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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hinaus auf den See. Wir wollen das Gebiet markieren, das wir absuchen müssen.«
    Berit wirkte ein wenig verwirrt, tat jedoch wie geheißen.
    Ulath hob einen der Steine auf. »Das ist weit genug, Berit«, rief er. Er warf den Stein in Richtung des wackligen Floßes. »Steckt die Stelle ab!« brüllte er.
    Berit wischte sich das aufspritzende Wasser aus dem Gesicht. »Jawohl, Ritter Ulath«, rief er zurück und stakte das Floß zu den sich weitenden Kräuseln an der Seeoberfläche. Dann nahm er eine Weidengerte und stieß sie in den schlammigen Boden.
    »Und jetzt stakt das Floß nach links!« brüllte Ulath. »ich werfe den Stein über Euch hinweg.«
    »Von Euch aus links oder von mir aus, Ritter Ulath?« rief Berit höflich zurück.
    »Das überlasse ich Euch. Ich möchte Euch nicht versehentlich treffen.« Ulath warf den Stein von einer zur anderen Hand und blinzelte hinaus auf das schmutzigbraune Wasser des Sees.
    Berit schob das Floß aus dem Weg, und Ulath warf den Stein mit aller Kraft.
    »Kein Sterbender könnte irgend etwas so weit werfen!« sagte Kalten.
    »Eben«, antwortete Ulath bescheiden. »Das ist die äußerste Grenze des Gebietes, das wir absuchen müssen. Berit!« brüllte er ohrenbetäubend, »markiert die Stelle und steigt dann ins Wasser. Ich muß wissen, wie tief und welcher Art der Seeboden dort ist.«
    Der Novize zögerte, nachdem er die Stelle, wo der zweite Stein untergegangen war, mit der anderen Gerte markiert hatte. »Würdet Ihr die erhabene Sephrenia ersuchen, sich umzudrehen?« bat er schließlich kläglich und mit plötzlich glühendem Gesicht.
    »Wenn irgendeiner lacht, beschließt er den Rest seines Lebens als Kröte!« drohte Sephrenia. Sie wandte dem See den Rücken zu und drehte gleichzeitig die neugierig dreinblickende Flöte an den Schultern herum.
    Berit zog sich aus und glitt wie ein Otter über den Rand des Floßes ins Wasser. Eine Minute später tauchte er wieder auf. Wie Sperber bemerkte, hatten alle am Ufer die Luft angehalten, solange der Novize unter Wasser geblieben war. Prustend stieß Berit den Atem aus. »Es ist ungefähr acht Fuß tief, Ritter Ulath«, meldete er und klammerte sich an den Floßrand. »Aber der Boden ist schlammig – man versinkt fast zwei Fuß im Schlick – und das Wasser dunkelbraun. Man kann nicht einmal die Hand vor dem Gesicht sehen.«
    »Das hatte ich befürchtet«, murmelte Ulath.
    »Wie ist das Wasser?« rief Kalten dem jungen Mann am Floß zu.
    »Sehr, sehr kalt.« Berit bibberte.
    »Das hatte ich befürchtet«, brummte Kalten.
    »Nun, meine Herren, es wird Zeit, daß wir ein Bad nehmen.« Der Rest des Nachmittags war ausgesprochen ungemütlich. Wie Berit gemeldet hatte, war das Wasser kalt und dunkel, und man sank tief in den weichen Schlickboden. »Versucht nicht, mit den Händen zu wühlen«, riet Ulath, »tastet mit den Füßen.«
    Sie fanden nichts. Als die Sonne unterging, waren sie alle erschöpft und blau vor Kälte.
    »Wir müssen eine Entscheidung treffen«, sagte Sperber nüchtern, nachdem sie sich getrocknet und über warme Kittel Kettenhemden angezogen hatten. »Wie lange können wir gefahrlos hierbleiben? Der Sucher weiß, daß wir in dieser Gegend sind, und unsere Witterung wird ihn rasch zu uns führen. Sobald er uns im See sieht, weiß Azash, wo der Bhelliom ist. Wir dürfen nicht zulassen, daß er das herausfindet.«
    »Ihr habt recht, Sperber«, pflichtete ihm Sephrenia bei. »Der Sucher wird eine Zeitlang brauchen, bis er genügend Männer beisammen hat, und dann noch eine Weile, um sie hierherzuführen. Aber ich glaube, wir werden uns einen Zeitpunkt setzen müssen, wie lange wir es wagen können, hierzubleiben.«
    »Aber wir sind so nahe dran!« protestierte Kalten.
    »Es würde uns aber nichts nützen, den Bhelliom zu finden und gleich wieder an Azash zu verlieren. Wenn wir wegreiten, führen wir den Sucher fort von dieser Stelle. Wir wissen jetzt, wo der Bhelliom sich befindet. Wir können später zurückkommen, wenn es sicherer ist.«
    »Wie wär's bis morgen mittag?« fragte Sperber sie.
    »Länger sollten wir auf keinen Fall bleiben.«
    »Abgemacht. Morgen mittag packen wir alles zusammen und kehren nach Venne zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Sucher seine Männer in die Stadt bringen wird. Sie würden mit ihren leeren Augen und ihrem schlurfenden Gang unliebsam auffallen.«
    »Ein Boot!« rief Ulath und sein Gesicht glühte im Schein des Feuers.
    »Wo?« Kalten spähte hinaus auf den nachtdunklen

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