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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ziehen. Wie ist das Terrain zwischen Kadach und Moterra?«
    »Flach. Hauptsächlich Ackerland. Da und dort Burgen. Dörfer. Es ist nicht viel anders als Ostelenien.« Kalten lachte. »Hast du dir heute Berit schon angesehen? Er hat leichte Schwierigkeiten, sich an seine Rüstung zu gewöhnen. Sie paßt ihm nicht besonders gut.«
    Berit, der hagere junge Novize, war in einen Rang befördert worden, der in den Orden selten benutzt wurde. Statt Ritteranwärter war er jetzt Rittergeselle. Damit hatte er das Recht bekommen, Rüstung zu tragen, durfte jedoch noch nicht den Titel ›Ritter‹ vor seinem Namen führen.
    »Er wird sich daran gewöhnen«, meinte Sperber. »Wenn wir heute abend lagern, dann zeig ihm, wie man die drückenden Stellen polstern kann. Wir wollen doch nicht, daß er aus den Gelenken seiner Rüstung zu bluten anfängt. Geh aber behutsam vor. Wenn ich mich recht erinnere, sind junge Burschen sehr stolz und ein wenig empfindlich, wenn sie zum ersten Mal Rüstung tragen dürfen. Das legt sich allerdings, wenn die ersten Blasen aufbrechen.«
    Als sie eine Hügelkuppe mehrere Meilen außerhalb von Chyrellos erreichten, kehrten die Hochmeister um. Die Ratschläge waren erteilt, die guten Wünsche gesagt, so gab es nun nicht viel mehr als einen festen Händedruck. Sperber und seine Freunde blickten ihren Obersten, die zurück zur Heiligen Stadt ritten, ernst nach.
    »Nun«, sagte Tynian, »jetzt, da wir allein sind…«
    »Wollen wir uns kurz besprechen«, fiel Sperber ihm ins Wort. Er hob die Stimme. »Domi!« rief er. »Seid so nett und kommt einen Augenblick zu uns.«
    Kring ritt fragenden Blickes den Hang hinauf.
    »Hört zu«, begann Sperber. »Martel nimmt offenbar an, daß Azash dafür sorgen wird, daß wir ohne Schwierigkeiten durchkommen, doch Martel könnte sich täuschen. Azash hat viele Diener, die vielleicht allesamt auf uns lauern. Er will den Bhelliom, keine Befriedigung persönlicher Rachegefühle. Kring, ich halte es für das beste, wenn Ihr ein paar Kundschafter ausschickt.«
    »Mach' ich, Freund Sperber«, versprach der Domi.
    »Sollten wir tatsächlich auf Diener Azashs stoßen, dann haltet Abstand und überlaßt sie mir. Ich habe den Bhelliom, ich bin gut für sie gerüstet. Kalten meinte, daß es uns möglicherweise gelingen könnte, Martel einzuholen. Wenn das geschieht, dann versucht, Martel und Annias lebend in die Hände zu bekommen. Die Kirche will sie vor Gericht stellen. Nehmt Arissa und Lycheas ebenfalls fest, sofern es sich ergibt. Ich glaube nicht, daß sie viel Widerstand leisten werden.«
    »Und Adus?« fragte Kalten aufgeregt.
    »Adus ist der Sprache kaum fähig, also würde er vor Gericht von keinem großen Nutzen sein. Er gehört dir – betrachte ihn als persönliches Geschenk von mir.«
    Sie waren etwa eine weitere Meile geritten, als sie Stragen unter einem Baum sitzend vorfanden.
    »Ich dachte schon, ihr hättet euch verirrt«, sagte der hagere Dieb und stand auf.
    »Ah, haben wir hier einen Freiwilligen?« fragte Tynian.
    »Wohl kaum, alter Junge«, entgegnete Stragen. »Ich hatte nie den Wunsch Zemoch zu besuchen, und das wird wohl auch nie der Fall sein. Ich komme als Kurier der Königin und als ihr persönlicher Gesandter. Ich werde bis zur zemochischen Grenze mit euch reiten, wenn ihr gestattet. Dann kehre ich nach Cimmura zurück, um Ehlana Bericht zu erstatten.«
    »Verbringt Ihr nicht sehr viel Zeit fern Eurer Geschäfte?« fragte Kurik.
    »Meine Geschäfte in Emsat führen sich sozusagen von selbst. Tel vertritt dort meine Interessen. Ich brauche ohnehin Urlaub.« Er tippte an mehreren Stellen auf sein Wams. »Ah ja, hier ist es.« Er zog ein gefaltetes Stück Pergament heraus. »Ein Brief für Euch, Sperber. Von Eurer jungen Gemahlin«, sagte er und überreichte ihn. »Es ist der erste von mehreren, die ich Euch aushändigen soll – wenn der Anlaß dazu gegeben ist.«
    Sperber lenkte Faran ein Stück zur Seite und brach das Siegel auf Ehlanas Brief.
    Liebster, Du bist zwar erst seit ein paar Stunden fort, doch Du fehlst mir bereits entsetzlich. Stragen hat noch weitere Briefe für Dich – Botschaften, die Dir vielleicht helfen, wenn nicht alles nach Wunsch verläuft. Sie werden Dir meine unerschütterliche Liebe und mein Vertrauen zu Dir versichern. Ich liebe Dich, mein Sperber! Ehlana
    »Wie habt Ihr es geschafft, uns zu überholen?« fragte Kalten, als Sperber sich wieder zu ihnen gesellte.
    »Ihr tragt Rüstung, Ritter Kalten«, erwiderte Stragen. »Ich

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