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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Lamorkand gibt es viele Festungen und Burgen. Wir können sie mit großen Aufgeboten besetzen und halten. Otha wird sie nicht umgehen können. Denn wenn er es tut, marschieren ihre Besatzungen aus und werden seine Reserven aufreiben und seinen Nachschub vernichten.«
    »Abriel«, gab Wargun zu bedenken, »mit dieser Strategie würden wir über ganz Mittellamorkand verstreut sein!«
    »Ich gebe zu, daß es seine Nachteile hat«, gestand Abriel, »aber als Otha das letzte Mal einfiel, haben wir uns ihm am Randerasee entgegengestellt. Der Kontinent wurde dabei nahezu entvölkert, und Eosien brauchte Jahrhunderte, um sich zu erholen. Ich bin sicher, daß wir dergleichen vermeiden wollen.«
    »Wir haben gesiegt, oder nicht?« sagte Wargun.
    »Wollen wir wirklich noch einmal auf diese Weise siegen?«
    »Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit«, warf Sperber ein.
    »Ich würde mich freuen, wenn Ihr sie uns erläutert«, sagte Hochmeister Darellon. »Über die, welche ich bisher gehört habe, bin ich nicht sehr glücklich.«
    »Sephrenia«, fragte Sperber, »wie mächtig ist der Bhelliom?«
    »Wie ich Euch bereits sagte, ist er der mächtigste Gegenstand auf der ganzen Welt, Lieber.«
    »Also, damit bieten sich einige Möglichkeiten!« lobte Wargun. »Sperber könnte den Bhelliom einsetzen, um ganze Truppenteile von Othas Armee auszulöschen. Übrigens, Sperber, Ihr werdet den Bhelliom doch dem Königshaus von Thalesien zurückgeben, wenn Ihr damit fertig seid, nicht wahr?«
    »Darüber können wir reden, Majestät«, erwiderte Sperber. »Er würde Euch jedoch nicht viel nützen. Ohne die Ringe tut er nichts, und ich denke nicht, daß ich mich von meinem Ring schon trennen möchte. Ihr könnt natürlich meine Königin fragen, wie sie es mit ihrem Ring hält.«
    »Mein Ring bleibt, wo er ist!« entgegnete Ehlana entschieden.
    Sperber hatte über sein Gespräch mit Sephrenia nachgedacht. Er war sicher, daß die drohende Konfrontation nicht durch riesige Armeen beigelegt werden konnte, die in Mittellamorkand gegeneinander kämpften wie vor fünfhundert Jahren. Er konnte diese Gewißheit nicht erklären, da sie nichts mit Logik zu tun hatte, sondern von einer intuitiven Eingebung herrührte, die in ihrer Art eher styrisch denn elenisch war. Jedenfalls war er irgendwie überzeugt, daß es für ihn ein Fehler wäre, sich einer Armee anzuschließen. Es würde ihn nicht nur aufhalten, das zu tun, was er tun mußte, es wäre auch gefährlich. Wenn Ritter Perraines Geschick nicht allein Martels Werk war, würde er sich und seine Freunde Tausenden von potentiellen Feinden aussetzen, von denen keiner bekannt war und jeder bis an die Zähne bewaffnet sein würde. Wieder mußte er sich unbedingt von einer eosischen Armee fernhalten. Sein Plan wuchs mehr aus dieser Notwendigkeit denn aus wirklicher Überzeugung, daß er Erfolg haben könnte. »Ist die Kraft des Bhelliom stark genug, Azash zu vernichten?« fragte er Sephrenia. Er kannte die Antwort natürlich bereits, aber er wollte, daß alle anderen es aus ihrem Munde hörten.
    »Was sagt Ihr da, Sperber?« fragte sie zutiefst erschrocken. »Ihr sprecht davon, einen Gott zu vernichten! Die ganze Welt erzittert bei solch einer Vorstellung!«
    »Ich habe die Frage nicht gestellt, um eine theologische Debatte auszulösen, kleine Mutter. Ich möchte nur wissen, ob der Bhelliom dazu imstande ist.«
    »Das weiß ich nicht. Noch nie zuvor hatte jemand die Verwegenheit, einen solchen Gedanken zu fassen.«
    »Wo ist Azash am verwundbarsten?« fragte Sperber.
    »Nur in seinem Gefängnis. Die Jüngeren Götter von Styrikum ketteten ihn in dieses Tonidol, das Otha vor Jahrhunderten fand. Das ist einer der Gründe, weshalb er den Bhelliom so verzweifelt sucht. Nur die Saphirrose kann ihn befreien.«
    »Und wenn das Idol zerstört würde?«
    »Wäre das auch Azashs Ende.«
    »Und was würde geschehen, wenn ich mich in die Stadt Zemoch begäbe und erkennen müßte, daß ich Azash mit dem Bhelliom nicht vernichten könnte und statt dessen den Bhelliom zerschmetterte?«
    »Dann wäre die Stadt dem Erdboden gleich«, antwortete Sephrenia besorgt, »selbst die Berge ringsum.«
    »Es kann demnach gar nicht schiefgehen, nicht wahr? So oder so wird es mit Azash aus sein. Und wenn es stimmt, was Krager berichtete, dann ist auch Otha in der Stadt Zemoch und mit ihm Martel, Annias und noch einige andere. Ich würde sie alle mit einem Streich erwischen. Und Azashs und Othas Ende wäre auch das der zemochischen

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