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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Invasionsarmee, oder?«
    »Ihr schlagt vor, Euer Leben wegzuwerfen, Sperber!« wandte Vanion ein.
    »Besser ein Leben als das von Millionen.«
    »Ich verbiete es ausdrücklich!« rief Ehlana.
    »Verzeih, meine Königin, aber du hast mir selbst befohlen, mit Annias und den anderen abzurechnen«, erinnerte Sperber sie. »Du kannst diesen Befehl nicht widerrufen – jedenfalls nicht, soweit es mich betrifft.«
    Nach einem höflichen Klopfen an der Tür trat Tynian mit dem Domi Kring ein. »Verzeiht die Verspätung«, entschuldigte sich der deiranische Ritter. »Der Domi und ich haben uns ein paar Landkarten angesehen. Aus irgendeinem Grund haben die Zemocher Truppen aus ihrem Hauptlager an der lamorkischen Grenze nach Norden geschickt. In Ostpelosien wimmelt es nur so von Zemochern.«
    Krings Augen leuchteten auf, als er König Soros sah. »Ah, da seid Ihr ja, mein König!« rief er erfreut. »Ich habe Euch überall gesucht. Ich habe einen ganzen Haufen zemochischer Ohren, die ich Euch verkaufen möchte.«
    König Soros flüsterte etwas. Offenbar war sein Hals immer noch nicht in Ordnung.
    »Allmählich ergibt sich ein Bild«, stellte Sperber fest. »Krager sagte aus, daß Martel Annias zur Stadt Zemoch bringen würde, um Asyl bei Otha zu suchen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich denke, die endgültige Lösung unseres Problems, mit dem wir uns seit fünf Jahrhunderten herumschlagen, liegt in der Stadt Zemoch, nicht auf den Ebenen von Lamorkand. Azash ist unser Feind, nicht Martel oder Annias oder Otha und seine Zemocher, und jetzt haben wir die Waffe in der Hand, Azash ein für allemal zu vernichten. Wäre es nicht töricht, eine solche Gelegenheit nicht zu nutzen? Ich könnte nach und nach die Blütenblätter der Saphirrose mit der Vernichtung von zemochischen Fußtruppen verschwenden, und wir alle könnten auf wechselnden Schlachtfeldern irgendwo nördlich des Cammoriasees alt und grau werden. Ware es nicht besser, uns gleich den Kern des Problems vorzunehmen – Azash persönlich? Beenden wir es jetzt, statt uns alle fünfhundert Jahre wieder damit zu beschäftigen.«
    »Es ist strategisch bedenklich«, wandte Vanion ein.
    »Verzeiht, mein Freund, aber wäre ein Patt auf einem offenen Schlachtfeld strategisch richtig? Es hat über ein Jahrhundert gedauert, bis der Westen sich von der letzten Schlacht mit den Zemochern erholt hatte. So aber haben wir eine Chance, es ein für allemal zu beenden. Falls es sich als nicht machbar erweisen sollte, werde ich den Bhelliom vernichten. Dann wird Azash zumindest keinen Grund mehr haben, in den Westen zu kommen. Vielleicht wird er statt dessen die Tamuler verärgern oder sonst jemand.«
    »Ihr würdet nie so weit kommen, Sperber«, gab Hochmeister Abriel zu bedenken. »Ihr habt gehört, was dieser Peloi gesagt hat. Auch in Ostpelosien sind Zemocher, nicht nur in Ostlamorkand. Wollt Ihr es allein mit ihnen aufnehmen?«
    »Sie werden mir den Weg schon frei machen. Martel flieht gen Norden – das hat er zumindest gesagt –, vielleicht bis Paler, oder auch nicht. Das ist nicht wirklich wichtig, denn ich werde ihm folgen, wohin er auch geht. Er will, daß ich ihn verfolge. Das hat er im Keller klargemacht, und er war sehr darauf bedacht, daß ich es auch wirklich hören konnte, denn er möchte mich Azash ausliefern. Ich glaube, ich kann mich darauf verlassen, daß er mir nichts in den Weg legen wird. Es mag zwar ein bißchen merkwürdig klingen, aber ich denke, diesmal können wir Martel wirklich trauen. Wenn ihm nichts anderes übrigbleibt, wird er sogar zum Schwert greifen und einen Weg für mich freihauen.« Er lächelte düster. »Die Sorge meines Bruders um mein Wohlergehen rührt mein Herz.« Sperber blickte Sephrenia an. »Ihr habt gesagt, daß schon die Vorstellung, einen Gott zu vernichten, undenkbar ist. Was ist mit der Vorstellung, den Bhelliom zu vernichten?«
    »Das ist sogar noch undenkbarer, Sperber.«
    »Dann würde unseren Feinden der Gedanke, daß ich es erwäge, gar nicht erst kommen, oder?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf, und aus ihren Augen sprach Angst, als sie Sperber anblickte.
    »Und darin liegt unser Vorteil, meine Herren«, erklärte Sperber. »Ich kann etwas tun, das niemand erwartet. Ich kann den Bhelliom zerstören – oder damit drohen. Ich habe das Gefühl, daß sich mir dann weder Menschen noch Götter in den Weg stellen werden.«
    Hochmeister Abriel schüttelte immer noch den Kopf. »Ihr würdet Euch mit primitiven Zemochern in

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