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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zum Kanter an.
    Die beiden Ritter brachen durch die Büsche am Wiesenrand und verfolgten die flüchtenden Zemocher über einen breiten, gepflügten Acker.
    »Warum schlachten wir sie nicht einfach ab?« brüllte Ulath Sperber zu.
    »Weil es wahrscheinlich nicht nötig ist«, brüllte Sperber zurück. »Es sind nur vier, und sie stellen keine große Bedrohung dar.«
    »Ihr seid zu weich, Sperber.«
    »Nein, das kommt Euch nur so vor.«
    Sie verfolgten die Zemocher etwa zwanzig Minuten lang, dann hielten sie an. »Sie sind ganz gut zu Fuß, nicht wahr?« Ulath grinste. »Wie wär's, wenn wir umkehren? Ich habe genug von der Gegend gesehen.«
    Sie schlossen sich wieder den anderen an und machten sich auf den Weg nordwärts am See entlang. Bauern arbeiteten auf den Feldern, doch weitere Zemocher waren nirgendwo zu sehen. Sie ritten im Schritt, Ulath und Kurik an der Spitze.
    »Hast du eine Ahnung, was diese Leute vorhatten?« wandte Kalten sich an Sperber. Der blonde Ritter kutschierte den Wagen; die Zügel hielt er locker in einer Hand, die andere drückte er auf seine verletzten Rippen.
    »Ich nehme an, daß Otha überall Männer hat, die auf Leute achten sollen, welche sich irgendwo auf dem alten Schlachtfeld herumtreiben«, antwortete Sperber. »Falls irgend jemand zufällig über den Bhelliom stolpert, will Otha das möglichst rasch erfahren.«
    »Dann könnten wir noch öfter Zemochern begegnen. Wir sollten die Augen offenhalten.«
    Die Sonne wurde im Lauf des Tages merklich wärmer. Fast wünschte sich Sperber die Wolken und ein wenig vom Regen der vergangenen Wochen zurück. Schweißgebadet in seinem schwarzen Panzer ritt er mit grimmiger Miene dahin.
    In dieser Nacht lagerten sie in einem Hain von stattlichen Eichen unweit der pelosischen Grenze und brachen schon früh am nächsten Morgen wieder auf. Die an der Grenze postierten Wachen machten ihnen achtungsvoll Platz.
    Am Nachmittag gelangten sie auf eine Hügelkuppe, von der aus sie die pelosische Stadt Paler sehen konnten.
    »Wir sind schneller vorangekommen, als ich dachte«, bemerkte Kurik, als sie den Hang zur Stadt hinunterritten. »Bist du ganz sicher, daß deine Karte genau stimmt, Sperber?«
    »Keine Karte stimmt ganz genau. Wenn sie ungefähr stimmt, darf man zufrieden sein.«
    »Ich habe mal einen Kartenmacher in Thalesien gekannt«, erzählte Ulath. »Er wollte das Land zwischen Emsat und Husdal erfassen. Am ersten Tag hat er alles schrittweise gemessen, doch schon am zweiten Tag hat er sich ein gutes Pferd gekauft und angefangen, die Entfernungen zu schätzen. Seine Karte stimmt vorn und hinten nicht, aber alle benutzen sie, weil niemand sich die Mühe machen will, eine neue zu zeichnen.«
    Die Wachen am Südtor ließen sie nach nur ein paar oberflächlichen Fragen ein, und Sperber erkundigte sich bei ihnen nach einem guten Gasthaus. Als er die gewünschte Auskunft hatte, wandte er sich an Talen: »Meinst du, du kannst den Weg zu diesem Gasthaus allein finden?«
    »Natürlich, Ich finde alles in jeder Stadt.«
    »Gut. Bleib hier und behalt die Südstraße im Auge. Wir möchten gern wissen, ob diese Zemocher sich noch für uns interessieren.«
    »Kein Problem, Sperber.« Talen saß ab und band sein Pferd neben dem Tor an; dann schlenderte er ein Stück die Straße zurück und setzte sich am Straßenrand ins Gras.
    Sperber und die anderen begaben sich mit dem klapprigen Wagen in die Stadt. Die Kopfsteinstraßen von Paler waren überfüllt, doch die Leute machten den Ordensrittern Platz, und sie erreichten das Gasthaus in einer knappen halben Stunde. Sperber saß ab und betrat es.
    Der Wirt trug einen der hohen Spitzhüte, die in Pelosien üblich waren, und wirkte ein wenig hochmütig.
    »Habt Ihr Zimmer?« fragte Sperber.
    »Natürlich. Dies ist ein Gasthaus.«
    Sperber wartete mit eisiger Miene.
    »Was habt Ihr?« fragte der Wirt.
    »Ich warte darauf, daß Ihr Euren Satz beendet. Mir deucht, Ihr habt etwas ausgelassen.«
    Der Wirt errötete. »Verzeiht … Euer Gnaden«, murmelte er.
    »Schon besser«, lobte Sperber. »Ich habe drei verletzte Freunde. Gibt es einen Arzt in der Nähe?«
    »Am Ende dieser Straße, Euer Gnaden. Er hat ein Aushängeschild.«
    »Ist er ein guter Arzt?«
    »Das weiß ich nicht. Ich war in letzter Zeit nicht krank.«
    »Nun, dann werden wir wohl selbst sehen müssen. Ich werde meine Freunde jetzt hereinbringen und gleich den Arzt holen.«
    »Ich glaube nicht, daß er kommen wird, Euer Gnaden. Er ist sehr von sich

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