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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Naphthadämpfen, und Sperber spürte schon nach kurzer Zeit eine leichte Benommenheit.
    Da sie äußerst vorsichtig sein mußten, kamen sie nur langsam voran. Große, klebrige Blasen stiegen aus dem Teersumpf auf und platzten mit gurgelnden Lauten. Als sie sich dem Südende des Sumpfes näherten, kamen sie an dem hohen Feuer vorbei, einer blauen Flammensäule, die tosend aus der Erde schoß. Hinter ihr stieg der Boden an, und bald darauf hatten sie den Teersumpf hinter sich. Vielleicht lag es an der Hitze der brennenden Gase, die aus dem Sumpf aufgestiegen waren, daß ihnen die Luft nun viel kälter erschien.
    »Es riecht nach Regen, aber ich glaube, daß wir uns auf Schnee gefaßt machen müssen«, warnte Kurik.
    »Im Gebirge muß man immer mit Schnee rechnen«, bemerkte Ulath.
    »Wonach sollen wir jetzt Ausschau halten?« fragte Tynian Sperber.
    »Danach.« Sperber deutete auf einen hohen Felsen mit schräg verlaufenden breiten, gelben Streifen. »Kring hätte die Strecke gar nicht besser beschreiben können.« Er spähte geradeaus und sah einen Baum, aus dessen Rinde ein Stück herausgeschnitten war. »Gut! Der Weg zum Paß ist markiert. Vorwärts, oder wollt ihr auf den Regen warten?«
    Der Paß war eigentlich ein uraltes Bachbett. Das Klima von Eosien hatte sich über die Äonen hinweg verändert, und während Zemoch immer trockener wurde, war der Bach, der sich geduldig die enge Klamm gegraben hatte, an seiner Quelle ausgetrocknet und hatte eine steile Rinne zurückgelassen, die zu den hohen Felsen hinaufführte.
    Wie Kurik vorhergesagt hatte, begann es am Spätnachmittag zu regnen. Es war ein gleichmäßiges Nieseln, das alles durchnäßte.
    »Ritter Sperber!« rief Berit, der die Nachhut bildete.
    »Kommt und seht Euch das an!«
    Sperber wendete Faran und ritt zurück. »Was gibt es, Berit?«
    Berit deutete nach Westen, wo der Sonnenuntergang nicht mehr als ein heller Grauton am Regenhimmel war. Genau in der Mitte dieses helleren Fleckens trieb eine pechschwarze Wolke. »Sie wandert in die falsche Richtung, Ritter Sperber«, erklärte Berit aufgeregt. »Alle anderen Wolken treiben westwärts, diese aber nach Osten, auf uns zu. Sie sieht so ähnlich aus wie jene, in der die Urmenschen verborgen waren, findet Ihr nicht?«
    »Allerdings«, antwortete Sperber düster. »Sephrenia!« rief er.
    Sie kehrte ebenfalls um und gesellte sich zu ihnen.
    »Sie ist wieder da!« Sperber deutete auf die Wolke.
    »Ja, ich sehe es. Habt Ihr wirklich erwartet, daß sie einfach verschwindet, Sperber?«
    »Gehofft hatte ich es. Können wir etwas tun?«
    »Nein.«
    Er straffte die Schultern. »Dann reiten wir weiter.«
    Die steile Klamm schlängelte sich durch die Felsen. Sie folgten ihr vorsichtig, während der Abend dämmerte. Schließlich kamen sie um eine Biegung in dem alten Bachlauf und sahen eine Geröll-Lawine, die aus dem Schutt einer eingebrochenen Felswand bestand. Das südliche Ende der Klamm war eingestürzt und hatte, wie es aussah, den Ausgang verstopft.
    »Das ist ziemlich entmutigend«, bemerkte Bevier. »Ich hoffe, Kring hat Euch auch hier hilfreiche Anweisungen gegeben, Sperber.«
    »Wir sollen uns hier links halten«, wandte Sperber sich an die Gefährten. »An der Hangseite der Geröll-Lawine werden wir einen Haufen Äste, Stämme und Strauchwerk unmittelbar an der Nordwand der Klamm vorfinden. Wenn wir das alles beiseite räumen, stoßen wir auf einen Weg, der unter das Geröll führt. Die Peloi benutzen ihn, wenn sie nach Zemoch reiten, um nach Ohren Ausschau zu halten.«
    Kalten wischte sich übers Gesicht. »Dann wollen wir uns mal umsehen«, sagte er.
    Der Haufen geknickter Bäume und das wirre Strauchwerk sahen im schwindenden Tageslicht wie eine Ansammlung von totem Holz aus, die vom Frühlingsschmelzwasser die Schlucht hinuntergespült worden war. Talen saß ab, stieg über einen schiefstehenden kahlen Stamm und spähte in die dunkle Lücke hinter dem wirren Haufen. »Hallo!« brüllte er hinein. Seine Stimme hatte ein hohles Echo.
    »Gib uns Bescheid, wenn jemand antwortet«, rief Tynian.
    »Wir sind hier richtig, Sperber«, versicherte der Junge ihm.
    »Hinter diesem Haufen ist alles frei.«
    »Dann machen wir uns an die Arbeit«, schlug Ulath vor. Er blickte zum tiefgrauen, regnerischen Himmel. »Wir sollten uns überlegen, ob wir die Nacht nicht da drin verbringen. Es wäre ein Schutz gegen das Wetter, außerdem wird es schon dunkel.«
    Sie fertigten Joche aus Holzstücken an und bedienten sichder

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