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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sie sich umdrehten, geschah es. Adus, in Begleitung von ungefähr zwanzig zemochischen Soldaten, stürmte aus einem Nebengang, nicht weit vom Eingang zum Alkoven. Er brüllte aus Leibeskräften. Alarmrufe aus dem Thronsaal hallten durch den Korridor.
    »Tynian! Ulath!« rief Sperber. »Haltet uns die Krieger im Thronsaal vom Leib – Vorwärts, Kalten!«
    Dann rannten er und sein blonder Freund zurück zur Türöffnung, wo Kurik Wache hielt.
    Adus war nicht berechenbar, dazu war er viel zu beschränkt. Er trieb die Soldaten wild vor sich her. Er hielt eine Streitaxt in der Hand, und in seinen schweineähnlichen Augen loderte der Wahnsinn.
    Es war zu weit, wie Sperber sofort erkannte. Adus war dem Türbogen zum Alkoven viel näher als er und Kalten, und es befanden sich bereits Soldaten zwischen ihnen und dem Türbogen. Sperber schleuderte einen Zemocher zur Seite und brüllte: »Kurik! Zurück!«
    Doch es war zu spät. Kurik kämpfte bereits mit dem affengleichen Adus. Sein Streitkolben hämmerte auf Schultern und Brust seines Gegners und zerschmetterte den Panzer. Doch Adus war im Kampfrausch und achtete überhaupt nicht auf diese schrecklichen Hiebe. Immer wieder krachte seine Streitaxt gegen Kuriks Schild.
    Kurik war zweifellos einer der erfahrensten Krieger im Nahkampf, doch Adus schien jetzt völlig von Berserkerwut beherrscht zu sein. Er hackte und trat und drang mit wirbelnder Streitaxt auf seinen Gegner ein. Kurik begann zurückzuweichen, Schritt um Schritt.
    Da warf Adus seinen Schild von sich, packte den Axtschaft mit beiden Händen und setzte zu einer raschen Folge von Hieben nach Kuriks Kopf an. So wild war der Ansturm, daß Kurik sich ihm nur erwehren konnte, indem er seinen Schild mit beiden Händen über den Kopf hielt. Mit Triumphgebrüll schwang Adus die Streitaxt – nicht nach Kuriks Kopf, sondern seinem Oberkörper. Die scharfe Axtklinge biß seitlich tief in Kuriks Brustkorb. Blut schoß aus Kuriks Mund und der grauenvollen Wunde in seiner Brust. »Sperber!« rief er schwach und fiel rückwärts gegen die Seite des Türbogens.
    Adus hob die Axt aufs neue.
    » Adus! « brüllte Kalten, während er einen weiteren Zemocher tötete.
    Adus' Axt verhielt mitten im Hieb nach Kuriks ungeschütztem Kopf. Er drehte sich halb um. » Kalten! « erwiderte er brüllend die Herausforderung. Verächtlich stieß er Sperbers Knappen mit einem Fußtritt aus dem Weg und schlurfte auf den blonden Pandioner zu. Wahnsinn loderte in den Schweinsaugen unter den buschigen Brauen.
    Sperber und Kalten vergaßen alle Schwertkampftaktik. Sie erschlugen, was ihnen in den Weg kam, und nichts als rohe Kraft und wilde Wut führten ihre Klingen.
    Adus, der nun völlig im Blutrausch war, hackte sich einen Weg durch die eigenen Soldaten, um zu seinen Feinden zu gelangen.
    Kurik stolperte auf den Korridor. Eine Hand preßte er auf seine blutende Brust, mit der anderen versuchte er, seine Streitaxt zu heben, doch seine Beine gaben nach. Er stolperte und fiel. Mit ungeheurer Willenskraft stützte er sich auf die Ellbogen und wollte sich hinter dem Wilden herschleppen, der ihn niedergestreckt hatte. Doch da wurden seine Augen blicklos, und er fiel aufs Gesicht.
    »Kurik!« brüllte Sperber. Das Licht schien von seinen Augen zu schwinden, und ein betäubendes Klingen dröhnte in seinen Ohren. Sein Schwert erschien ihm plötzlich gewichtslos. Er schlug alles nieder, was vor ihm erschien. Einmal ertappte er sich dabei, daß er auf die Steine der Wand einhieb. Erst die aufsprühenden Funken brachten ihn wieder zur Besinnung. Kurik würde ein Donnerwetter über ihn ergehen lassen, weil er die Schwertklinge schartig geschlagen hatte.
    Irgendwie hatte Talen seinen Vater erreicht. Er sank neben ihm auf die Knie und versuchte ihn herumzudrehen. Dann stieß er einen wimmernden Schrei von unendlichem Schmerz aus. »Er ist tot, Sperber! Mein Vater ist tot!«
    Dieser gellende Schrei trieb Sperber beinahe in die Knie. Er schüttelte den Kopf wie ein benommenes Tier. Er hatte Talens Schrei nicht gehört. Er konnte ihn nicht gehört haben! Mit einem blindwütigen Hieb tötete er einen weiteren Zemocher. Seltsam gedämpft hörte er Kampflärm hinter sich. Ihm wurde bewußt, daß Tynian und Ulath versuchten, die Soldaten aus dem Thronsaal aufzuhalten.
    Plötzlich erhob Talen sich und langte schluchzend in seinen Stiefelschaft. Er riß das lange, nadelspitze Messer heraus und rannte lautlos von hinten auf Adus zu. Tränen strömten über das Gesicht des

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