Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
über der Burgmauer.
    »Das Signal!« sagte Sperber. »Radun und seine Männer sind bereit.« Er stülpte sich den Helm auf den Kopf, griff nach den Zügeln und hielt Faran mit fester Hand zurück, während er sich in den Steigbügeln aufrichtete und »Vorwärts!« donnerte.
     
    9
     
    »Nicht die geringste Hoffnung?« fragte Kalten.
    »Nein«, antwortete Sperber traurig und legte Ritter Parasim behutsam auf den Erdboden. »Er ist tot.« Er strich das Haar des jungen Ritters aus der Stirn und schloß die Lider über den starren Augen.
    »Er war Adus noch nicht gewachsen«, meinte Kalten.
    »Ist diese Bestie wirklich entkommen?«
    »Ich fürchte ja. Nachdem er Parasim niedergemetzelt hatte, floh er mit etwa einem Dutzend Überlebender in südlicher Richtung.«
    »Laß ihn von einem Trupp jagen«, sagte Sperber düster, während er die Arme des gefallenen Ritters über der Brust verschränkte. »Sie sollen ihn ins Meer hetzen, wenn es nicht anders geht.«
    »Möchtest du, daß ich den Trupp führe?«
    »Nein. Wir beide müssen nach Chyrellos.« Er hob die Stimme: »Berit!«
    Der Novize rannte herbei. Er trug ein altes Kettenhemd, das mit Blut bespritzt war, und einen eingebeulten Fußsoldatenhelm ohne Visier. In der Rechten hielt er eine bedrohlich aussehende, langschäftige Streitaxt.
    Sperber sah sich das Blut am Kettenhemd des schlaksigen Jünglings eingehend an. »Ist etwas davon Eures?«
    »Nein, Herr«, versicherte ihm Berit. »Alles ihres.« Er deutete auf die toten Söldner, die auf dem Schlachtfeld lagen.
    »Gut. Was haltet Ihr von einem langen Ritt?«
    »Wie Ihr befehlt, Herr.«
    »Gute Manieren hat er jedenfalls«, stellte Kalten fest. »Berit, Ihr solltet zumindest zuvor fragen, wohin es geht, ehe Ihr Euch bereit erklärt.«
    »Ich werde es mir merken, Ritter Kalten.«
    »Kommt mit«, sagte Sperber zu dem Novizen. »Wir müssen erst mit Graf Radun reden, ehe Ihr aufbrecht.« Er wandte sich an Kalten. »Stell einen Trupp zu Adus' Verfolgung zusammen. Die Männer sollen sich beeilen. Ich möchte nicht, daß er dazu kommt, einen seiner Leute nach Cimmura zu schicken, um Annias zu berichten. Laß die übrigen Männer die Verwundeten versorgen und unsere Toten begraben.«
    »Was ist mit denen?« Kalten blickte zu den Leichen des Feindes, die unterhalb der Burgmauer lagen.
    »Laß sie verbrennen.«
    Sie trafen Graf Radun auf dem Innenhof. Der Burgherr trug Rüstung und hielt sein Schwert in der Hand. »Ich weiß jetzt, daß der Ruf der Pandioner wohl verdient ist«, sagte er.
    »Danke, Graf.« Sperber verneigte sich knapp. »Ich möchte Euch um einen, nein, zwei Gefallen bitten.«
    »Ich werde Euch gewiß keinen abschlagen.«
    »Seid Ihr Angehörigen der Hierokratie in Chyrellos persönlich bekannt?«
    »Mehreren sogar. Und der Patriarch von Larium ist ein entfernter Vetter.«
    »Sehr gut. Ich weiß zwar, die Jahreszeit ist ungünstig für eine Reise, aber ich möchte Euch bitten, mich bei einem kleineren Ritt zu begleiten.«
    »Selbstverständlich. Wohin soll es gehen?«
    »Nach Chyrellos. Meine zweite Bitte ist etwas persönlicherer Natur. Ich benötige Euren Siegelring.«
    »Meinen Ring?« Der Graf hob die Hand und blickte überrascht auf den schweren Goldring mit seinem Wappen.
    Sperber nickte. »Schlimmer noch, ich kann Euch nicht garantieren, daß ich imstande sein werde, ihn Euch zurückzugeben.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht so recht.«
    »Berit soll den Ring nach Cimmura bringen und ihn während des Gottesdienstes im Dom in den Klingelbeutel werfen. Der Primas Annias wird darin den Beweis sehen, daß sein Komplott erfolgreich war und daß Ihr und Eure Familie nicht mehr lebt. Er wird daraufhin mit dem Ring nach Chyrellos eilen und uns Pandioner vor der Hierokratie des Mordes an Euch bezichtigen.«
    Graf Radun grinste breit. »Und dann werdet Ihr mit mir auf der Bildfläche erscheinen und die Dinge richtigstellen?«
    Sperber grinste ebenfalls. »So ist mein Plan.«
    »Das könnte den Primas in einige Verlegenheit bringen.« Der Graf zog den Ring vom Finger.
    »Das ist unsere Absicht, Graf.«
    »Um diesen Preis wäre der Verlust des Ringes zu ertragen.«
    Radun händigte Berit den Wappenring aus.
    »Gut denn«, wandte sich Sperber an den jungen Novizen. »Reitet mir auf dem Weg nach Cimmura keine Pferde zuschanden! Und gebt uns genug Zeit, Chyrellos vor Annias zu erreichen.« Er kniff überlegend die Augen zusammen. »Die Morgenmesse dürfte das beste sein.«
    »Herr Ritter?«
    »Werft den Ring bei

Weitere Kostenlose Bücher