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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sie behutsam auf den Boden, und alle zogen sich ein Stück im Korridor zurück. »Macht euch bereit, schnell zurückzuweichen«, mahnte sie. »Ich kann es nicht so genau begrenzen.« Sie bewegte die Hände und redete dabei rasch in Styrisch. Dann drehte sie beide Handflächen nach oben, um den Zauber freizugeben.
    Feiner Sand begann aus den Fugen zwischen den grob behauenen Steinen zu rieseln. Zunächst nur wenig; dann wurde es rasch immer mehr.
    »Sieht fast aus, als ob Wasser aus einem Leck rinnt, findet ihr nicht?« meinte Kalten.
    Die Wände knarrten, und knallende Geräusche waren zu hören, als der Mörtel zwischen den Steinen zersprang.
    »Wir können uns noch ein Stück weiter zurückziehen.« Sephrenia blickte mit leichtem Unbehagen auf das Gemäuer. Sie wichen weiter zurück, als die Steinblöcke dort, wo der Sand herabströmte, knirschten und ächzten und langsam in die Lükken zu sinken begannen, die der Sand hinterließ.
    Plötzlich brachen alle auf einmal heraus. Ein großer Teil des Tonnengewölbes stürzte berstend und krachend ein. Eine gewaltige Wolke äonenalten Staubes wallte auf sie zu und reizte zum heftigen Husten. Als der Staub allmählich zu Boden sank, wurde ein großes, gezacktes Loch in der Decke sichtbar.
    »Schauen wir's uns an«, rief Talen. »Ich bin neugierig, was da oben ist.«
    »Können wir nicht noch ein kleines bißchen warten?« bat Sephrenia. »Ich möchte ganz sicher sein, daß es ungefährlich ist.«
    Sie plagten sich den Schutthaufen hinauf und halfen einander durch das Loch. Über der Gewölbedecke erstreckte sich eine riesige leere Fläche unter einer großen Kuppel. Es war staubig, und die Luft roch abgestanden. Das Licht ihrer Fackeln reichte nicht bis zu den Wänden – falls es an diesem düsteren Ort überhaupt welche gab. Der Boden erinnerte an ein Feld, das mit unzähligen Maulwurfshügeln bedeckt war. Als sie weiter vordrangen, bemerkten sie mehrere bauliche Eigenheiten, die vom Labyrinth aus nicht zu sehen gewesen waren.
    »Verschiebbare Wände«, erklärte Kurik und deutete darauf. »Dadurch lassen sich nach Belieben Gänge schließen oder öffnen. Deshalb kannten sich die zemochischen Soldaten nicht aus.«
    »Dort drüben, ziemlich weit links, ist ein Licht«, stellte Ulath fest. »Es scheint von unten zu kommen.«
    »Vielleicht vom Tempel«, meinte Kalten.
    »Oder vom Thronsaal. Sehen wir nach.«
    Sie stiegen vorsichtig über die ein Stück aus dem Boden ragenden Gewölbebogen und gelangten zu einem ebenen Pfad, der in einer Richtung geradewegs auf das Licht zu führte, das Ulath entdeckt hatte; in der anderen Richtung verschwand der Pfad in tiefer Dunkelheit.
    »Kein Staub«, stellte Ulath fest und wies auf die Steine des Pfades.
    Hier auf dem ebenen Boden kamen sie viel rascher voran und erreichten alsbald die Quelle des flackernden Lichts. Eine steinerne Treppe führte in einen fackelerhellten Raum hinunter – eine Kammer mit vier Wänden, doch ohne Tür.
    »Das ist unsinnig«, sagte Kalten kopfschüttelnd.
    »Eigentlich nicht«, widersprach Kurik. Er hob seine Fackel, um sich neben dem Pfad umzusehen. »Die vordere Wand läßt sich auf diesem Gleis entlang schieben.« Er deutete auf ein metallenes Schienenpaar, das von der Kammer wegführte, und beugte sich vor, um besser sehen zu können. »Ich sehe keinen Mechanismus. Demnach muß es in der Kammer unten eine Art Verriegelung geben. Komm mit hinunter, Sperber, vielleicht entdecken wir sie.«
    Die beiden stiegen die Treppe hinunter in die Kammer. »Wonach müssen wir suchen, Kurik?« fragte Sperber seinen Freund.
    »Ich weiß es nicht. Drück auf die Steine, Sperber. Wenn du auf einen stößt, der nachgibt, haben wir wahrscheinlich gefunden, was wir suchen.«
    Minutenlang schritten sie an den Wänden entlang und drückten auf die Steine. Plötzlich hielt Kurik mit einem leicht beschämten Blick inne. »Du kannst aufhören zu suchen, Sperber«, sagte er. »Ich habe die Verriegelung gefunden.«
    »Wo?«
    »Es sind Fackeln an den Seitenwänden und an der hinteren Wand, richtig?«
    »Ja, und?«
    »Aber an der vorderen, der gegenüber dem Fuß der Treppe, sind keine.«
    »Und?«
    »Sie hat jedoch zwei Halteringe.« Kurik trat vor die Wand und zog an einem der rostigen Eisenringe. Ein dumpfes Klikken war zu hören. »Zieh du am anderen, Sperber«, forderte Kurik ihn auf. »Sehen wir nach, was hinter dieser Tür ist.«
    »Du bist manchmal so schlau, daß es nicht auszuhalten ist, Kurik«, Sperber grinste. »Ich

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