Elenium-Triologie
Hilfe.« Er drückte dem Schielenden ein paar Münzen in die Hand. »Wenn Ihr wieder mal ins Dorf kommt, dann leistet Euch ein paar Krug Bier, und falls Euch Farsch über den Weg läuft, dann bestellt ihm auch einen.«
»Oh, danke, Euer Gnaden. Das mach' ich. Und viel Glück bei Eurer Suche.«
»Danke.« Da fiel Sperber noch etwas ein. »Ich würde Euch gern ein wenig Brennholz abkaufen, falls Ihr welches entbehren könnt.« Er gab Wat noch ein paar Münzen.
»Aber selbstverständlich, Euer Gnaden. Kommt mit zur Scheune, dann zeig' ich Euch, wo's aufgeschichtet ist.«
»Nicht nötig, Wat.« Sperber lächelte. »Wir haben es bereits. So, Talen, verabschieden wir uns.«
Es hatte inzwischen völlig zu regnen aufgehört. Als Sperber und Talen aus dem Haus traten, konnten sie über dem See im Westen blauen Himmel sehen.
»Ihr habt es also unbedingt tun müssen!« sagte Talen verärgert.
»Er hat uns wirklich sehr geholfen, Talen«, verteidigte sich Sperber.
»Das hat nichts damit zu tun. Sind wir durch ihn denn wahrhaftig weitergekommen?«
»Auf jeden Fall ist es ein Anfang«, erwiderte Sperber. »Wat sieht vielleicht nicht sonderlich intelligent aus, aber er ist schlau. Der Plan, uns von einem Geschichtenerzähler zum anderen durchzufragen, ist der bisher beste.«
»Das wird Zeit kosten, ist Euch das klar?«
»Nicht soviel wie bei manchen unserer eigenen Einfälle.«
»Der Abstecher war also nicht umsonst.«
»Das werden wir erst wissen, wenn wir uns mit diesem Gerber in Paler unterhalten haben.«
Ulath und Berit hatten in der Nähe des Feuers ein Seil aufgespannt und waren dabei, nasse Kleidung aufzuhängen, als Sperber und der Junge zum Lager zurückkehrten. »Irgendwas, das uns weiterbringt?« erkundigte sich Ulath.
»Der Weg war nicht ganz umsonst«, antwortete Sperber. »Wir können jetzt mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß König Sarak nicht so weit in den Süden gelangt ist. Offenbar kam es zu viel mehr Gefechten in Pelosien und Deira, als Bevier in den Chroniken gefunden hat.«
»Und was jetzt?«
»Wir reiten nach Paler in Pelosien und unterhalten uns dort mit einem Gerber namens Berd. Wenn er nichts über König Sarak gehört hat, kann uns Berd möglicherweise zu jemandem weiterschicken, der vielleicht etwas über ihn weiß. Wie geht es Tynian?«
»Er schläft noch. Aber Bevier ist wach, und Sephrenia hat ihn bereits dazu gebracht, Suppe zu trinken.«
»Das ist ein gutes Zeichen. Gehen wir hinein und reden mit ihr. Jetzt, da das Wetter anscheinend besser wird, können wir weiterreiten.«
Sie traten ins Zelt, und Sperber berichtete, was er von Wat erfahren hatte.
»Ein vernünftiger Plan«, lobte Sephrenia. »Wie weit ist es bis Paler?«
»Talen, sei so nett und hol meine Karte.«
»Warum ich?«
»Weil ich dich darum gebeten habe.«
»Ich tu's ja schon.«
»Nur die Karte, Talen«, mahnte Sperber. »Alles andere läßt du, wo es ist.«
Der Junge kehrte rasch zurück, und Sperber faltete die Karte auf. »Aha«, sagte er. »Paler liegt nördlich vom See, gleich jenseits der pelosischen Grenze. Ich schätze, dreißig Meilen entfernt.«
»Mit dem Wagen kommen wir nicht sehr schnell voran«, warf Kurik ein. »Unsere Verwundeten dürfen nicht mehr als nötig durchgeschüttelt werden. Wir brauchen also wahrscheinlich zwei Tage für die Strecke.«
»Und mit einigem Glück finden wir in Paler einen Arzt für sie«, meinte Sephrenia.
»Wir müssen den Wagen doch nicht benutzen«, protestierte Bevier. Sein Gesicht war bleich und schweißglänzend. »Tynian geht es viel besser, und weder Kalten noch ich sind so schlimm verletzt. Wir können durchaus reiten.«
»Nicht, solange ich hier die Befehle gebe«, entgegnete Sperber. »Ich habe nicht vor, eure Leben aufs Spiel zu setzen, nur um ein paar Stunden einzusparen.« Er trat an den Zelteingang und blickte hinaus. »Es wird bald dunkel«, stellte er fest. »Wir werden uns alle gründlich ausschlafen und früh am Morgen aufbrechen.«
Kalten setzte sich auf und verzog schmerzvoll das Gesicht. »Gut«, sagte er. »Jetzt, da das geklärt ist – wie sieht es mit dem Abendessen aus?«
Nach dem Essen verließ Sperber das Zelt und setzte sich ans Feuer. Er starrte verdrossen in die Flammen, als Sephrenia sich neben ihm niederließ. »Was quält Euch, mein Lieber?« fragte sie ihn.
»Jetzt, da ich Zeit hatte, darüber nachzudenken, erscheint mir die Idee doch arg weit hergeholt, nicht wahr? Wir könnten die nächsten zwanzig Jahre in Pelosien und
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