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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schultern und lehnte sich auf seiner Pritsche zurück. »Sie heulen, machen draußen die Wüste unsicher und überschütten einander mit Schlagwörtern. Das ist eigentlich alles. Geht in Lamorkand irgendwas Interessantes vor?«
    Kalten schnaubte. »Sämtliche Barone führen Privatkriege gegeneinander. Im ganzen Reich stinkt es nach Rachedurst. Kannst du dir vorstellen, daß sogar ein Bienenstich einen Krieg ausgelöst hat? Ein Graf wurde gestochen und erklärte dem Baron den Krieg, dessen Bauern der Bienenstock gehört. Seit zehn Jahren kämpfen sie deswegen miteinander.«
    »Das ist eben Lamorkand! Was noch?«
    »In der Gegend östlich von Motera wimmelt es nur so von Zemochern.«
    Sperber richtete sich abrupt auf. »Vanion sagte, daß Otha zu den Waffen ruft!«
    »Otha macht alle zehn Jahre mobil.« Kalten streckte seinem Freund den Weinbeutel entgegen. »Ich glaube, das tut er nur, damit seine Leute nicht unruhig werden.«
    »Machen die Zemocher etwas Besonderes in Lamorkand?«
    »Nicht daß ich wüßte. Sie stellen eine Menge Fragen – hauptsächlich über alte Sagen und Überlieferungen. Zwei oder drei Zemocher findet man in fast jeder Ortschaft. Sie fragen alte Weiber aus und spendieren den Männern in den Schenken Wein und Bier.«
    »Merkwürdig«, murmelte Sperber.
    »Das trifft auf so gut wie jeden und alles aus Zemoch zu«, bestätigte Kalten. »Vernunft wurde dort nie sonderlich groß geschrieben.« Er stand auf. »Ich suche mir eine Pritsche und schaffe sie hierher, dann können wir uns über alte Zeiten unterhalten, bis wir einschlafen.«
    »Nichts dagegen.«
    Kalten grinste. »Wie damals, als dein Vater uns auf dem Pflaumenbaum erwischte.«
    Sperber schüttelte sich. »Seit fast dreißig Jahren versuche ich das zu vergessen.«
    »Ja, dein Vater hatte eine sehr kräftige Hand. An den Rest des Tages erinnere ich mich nicht mehr so deutlich – von den Bauchschmerzen wegen der vielen Pflaumen abgesehen. Ich bin gleich zurück.« Er drehte sich um und verließ Sperbers Zelle.
    Es war schön, wieder mit Kalten zusammenzusein. Sie waren gemeinsam in Sperbers Elternhaus in Demos aufgewachsen, nachdem Kaltens Familie ums Leben gekommen war, und ehe die beiden Jungen ihre Noviziatsausbildung im pandionischen Mutterhaus begonnen hatten. In vieler Hinsicht standen sie sich näher als Brüder. Gewiß, Kalten hatte ein paar Untugenden, aber ihre Freundschaft bedeutete Sperber mehr als alles andere.
    Nach einer Weile kehrte der große Blonde zurück und zerrte eine Pritsche hinter sich her. Dann lagen die beiden im schwachen Kerzenschein und schwelgten bis in die frühen Morgenstunden in Erinnerungen. Alles in allem war es eine sehr schöne Nacht.
    Sie standen früh auf und zogen über der Rüstung die Kutten an, die die Pandioner im Ordenshaus trugen. Den morgendlichen Zug zur Kapelle ließen sie aus und machten sich statt dessen auf die Suche nach der Frau, die ganze Generationen von pandionischen Rittern in dem komplizierten Fach ausgebildet hatte, das schlicht ›Geheimnisse‹ genannt wurde.
    Sie fanden sie hoch oben im Südturm vor einer Tasse Tee.
    »Guten Morgen, kleine Mutter«, grüßte Sperber an der Tür. »Gestattet Ihr, daß wir uns zu Euch setzen?«
    »Tretet ein, meine Herren Ritter.«
    Kalten kniete vor ihr nieder und küßte ihre beiden Handflächen. »Segnet Ihr mich, kleine Mutter?« bat er.
    Sie lächelte, legte die Hände an seine Wangen und sprach den Segen auf styrisch.
    »Aus irgendeinem Grund fühle ich mich danach immer besser«, gestand er und erhob sich wieder. »Obwohl ich die Wörter nicht alle verstehe.«
    Sie blickte die beiden durchdringend an. »Ich sehe, daß ihr vorgezogen habt, die Morgenmesse nicht zu besuchen.«
    »So sehr wird Gott uns schon nicht vermissen.« Kalten zuckte die Schultern. »Außerdem kenne ich Vanions Predigten ohnehin alle auswendig.«
    »Und welchen Schabernack habt ihr für heute ausgeheckt?«
    fragte sie.
    »Schabernack?« entgegnete Kalten mit Unschuldsmiene.
    Sperber lachte. »Glaubt uns, wir dachten überhaupt nicht an irgendeinen Schabernack. Wir wollen nur etwas erledigen.«
    »In der Stadt?«
    Sperber nickte. »Das einzige Problem ist, daß wir beide in Cimmura ziemlich gut bekannt sind. Wir dachten, Ihr könntet uns vielleicht mit einer Verkleidung helfen.«
    Sie musterte die beiden kühl. »Ich spüre deutlich, daß ihr mir etwas verheimlicht. Also, heraus mit der Sprache. Worum geht es bei dieser ›Erledigung‹?«
    »Nun, wir haben vor, einen

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