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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nach, knarrten klagend, und die Häuser fielen langsam in sich zusammen. Die Stadtmauer zerbröckelte; und selbst das Straßenpflaster hob sich und setzte sich wieder, und die Steine zerbarsten und wurden zu Schutt.
    Ihr verzweifelter Plan hatte Erfolg gehabt, doch der Preis war größer, als auch nur einer von ihnen zu zahlen bereit gewesen wäre. Es war ein Erfolg ohne Triumph, ohne die Begeisterung, die ein Krieger gewöhnlich nach einem Sieg empfindet. Nicht nur die traurige Last ihres Fuhrwerks trug die Schuld an ihrer Stimmung – die Ursachen lagen tiefer.
    Bevier war bleich vom Blutverlust, und seine Miene war besorgt. »Ich verstehe es immer noch nicht«, gestand er.
    »Sperber ist Anakha«, erklärte Sephrenia. »Das ist ein styrisches Wort und bedeutet ›ohne Schicksal‹. Alle Menschen haben ein Los, ein Geschick – alle, außer Sperber. Irgendwie bewegt er sich außerhalb des Schicksals. Wir wußten, daß er kommen würde, aber nicht wann – ja, nicht einmal, wer er sein würde. Einen Menschen wie ihn hat es nie zuvor gegeben. Er macht sein eigenes Schicksal, und seine Existenz schreckt selbst die Götter.«
    Sie ließen die langsam zerfallende Stadt Zemoch im dichten Schneegestöber zurück. Das mahlende Grollen und Poltern der einstürzenden Häuser verfolgte sie noch lange, während sie auf der Straße nach Korakach ritten, eine Stadt, die etwa zweihundertfünfzig Meilen südwärts lag. Am Spätnachmittag, als das Schneetreiben ein wenig nachließ, fanden sie Unterkunft für die Nacht in einem verlassenen Dorf. Alle waren unendlich müde und fanden nicht mehr die Kraft, auch nur noch eine einzige Meile weiterzureiten. Ulath bereitete ihr Abendessen zu, ohne daß er einen Versuch machte, sich mit seiner üblichen List herauszureden, und sie legten sich schlafen, noch ehe sich Dunkelheit herabsenkte.
    Sperber erwachte plötzlich und stellte überrascht fest, daß er im Sattel saß. Sie ritten am Rand einer windgepeitschten Klippe entlang, gegen die sich gischtend die stürmische See warf. Der Himmel hing bedrohlich tief, und der Wind pfiff beißend kalt vom Meer her. Sephrenia ritt an der Spitze, sie hielt Flöte in den Armen. Die anderen folgten Sperber. Sie hatten die Umhänge fest um sich geschlungen und stellten sich der Kälte und dem Wind mit unbewegter Miene. Alle schienen sie da zu sein: Kalten und Kurik, Tynian und Ulath, Berit und Talen und Bevier. Ihre Pferde trotteten den gewundenen, verwitterten Weg hinauf, der dem Rand einer langen, ansteigenden Klippe zu einer Landzunge folgte, die wie ein krummer, steinerner Finger aufs Meer hinausragte. An der äußersten Spitze dieser hohen Landzunge stand ein knorriger, verkrüppelter Baum, dessen Äste der Wind peitschte.
    Als sie den Baum erreichten, zügelte Sephrenia ihren Zelter, und Kurik schritt auf sie zu, um Flöte herunterzuheben. Das Gesicht des Knappen war unbewegt, und er ging stumm an Sperber vorbei. Sperber hatte das Gefühl, daß irgend etwas falsch war – auf eine schreckliche Weise falsch –, aber er wußte nicht, was.
    »Also gut«, sagte das kleine Mädchen zu ihnen. »Wir sind hierhergekommen, um es zu beenden, und wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Was meinst du mit ›es beenden‹?« fragte Bevier.
    »Meine Familie hat beschlossen, daß wir Bhelliom an einen Ort bringen, an dem weder Menschen noch Götter ihn erreichen können. Niemand darf ihn je wieder finden oder gar benutzen. Die anderen haben mir eine Stunde gegeben – und all ihre Kräfte –, um es zu vollenden. Vielleicht werdet ihr Dinge sehen, die unmöglich sind – vielleicht habt ihr sie bereits bemerkt. Denkt nicht darüber nach, und belästigt mich nicht mit Fragen. Wie gesagt, die Zeit ist knapp. Wir waren zehn, als wir uns auf den Weg machten, und diese zehn sind wir geblieben. So muß es sein.«
    »Wir sollen Bhelliom ins Meer werfen?« fragte Kalten.
    Aphrael nickte.
    »Ist das nicht bereits einmal versucht worden?« wandte Ulath sich an sie. »Soweit ich mich erinnere, schleuderte der Graf von Heid König Saraks Krone in den Vennesee, und Bhelliom ist trotzdem wieder zum Vorschein gekommen.«
    »Das Meer ist viel tiefer als der Vennesee«, entgegnete Aphrael. »Und das Wasser dort draußen ist viel tiefer als irgendwo sonst auf der Welt. Außerdem weiß niemand, wo dieser Küstenstreifen ist.«
    »Wir schon«, widersprach Ulath.
    »So? Wo liegt er denn? An welcher Küste welchen Erdteils?« Sie deutete zu den dichten Wolken empor, die über den

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