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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und Lycheas, der ihn offenen Mundes anstarrte.
    »Majestäten«, begann der Patriarch. Er verschränkte die Hände im Rücken und stapfte wie in tiefer Nachdenklichkeit versunken hin und her. »Dies ist wahrlich eine ernste Anschuldigung. Laßt uns jedoch zunächst den Leumund der Ankläger bedenken. Wir haben hier einerseits einen einfachen Kaufmann und einen geflohenen Leibeigenen. Der Beschuldigte andererseits ist der Hochmeister eines Ordens von Kirchenrittern, ein Mann, dessen Ehrenhaftigkeit stets über alle Zweifel erhaben war. Warum sollte ein Mann von Hochmeister Vanions Stand ein solches Verbrechen begehen? Ja, wir haben auch noch keinerlei Beweis, daß die angeblichen Greueltaten wahrhaftig begangen wurden. Wir wollen doch nicht voreilig handeln!«
    »Wie ich bereits erwähnte, Eminenz«, warf Annias ein, »habe ich Kirchensoldaten nach Arzium gesandt, sich am Tatort umzusehen. Außerdem befahl ich ihnen, die Kirchenherren aufzusuchen, die sich zur Zeit des Verbrechens auf Graf Raduns Burg aufhielten und Zeuge der Greuel wurden, und sie nach Cimmura zu bringen. Ihre Aussagen dürften alle Zweifel beheben.«
    »Ach ja«, sagte Dolmant, »was das betrifft, könnte ich uns vielleicht ein wenig Zeit ersparen. Zufällig habe ich jemanden bei mir, der aus erster Hand bezeugen kann, was sich auf der Burg des Grafen Radun zutrug. Und seine Aussage kann ganz sicher von niemandem hier in Frage gestellt werden.« Er blickte auf den vermummten Grafen Radun, der sich unauffällig in der hinteren Ecke der Ratskammer gehalten hatte. »Wärt Ihr so freundlich näher zu treten, Bruder?« bat er.
    Annias kaute an einem Fingernagel. Es war ihm deutlich anzusehen, wie es in ihm kochte, weil Dolmant ihm die Sache aus der Hand genommen und noch dazu einen unerwarteten Zeugen mitgebracht hatte.
    »Würdet Ihr Euer Gesicht zeigen, Bruder?« bat Dolmant sanft.
    Radun lächelte hart, als er seine Kapuze zurückwarf.
    »Oheim!« rief König Dregos überrascht.
    »Oheim?« König Wargun sprang auf und schüttete in seiner Verblüffung den Wein um.
    »Das ist Graf Radun – mein Oheim«, erklärte Dregos mit immer noch staunend geweiteten Augen.
    »Ihr seid offenbar auf wundersame Weise wiederauferstanden, Radun.« Wargun lachte. »Meinen Glückwunsch. Verratet mir doch, wie Ihr es geschafft habt, Euren Kopf so gut anzukleben?«
    Annias war kreideweiß. Er starrte ungläubig und wie gelähmt auf den Grafen. »Wie seid Ihr…«, platzte er heraus. Dann fing er sich. Er blickte sich wild um, als suche er einen Fluchtweg. Schließlich gelang es ihm doch, sich einigermaßen zu fassen. »Königliche Hoheiten«, stammelte er, »ich wurde von falschen Zeugen irregeführt. Bitte verzeiht mir.« Er schwitzte jetzt sichtlich. Plötzlich wirbelte er herum. »Nehmt diese beiden Lügner fest!« Er deutete auf Tessera und Verl, die sich beide angstschlotternd duckten. Mehrere rotuniformierte Wächter zerrten die beiden aus der Ratskammer.
    »Annias ist rasch mit Ausreden bei der Hand«, murmelte Kalten Sperber zu. »Wieviel würdest du wetten, daß die beiden es fertigbringen, sich noch vor Sonnenuntergang aufzuhängen – mit ein bißchen Nachhilfe natürlich.« »Ich wette nicht, Kalten«, flüsterte Sperber, »jedenfalls nicht bei so was.« »Hättet Ihr die Güte, uns zu erzählen, was sich auf Eurer Burg wirklich zutrug, Graf Radun?« bat Dolmant.
    »Das ist rasch erzählt, Eminenz«, erwiderte Radun. »Ritter Sperber und Ritter Kalten kamen vor einiger Zeit zur Burg und teilten mir mit, daß eine größere Abteilung Krieger, als Pandioner verkleidet, versuchen würden, sich durch List Zutritt in die Burg zu verschaffen, um meine Familie und mich zu ermorden. Sie dagegen hatten einige echte Pandioner mitgebracht. Als dieser Trupp eintraf, ging Ritter Sperber mit seinen Männern gegen die falschen Pandioner vor und vertrieb sie.«
    »Welch ein Glück!« rief König Obler. »Wer von diesen wakkeren Streitern ist Ritter Sperber?« Sperber trat vor. »Ich, Majestät.«
    »Wie habt Ihr von diesem Komplott erfahren?«
    »Rein zufällig, Majestät. Ich hörte, wie davon gesprochen wurde. Sogleich teilte ich es Hochmeister Vanion mit, und er befahl Kalten und mir, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.«
    König Dregos stand auf und stieg von seinem erhöhten Sitz. »Ich habe Euch unrecht getan, ehrenwerter Vanion«, sagte er schwer. »Ihr hättet nicht edler handeln können, und ich habe Euch beschuldigt! Könnt Ihr mir vergeben?«
    »Es gibt nichts, was

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