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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Packpferde, um den Haufen zur Seite zu ziehen. Die Öffnung dahinter war dreieckig, der Gang eng und muffig.
    »Es ist trocken«, stellte Ulath fest, »und gut versteckt. Wir könnten ein wenig tiefer hineingehen und ein Feuer machen. Wenn wir unsere Sachen nicht trocknen, werden unsere Kettenhemden morgen nur noch Rost sein.«
    »Zuerst verdecken wir den Zugang wieder«, erklärte Kurik. Aber er hatte keine große Hoffnung, daß sie sich hinter einem Haufen dürren Holzes vor der schwarzen Wolke verbergen könnten, die ihnen seit Thalesien folgte.
    Nachdem die Öffnung geschlossen war, holten sie Fackeln aus ihrem Gepäck, zündeten sie an und folgten dem schmalen Gang, bis er nach etwa hundert Metern breiter wurde.
    »Was meint ihr?« fragte Kurik.
    »Zumindest ist es trocken«, stellte Kalten fest. Er stocherte mit den Zehenspitzen in dem sandigen Boden und brachte schließlich einen Klotz gebleichten Holzes zum Vorschein. »Vielleicht finden wir auf diese Weise sogar genügend Brennholz«, sagte er hoffnungsvoll.
    Sie schlugen ihr Lager auf, und schon bald prasselte ein kleines Feuer.
    Talen, der dem Gang bis zum Ende gefolgt war, kehrte zurück. »Er führt noch etwa hundert Meter weiter«, berichtete er. »Das obere Ende ist mit Strauchwerk verstopft, genau wie das untere. Kring hat sich viel Mühe gemacht, diesen Durchgang zu tarnen.«
    »Wie ist das Wetter am anderen Ende?« fragte Kurik.
    »Schneeregen, Vater.«
    »Sieht so aus, als hätte ich recht gehabt. Was soll's, es wäre nicht unser erster Schnee.«
    »Wer ist mit dem Kochen an der Reihe?« erkundigte sich Kalten.
    »Ihr«, antwortete Ulath.
    Brummelnd kramte Kalten in den Proviantbeuteln.
    Das Abendessen bestand aus Feldrationen der Peloi, geräuchertem Hammelfleisch, Schwarzbrot und einer dicken Erbsensuppe. Es war nahrhaft, schmeckte jedoch nicht besonders.
    Danach saßen sie um das Feuer und blickten trüb in die Flammen. »An Tagen wie diesem frage ich mich, wie ich je auf die Idee gekommen bin, Ordensritter zu werden«, sagte Tynian. »Als ich jünger war, hatte ich die Gelegenheit, Advokat zu werden. Aber das hielt ich damals für langweilig. Also entschied ich mich für diese Laufbahn. Ich möchte wissen, warum.«
    Allgemeines zustimmendes Murmeln.
    »Meine Herren!« mahnte Sephrenia. »Verdrängt solche Gedanken! Habt ihr vergessen, was ich gesagt habe? Wenn wir uns der Schwermut oder gar der Verzweiflung hingeben, stürzen wir uns geradezu in die Klauen unserer Feinde. Eine finstere Wolke über unseren Köpfen genügt. Lassen wir uns nicht von dunklen Gedanken forttragen! Denn wenn das Licht schwächer wird, siegt die Dunkelheit.«
     
    24
     
    Schneeflocken von der Größe einer Halbkrone mischten sich unter den Nieselregen, der in den engen Paß fiel. Raben kauerten mit nassem Gefieder und finsteren Blicken auf den Ästen. Es war ein Morgen, den man am besten unter einem dichten Dach, zwischen festen Mauern an einem molligen Feuer hätte verbringen sollen. Doch in Ermangelung dieser Annehmlichkeiten krochen Sperber und Kurik tiefer in das Wacholderdikkicht hinein und warteten.
    »Bist du sicher?« flüsterte Sperber seinem Knappen zu.
    Kurik nickte. »Es war zweifellos Rauch, Sperber«, antwortete er ebenso leise. »Und jemand hat sich ziemlich ungeschickt angestellt, Speck zu braten.«
    »Wir können nicht viel mehr tun als warten«, brummte Sperber. »Ich möchte nicht versehentlich über irgend jemanden stolpern.« Er versuchte, es sich ein bißchen bequemer zu machen, doch das ging nicht, weil er zwischen den Stämmen von zwei verkümmerten Bäumen eingekeilt war.
    »Was hast du?« wisperte Kurik.
    »Von einem Ast über mir tropft es mir auf den Hals und rinnt mir den Rücken hinunter.«
    Kurik blickte ihn forschend an. »Wie fühlst du dich?«
    »Naß. Trotzdem, danke der Nachfrage.«
    »Du weißt genau, was ich meine! Ich soll auf dich achtgeben. Schließlich bist du der Schlüssel des Ganzen. Es spielt keine Rolle, ob wir anderen uns bedauern, aber wenn du es mit Zweifeln und Ängsten zu tun bekommst, sind wir alle in Schwierigkeiten!«
    »Sephrenia ist manchmal wie eine Glucke.«
    »Sie liebt dich, Sperber. Es ist nur natürlich, daß sie um dich besorgt ist.«
    Sie warteten, doch so sehr sie die Ohren spitzten – außer dem Tropfen des Wassers von den Ästen konnten sie nichts hören.
    »Sperber«, sagte Kurik schließlich.
    »Ja?«
    »Falls mir etwas zustößt, kümmerst du dich um Aslade, nicht wahr? Und die Jungs?«
    »Dir

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