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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eingetroffen?«
    Olven schüttelte den Kopf. »König Obler ist zu alt, um schnell zu reisen, und wahrscheinlich braucht man erst eine Woche, König Wargun auszunüchtern, ehe er von Emsat aufbrechen kann.«
    »Verlassen wir uns lieber nicht darauf«, sagte Sperber. »Am besten wir reiten querfeldein bis Demos und dann geradenwegs nach Cimmura. Ist Vanion noch in Chyrellos?«
    »Nein. Er kam auf seinem Weg nach Cimmura durch Demos.
    Patriarch Dolmant war bei ihm.«
    »Dolmant?« staunte Kalten. »Wer leitet dann die Kirche?«
    »Ritter Kalten«, warf Graf Radun steif ein, »die Leitung der Kirche liegt in den Händen des Erzprälaten.«
    »Verzeiht, Graf«, entschuldigte sich Kalten. »Ich weiß, wie sehr Arzier die Kirche verehren, aber seien wir doch ehrlich, Erzprälat Cluvonus ist fünfundachtzig und schläft meistens. Dolmant macht nicht viel Aufheben darum, aber der Großteil der in Chyrellos getroffenen Entscheidungen stammt von ihm.«
    »Reiten wir los«, drängte Sperber.
    Nach einem Gewaltritt von vier Tagen erreichten sie Demos, wo Ritter Olven sie verließ, um ins Mutterhaus der Pandioner zurückzukehren, und nach weiteren drei Tagen gelangten sie im Ordenshaus in Cimmura an.
    »Wißt Ihr, wo Hochmeister Vanion sich aufhält?« fragte Sperber den Novizen, der auf den Hof kam, um ihre Pferde zu übernehmen.
    »Im Südturm, Herr – mit Patriarch Dolmant.«
    Sperber nickte. Er ging voraus und stieg die schmale Turmtreppe hinauf.
    »Gott sei Dank, daß Ihr noch rechtzeitig angekommen seid!« begrüßte ihn Vanion.
    »Hat Berit den Ring des Grafen bereits abgeliefert?« erkundigte sich Sperber.
    Vanion nickte. »Vor zwei Tagen. Ich hatte ein paar Mann im Dom, die aufpaßten.« Er runzelte leicht die Stirn. »War es klug, eine solche Mission einem Novizen anzuvertrauen, Sperber?«
    »Berit ist ein verläßlicher junger Mann«, erklärte Sperber, »und in Cimmura kaum bekannt. Im Gegensatz zu den Rittern.«
    »Ich verstehe. Ihr hattet den Befehl, und die Entscheidung war Euer. Wie ging es in Arzium?«
    »Adus führte die Söldner«, antwortete Kalten. »Von Martel war nichts zu sehen. Ansonsten verlief alles mehr oder weniger wie geplant. Adus entkam uns jedoch.«
    Sperber holte tief Atem. »Wir haben Parasim verloren«, sagte er bedrückt. »Es tut mir leid, Vanion. Ich habe versucht, ihn aus der Schlacht herauszuhalten.«
    Vanions Augen verschleierten sich vor plötzlicher Trauer.
    »Ich weiß«, murmelte Sperber und legte kurz die Hand auf die Schulter des Älteren. »Ich mochte ihn auch sehr.« Der rasche Blick, den Vanion und Sephrenia wechselten, entging ihm nicht. Sie nickte knapp, womit sie dem Hochmeister wohl bedeutete, daß Sperber wußte, daß Parasim einer der Zwölf gewesen war. Sperber richtete sich auf und machte Graf Radun und Vanion miteinander bekannt.
    »Ich schulde Euch mein Leben, Hochmeister Vanion«, sagte Radun als sie sich die Hände schüttelten. »Bitte sagt mir, wie ich die Schuld begleichen kann.«
    »Das tut Ihr schon mit Eurer Anwesenheit in Cimmura, Herr Graf.«
    »Sind die anderen Könige bereits bei meinem Neffen?« erkundigte sich der Graf.
    »Einstweilen nur Obler«, antwortete Vanion. »König Wargun ist noch auf See.«
    Ein hagerer Mann in strenger schwarzer Soutane saß beim Fenster. Er war silberhaarig und mochte Ende Fünfzig sein. Er hatte ein asketisches Gesicht und sehr wache Augen. Sperber schritt durch das Gemach und kniete vor ihm nieder. »Eminenz«, grüßte er den Patriarchen von Demos.
    »Ihr seht gut aus, Ritter Sperber«, erwiderte der Kirchenfürst. »Es ist schön, Euch wiederzusehen.« Er blickte über Sperbers Schulter. »Besucht Ihr auch fleißig den Gottesdienst, Kurik?« fragte er den Knappen.
    »Äh – wann immer es sich machen läßt, Eminenz«, antwortete Kurik leicht errötend.
    »Sehr gut, mein Sohn«, sagte Dolmant. »Ich bin sicher, Gott freut sich immer über Euren Besuch. Wie geht es Aslade und den Jungen?«
    »Sie sind wohlauf, Eminenz. Danke der Nachfrage.«
    Sephrenia hatte den Patriarchen inzwischen eingehend gemustert. »Ihr habt offenbar schon lange nicht mehr ordentlich gegessen, Dolmant«, stellte sie fest.
    »Ich vergesse es manchmal«, gestand er. Dann lächelte er sie verschmitzt an. »Meine Gedanken sind zu sehr mit der Bekehrung der Heiden beschäftigt. Sagt, Sephrenia, seid Ihr endlich bereit, Eurem Heidentum abzuschwören und Euch zum wahren Glauben zu bekennen?«
    »Noch nicht, Dolmant«, antwortete sie ebenfalls lächelnd.

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