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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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glaube ich, heißt ›eine Lösung finden‹.«
    »Davon verstehe ich nicht viel«, gestand Kalten, »aber ich kann mir nicht vorstellen, daß uns Logik allein da heraushilft.«
    »Warum benutzen wir nicht die Ringe?« schlug Berit vor. »Könnte Sperber nicht einfach ein Loch durch das Labyrinth sprengen?«
    »Die Gänge sind größtenteils Tonnengewölbe, Berit«, erklärte Kurik. »Wenn wir die Wände einreißen, fällt uns die Decke auf den Kopf.«
    »Wie schade.« Kalten seufzte. »So viele gute Ideen müssen aufgegeben werden, weil sie nicht durchführbar sind.«
    »Müssen wir denn das Geheimnis des Labyrinths lösen?« fragte Talen. »Ich meine, ist es von irgendeiner religiösen Bedeutung, daß wir die Lösung finden?«
    »Nicht daß ich wüßte«, antwortete Tynian.
    »Warum bleiben wir dann im Labyrinth?« fragte der Junge.
    »Weil wir hier festsitzen.« Sperber versuchte, seine Gereiztheit zu unterdrücken.
    »Das stimmt nicht ganz, Sperber. Wirklich gefangen sind wir nicht. Kurik mag ja recht haben, daß uns Gefahr droht, wenn wir die Wände einreißen, aber wie sieht es mit einem Loch in der Decke aus?«
    Alle starrten ihn an; dann lachten sie ein wenig verlegen.
    »Wir wissen aber nicht, was da oben ist«, gab Ulath zu bedenken.
    »Wir wissen auch nicht, was hinter der nächsten Ecke ist, Herr Ritter. Und wir werden nie erfahren, was sich über uns befindet, wenn wir nicht nachsehen, oder?«
    »Wahrscheinlich der Himmel«, meinte Kurik.
    »Wäre das schlimmer als unsere gegenwärtige Lage, Vater? Wenn wir erst draußen sind, könnte Sperber vielleicht die Ringe benutzen und die Außenmauer des Tempels für uns öffnen. Otha mag Labyrinthe ja recht unterhaltsam finden, aber ich habe genug von diesem hier. Es war eine der ersten Regeln, die Platime mir beibrachte: ›Wenn dir ein Spiel keinen Spaß macht, dann spiel nicht mit.‹«
    Sperber blickte Sephrenia fragend an.
    Auch sie lächelte etwas verlegen. »Ich habe an diese Möglichkeit gar nicht gedacht«, gestand sie.
    »Können wir es tun?«
    »Es spricht nichts dagegen – solange wir uns weit genug zurückziehen, daß wir nicht von herabstürzenden Trümmern erschlagen werden könnten. Sehen wir uns die Decke einmal an.«
    Sie hoben ihre Fackeln, um das Tonnengewölbe eingehend zu betrachten. »Könnten sich durch die Bauart Probleme ergeben?« fragte Sperber seinen Knappen.
    »Ich glaube nicht. Die Steine sind ineinandergreifend gesetzt, sie werden also halten. Aber es wird eine Menge Schutt geben.«
    »Um so besser, Kurik«, sagte Talen zufrieden. »Dann könnten wir die Schuttberge hinaufklettern.«
    »Es bedarf allerdings einer beträchtlichen Kraft, um einen dieser Steinblöcke herauszubrechen«, erklärte Kurik. »Das Gewicht des gesamten Korridors hält das Gewölbe zusammen.«
    »Was geschähe, wenn ein paar dieser Blöcke ganz einfach nicht mehr da wären?« fragte Sephrenia ihn.
    Kurik trat an die Wand und stocherte mit dem Messer in einer Fuge zwischen zwei Steinblöcken. »Die Erbauer haben Mörtel benutzt«, erklärte er, »aber er ist bereits ziemlich brökkelig. Wenn Ihr ein halbes Dutzend dieser oberen Blöcke verschwinden lassen könnt, wird ein größeres Stück der Decke einstürzen.«
    »Aber es wird nicht der ganze Korridor einbrechen?«
    Kurik schüttelte den Kopf. »Nur ein paar Meter weit, das übrige wird halten.«
    »Könnt Ihr wirklich Steine verschwinden lassen?« fragte Tynian Sephrenia interessiert.
    Sie lächelte. »Nein, Lieber. Aber ich kann sie in Sand verwandeln, was auf dasselbe herauskommt.« Sie studierte die Decke eingehend. »Ulath«, sagte sie dann, »Ihr seid der größte. Hebt mich bitte hoch. Ich muß den Stein berühren.«
    Das Gesicht des Genidianers färbte sich tiefrot. Alle wußten weshalb. Sephrenia gehörte zu den Personen, die man vor Ehrfurcht nicht zu berühren wagte.
    »Kein Grund zur Verlegenheit, Ulath.« Sie lächelte. »Hebt mich hoch.«
    Ulath blickte sich drohend um. »Wer sich einen dummen Scherz erlaubt, der wird es bereuen, verstanden?« warnte er seine Freunde. Dann bückte er sich und hob die zierliche Styrikerin mühelos empor.
    Sie kletterte an ihm hinauf, fast wie an einem Baum. Als sie hoch genug war, griff sie nach oben und drückte die Handflächen nacheinander gegen die Steine. Bei jedem hielt sie kurz inne. Ihre Berührung sah fast wie eine Liebkosung aus. »Ich glaube, das genügt«, erklärte sie. »Ihr dürft mich wieder absetzen, Ritter Ulath.«
    Der Genidianer stellte

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