. Der Bauer hat schon recht, weißt du. Vertrau den einfachen Leuten. In vieler Hinsicht sind die Bürger weiser als die Adeligen – und sogar die Kirche, wenn man es recht bedenkt.« Kurik hüstelte verlegen. »Du brauchst aber nicht unbedingt dem Patriarchen Dolmant zu erzählen, daß ich das gesagt habe«, fügte er rasch hinzu.
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher, mein Freund.« Sperber lächelte. »Wir müssen uns über etwas unterhalten.«
    »Ach?«
    »Kalten, Bevier und Tynian sind mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt.«
    »Weißt du, ich glaube, du hast recht.«
    »Das ist eine schlechte Angewohnheit, Kurik.«
    »Das sagt Aslade auch.«
    »Deine Gattin ist eine kluge Frau. Hör mich an. Daß wir bisher von den üblichen Reiseschwierigkeiten weitgehend verschont blieben, lag daran, daß wir mehrere Männer in Rüstung waren. Die wenigsten legen sich gern mit Ordensrittern an. Aber es könnte zum Problem werden, daß nur noch Ulath und ich übrig sind.«
    »Zählen kann ich, Sperber. Worauf willst du hinaus?«
    »Würde dir Beviers Rüstung passen?«
    »Wahrscheinlich. Sie wäre nicht sehr bequem, aber ich könnte die Schnallen ein wenig verstellen. Die Sache ist nur, daß ich es nicht tun werde!«
    »Wo liegt das Problem? Auf dem Übungsplatz hast du ja auch eine Rüstung getragen.«
    »Dort hat jeder gewußt, wer ich war. Hier sind wir in einem fremden Land, und das ist etwas ganz anderes!«
    »Ich verstehe nicht, welchen Unterschied das macht, Kurik.«
    »Es gibt gewisse Gesetze, Sperber. Nur Ritter dürfen Rüstung tragen, und ich bin keiner.«
    »Das ist nur ein kleiner

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