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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Weise aufgeklärt hat«, sagte er, »vor allem, daß die Meldungen, Graf Raduns Dahinscheiden betreffend, jeglicher Wahrheit entbehren. Ich stimme mit dem Patriarchen von Demos überein, daß wir diese Untersuchung als abgeschlossen betrachten können – außer natürlich, Hochmeister Vanions erhabene Zeugen hätten einen Hinweis auf den Drahtzieher dieses ungeheuerlichen Komplotts.«
    »Nein, Hoheit«, entgegnete Vanion, »gegenwärtig haben wir nichts Weiteres vorzubringen.«
    Lycheas bemühte sich, ohne großen Erfolg, majestätisch zu wirken, als er sich an die Könige von Thalesien, Deira und Arzium wandte. »Unsere Zeit ist knapp bemessen, werte Hoheiten. Jeder von uns muß über ein Reich herrschen und es gibt zweifellos vielerlei, was unserer persönlichen Aufmerksamkeit bedarf. Ich schlage vor, wir sprechen Hochmeister Vanion unsere Anerkennung für seine Unterstützung aus, die Situation zu klären, und gestatten ihm nun, sich zurückzuziehen, damit wir uns Staatsangelegenheiten zuwenden können.«
    Die Könige nickten zustimmend.
    »Ihr dürft Euch nun mit Euren Freunden zurückziehen, ehrenwerter Vanion«, sagte Lycheas herablassend.
    »Danke, Hoheit.« Vanion verneigte sich steif. »Es war uns eine Freude, Euch von Diensten gewesen zu sein.« Er drehte sich zur Tür um.
    »Einen Moment, Hochmeister Vanion«, rief Darellon, der schmächtige Ordensobere der alzionischen Ritter. Er trat vor die Könige. »Da Eure Majestäten sich nun Staatsangelegenheiten zuwenden werden, ziehen auch wir – Hochmeister Komier, Hochmeister Abriel und ich – uns zurück. Wir sind in der Staatskunst kaum bewandert und wären bei euren Diskussionen von wenig Nutzen. Die Sache, jedoch, die heute morgen an unser Ohr kam, bedarf Besprechung durch die Kriegerorden. Sollte es zu neuerlichen Verschwörungen dieser Art kommen, müssen wir vorbereitet sein, Schritte dagegen zu unternehmen.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete ihm Komier bei.
    »Eine vorzügliche Idee, Darellon«, lobte König Obler. »Wir wollen nicht noch einmal überrascht werden. Laßt mich wissen, was ihr beschlossen habt.«
    »Ihr könnt Euch auf mich verlassen, Majestät.«
    Die Hochmeister der drei anderen Orden marschierten vom Podest der Könige hinunter und schlossen sich Vanion an, der sie aus der prunkvollen Ratskammer führte. Auf dem Korridor grinste der stämmige Ordensobere der genidianischen Ritter unverhohlen. »Großartig gemacht, Vanion.«
    »Freut mich, daß es Euch gefallen hat.«
    »Mein Gehirn muß wohl noch schlaftrunken gewesen sein. Ich war nahe daran, die Beschuldigungen zu glauben«, gestand Komier.
    »Dafür wart Ihr nicht voll verantwortlich, ehrenwerter Komier«, warf Sephrenia ein.
    Er blickte sie fragend an.
    »Laßt mich der Sache erst noch auf den Grund gehen«, sagte sie nachdenklich.
    Der kräftige Thalesier blickte Vanion an. »Annias steckt dahinter, nicht wahr?« fragte er scharfsichtig, während sie durch den Gang schritten. »Es war sein Plan, habe ich recht?«
    Vanion nickte. »Die Anwesenheit der Pandioner in Elenien ist ihm bei seinen Vorhaben hinderlich. Er hielt das für eine wirkungsvolle Möglichkeit, sich unser zu entledigen.«
    »Die elenische Politik ist manchmal etwas verwickelt. In Thalesien ist man da direkter. Wie mächtig ist der Primas von Cimmura eigentlich?«
    Vanion zuckte die Schultern. »Er hat die Stimmenmehrheit des Königlichen Rates. Das macht ihn mehr oder weniger zum Herrscher des Reiches.«
    »Will er den Thron für sich?«
    »Das glaube ich nicht. Er spielt lieber den unbemerkten Drahtzieher. Er versucht, Lycheas für den Thron herauszuputzen.«
    »Lycheas ist unehelich, nicht wahr?«
    Vanion nickte.
    »Wie kann ein Bastard König werden? Niemand weiß, wer sein Vater ist.«
    »Annias glaubt offenbar, daß er dieses Problem umgehen kann. Ehe Sperbers Vater einschritt, hatte der ehrenwerte Primas König Aldreas schon fast überzeugt, daß rechtlich nichts einzuwenden wäre, wenn er seine Schwester heiratete.«
    »Wie abscheulich!« Komier schauderte.
    »Ich hörte, daß Annias auf den Thron des Erzprälaten in Chyrellos erpicht ist«, sagte Abriel, der grauhaarige Hochmeister der cyrinischen Ritter zu Patriarch Dolmant.
    »Das Gerücht kam auch mir zu Ohren«, bestätigte Dolmant mild.
    »Die heutige Demütigung ist ein ganz schöner Rückschlag für ihn, nicht wahr? Die Hierokratie sieht es gar nicht gern, wenn ein Kirchenmann sich in der Öffentlichkeit derart zum Narren macht.«
    »Dieser

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