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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fest.
    »Nach der Rüstung zu schließen, ein Pandioner.«
    »Ja, Eure Majestät. Die Königin von Elenien ist schwerkrank, nur der Bhelliom kann sie heilen. Wir sind hierhergekommen, um Eure Erlaubnis zu erbitten, diesen Stein zu benutzen, um ihre Gesundheit wiederherzustellen. Wir bringen ihn in Euer Grab zurück, sobald wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    »Bringt ihn zurück oder behaltet ihn, Ritter Sperber«, entgegnete der Geist gleichgültig. »Ihr werdet ihn jedoch nicht in meinem Grab finden.«
    Sperber war, als hätte ihn eine Riesenfaust in die Magengrube getroffen.
    »Was ist das für eine ernste Krankheit, unter der Eure Königin leidet, daß nur der Bhelliom sie heilen kann?« Ein Hauch von Neugier schwang nun in der Stimme des Geistes.
    »Sie wurde vergiftet, Majestät, von jenen, die ihren Thron an sich reißen wollen.«
    Plötzlicher Grimm legte sich auf Saraks bisher gleichmütige Miene. »Das ist Hochverrat, Ritter Sperber! Sind Euch die Schurken bekannt?«
    »Ja.«
    »Und habt Ihr sie bestraft?«
    »Noch nicht, Majestät.«
    »Sie tragen die Köpfe noch auf den Schultern? Sind die Pandioner über die Jahrhunderte zu Schwächlingen geworden?«
    »Wir halten es für angebracht, zuerst die Königin zu heilen, Majestät, um ihr die Genugtuung zu geben, die Strafe über die Schurken zu verhängen.«
    Sarak dachte darüber nach. »Ja, das ist geziemend«, lobte er schließlich. »Nun gut, Ritter Sperber, ich werde Euch helfen. Verzweifelt nicht, weil der Bhelliom nicht mit mir begraben wurde, denn ich kann Euch den Ort weisen, an dem er verborgen liegt. Als ich auf diesem Felde fiel, nahm mein Anverwandter, der Herzog von Heid, meine Krone und floh mit ihr, auf daß sie unseren Feinden nicht in die Hände fallen möge. Er wurde schwer bedrängt und erlitt ernste Verwundungen. Er erreichte gerade noch das Ufer jenes Sees, ehe er starb, und er hat mir im Hause der Toten geschworen, daß er mit letzter Kraft die Krone in das trübe Wasser geworfen hat und daß unsere Feinde sie nicht fanden. Sucht deshalb in jenem See, denn zweifellos liegt der Bhelliom immer noch dort.«
    »Ich bin Euch unendlich verbunden, Majestät«, sagte Sperber mit tiefer Dankbarkeit.
    Da trat Ulath herbei. »Ich bin Ulath von Thalesien«, stellte er sich vor, »und ich darf mich entfernter Verwandtschaft zu Euch rühmen, mein König. Es ist unziemlich, daß Eure letzte Ruhestätte in fremdem Lande liegt. Ich schwöre Euch: so Gott mir die Kraft gibt, werde ich Eure Gebeine in die Heimat bringen und Euch in der Königsgruft zu Emsat zur Ruhe betten.«
    Sarak betrachtete den Genidianer mit Wohlgefallen. »So sei es, mein Anverwandter, denn wahrlich, mein Schlaf an diesem rauhen Ort war unruhig.«
    »Ihr werdet hier nur noch eine kurze Weile schlummern, mein König. Sobald unsere Mission erfüllt ist, kehre ich hierher zurück und bringe Euch heim.« In Ulaths eisblauen Augen glänzten Tränen. »Laßt ihn ruhen, Tynian«, bat er. »Seine letzte Reise wird lange währen.«
    Tynian nickte. Er gab den Geist König Saraks frei, der daraufhin wieder in der Erde versank.
    »Das wär's dann also, nicht wahr?« sagte Kalten aufgeregt. »Wir reiten zum Vennesee und baden.«
    »Das ist jedenfalls leichter als schaufeln«, erklärte Kurik. »Jetzt bleiben nur noch der Sucher und dieser Troll, mit denen wir uns herumschlagen müssen.« Er runzelte die Stirn. »Ritter Ulath, wie kommt es«, fragte er, »daß Ghwerig zwar genau weiß, wo der Bhelliom ist, ihn aber in all diesen langen Jahren nicht geborgen hat?«
    »So, wie ich es sehe, kann Ghwerig nicht schwimmen«, erklärte Ulath. »Dazu ist sein Körper viel zu verkrüppelt. Aber wir werden wohl mit ihm kämpfen müssen. Sobald wir den Bhelliom aus dem See holen, wird Ghwerig uns angreifen.«
    Sperber blickte nach Westen, wo die schrägen Strahlen der Morgensonne auf dem See glitzerten. Das hohe, saftig grüne Gras der Wiesen um den Hügel wiegte sich in langen Wellen im sanften Wind, und graugrünes Riedgras trennte die Felder nahe dem See vom Torfmoos der Sumpfzone. »Um Ghwerig kümmern wir uns, wenn es soweit ist«, sagte er. »Jetzt laßt uns erst einmal den See genauer in Augenschein nehmen.«
    Sie rutschten den Grashang des Grabhügels hinunter und stemmten sich in ihre Sättel.
    »Der Bhelliom kann nicht weit vom Ufer entfernt liegen«, meinte Ulath, während sie zum See ritten. »Kronen sind aus Gold, und Gold ist schwer. Der sterbende Herzog kann Saraks Krone nicht sehr weit in

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