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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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immer man es nennen will – ist zu ungeschützt. Wenn wir hier kämpfen, können die Soldaten von allen Seiten auf uns einstürmen.« Er blickte zu Sephrenia. »Gibt es eine Möglichkeit, die Treppe hinter uns zu blockieren?« fragte er sie.
    Sephrenia kniff die Augen zusammen. »Ich denke schon«, antwortete sie.
    »Ihr scheint nicht ganz davon überzeugt zu sein.«
    »Doch, das schon. Ich kann die Treppe auch ohne große Mühe blockieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob Otha nicht vielleicht den Gegenzauber kennt.«
    »Er wird aber nicht wissen, daß Ihr die Treppe versperrt habt, ehe seine Soldaten da sind und es herausfinden. Oder?« fragte Tynian.
    »Das stimmt. Sehr gut, Tynian.«
    »Laufen wir über die oberste Tribünenreihe bis zum Idol?« fragte Kalten.
    »Das geht nicht«, erwiderte Sephrenia. »Otha ist ein Magier, wie Ihr wißt. Er würde uns bei jedem Schritt mit Zauber bombardieren. Wir werden uns erst um ihn kümmern müssen.«
    »Und um Martel«, fügte Sperber hinzu. »Wir wissen nun, daß Otha es nicht wagt, Azash zu stören, solange dieser Ritus nicht zu Ende ist. Das ist unser Vorteil. Das einzige Problem ist Otha selbst. Können wir etwas gegen ihn ausrichten, Sephrenia?«
    Sie nickte. »Otha ist nicht mutig. Wenn wir ihn bedrohen, wird er seine Kräfte zu seinem eigenen Schutz nützen. Er wird sich darauf verlassen, daß die Soldaten aus dem Palast mit uns fertig werden.«
    »Dann versuchen wir es«, bestimmte Sperber. »Alle bereit?«
    Sie nickten.
    »Seid vorsichtig«, mahnte er. »Und ich möchte keine Einmischung, wenn ich mir Martel vornehme. Also, gehen wir's an!«
    Sie traten ans Kopfende der Treppe, hielten kurz inne, holten fast gleichzeitig alle tief Luft, dann marschierten sie mit gezückten Waffen die Stufen hinunter.
    »Ah, da bist du ja, alter Junge«, sagte Sperber schleppend zu Martel und imitierte die Unbekümmertheit des weißhaarigen Renegaten. »Ich hab' dich überall gesucht.«
    »Ich bin schon eine ganze Weile hier, Sperber«, erwiderte Martel und zog sein Schwert.
    »Das sehe ich. Ich muß wohl irgendwo verkehrt abgebogen sein. Ich hoffe, ich komme nicht zu spät.«
    »Aber nein.«
    »Da bin ich froh. Ich verspäte mich gar nicht gern.« Sperber ließ den Blick über die Anwesenden wandern. »Gut. Ich sehe, daß wir alle hier sind.« Den Primas von Cimmura betrachtete er etwas eingehender. »Wirklich, Annias, Ihr solltet ein wenig mehr in die Sonne gehen. Ihr seid so weiß wie ein Laken.«
    »Einen Moment noch, ehe ihr beiden anfangt«, warf Kalten ein. »Ich habe dir etwas mitgebracht, Martel. Ein kleines Andenken an unseren Besuch. Ich bin sicher, du wirst es in Ehren halten.« Er bückte sich leicht und gab dem Umhang, den er mit einer Hand festhielt, einen Stups. Der Umhang öffnete sich auf dem Onyxboden. Adus' Kopf rollte heraus und direkt vor Martels Füße, wo er liegenblieb und ihn anstarrte.
    »Wie freundlich von dir, Kalten«, knirschte Martel mit zusammengebissenen Zähnen. Scheinbar gleichmütig stieß er den Schädel mit dem Fuß zur Seite. »Ich bin sicher, dieses Geschenk hat dich viel gekostet.«
    Sperbers Faust krampfte sich um seinen Schwertgriff. Er kochte vor Haß. »Dieses Geschenk hat mich Kurik gekostet, Martel«, sagte er kalt. »Jetzt ist es Zeit, abzurechnen.«
    Martels Augen weiteten sich flüchtig. »Kurik?« sagte er betroffen. »Das hatte ich nicht erwartet. Es tut mir ehrlich leid, Sperber. Ich mochte ihn. Wenn du je wieder nach Demos kommst, dann versichere Aslade, wie sehr ich es bedauere.«
    »Das werde ich nicht tun, Martel. Ich habe nicht vor, Aslade durch die Erwähnung deines Namens zu beleidigen. Und nun laß uns endlich beginnen!« Sperber hob den Schild und trat vorwärts. Seine Schwertspitze bewegte sich langsam hin und her wie der Kopf einer Schlange. Kalten und die anderen stützten ihre Waffen auf und schauten grimmig zu.
    »Ah, ein Ritter bis zuletzt?« Martel setzte seinen Helm auf und entfernte sich von Othas Sänfte, um größere Bewegungsfreiheit zu haben. »Deine guten Manieren und deine Anständigkeit werden noch dein Tod sein, Sperber. Du hattest die Oberhand. Das hättest du nutzen sollen.«
    »Nicht nötig, Martel. Du hast noch eine Minute, zu bereuen.
    Ich rate dir, nutze die Zeit.«
    Martel lächelte dünn. »Nein, Sperber. Ich habe meine Wahl getroffen. Es wäre unter meiner Würde, dies jetzt zu bedauern.« Er klappte das Visier zu.
    Sie griffen gleichzeitig an. Ihre Schwerter dröhnten auf die Schilde. Kurik

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