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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Männer zu dem Wald zu reiten, Martel festzunehmen und zur Befragung ins Mutterhaus zu bringen. Martel begann zu toben, als wir uns ihm näherten, und griff zum Schwert. Er ist ein ausgezeichneter Fechter, und der Wahnsinn erhöhte seine Kräfte. Ich verlor zwei sehr liebe Freunde an diesem Tag. Schließlich gelang es uns jedoch, ihn zu überwältigen und in Ketten zum Mutterhaus zu schleifen.«
    »An den Knöcheln«, fügte Kalten hinzu. »Im Zorn kann Sperber sehr hart sein.« Er lächelte seinen Freund an. »Du hast dich bei ihm dadurch nicht gerade beliebt gemacht, Sperber.«
    »Das war auch nicht meine Absicht. Er hatte soeben zwei meiner Freunde getötet, und ich wollte ihm ausreichend Grund geben, meine Herausforderung anzunehmen, sobald Vanion mit ihm fertig war.«
    »Jedenfalls«, erzählte nun Vanion weiter, »ließ ich Martel zu mir bringen. Er hat seine Handlungen gar nicht zu leugnen versucht. Ich untersagte ihm, sich weiterhin der verbotenen Kräfte zu bedienen, aber er weigerte sich, mir dieses Versprechen zu geben. So blieb mir keine andere Wahl, als ihn aus dem Orden zu verweisen. Ich enthob ihn seiner Ritterwürde, hieß ihn, die Rüstung abzugeben, und setzte ihn vors Tor.«
    »Das könnte ein Fehler gewesen sein«, meinte Komier. »Ich hätte ihn hingerichtet. Hat er diese Kreatur wieder beschworen?«
    Vanion nickte. »Ja. Aber Sephrenia rief die Jüngeren Götter von Styrikum an. Sie trieben diesen Damork aus und nahmen Martel seine gefährlichste Kraft. Er zog sich geschlagen zurück und schwor uns allen Rache. Er ist immer noch gefährlich, doch zumindest kann er keine solchen Plagen mehr herbeibeschwören. Er verließ Elenien und hat sich während der letzten zehn oder zwölf Jahre an Bestbezahlende als Söldner verdingt.«
    »Dann ist er nur ein gewöhnlicher Söldner?« fragte Darellon. Das schmale Gesicht des schmächtigen Alzioners wirkte angespannt.
    »Kein ganz gewöhnlicher«, berichtigte Sperber. »Er hat pandionische Ausbildung und hätte der Beste von uns werden können. Außerdem ist er ungemein schlau und hat gute Beziehungen zu Söldnern in ganz Eosien. Ohne Mühe könnte er in kürzester Zeit eine Armee aufstellen. Außerdem ist er völlig skrupellos. Soviel ich weiß, hat er auch jeglichen Glauben verloren.«
    »Wie sieht er aus?« erkundigte sich Darellon.
    »Er ist ein wenig über mittelgroß«, beschrieb ihn Kalten, »etwa im gleichen Alter wie Sperber und ich, aber er hat weißes Haar – schon seit er in den Zwanzigern war.«
    »Wir sollten alle die Augen nach ihm offenhalten«, meinte Abriel. »Wer ist der andere – dieser Adus?«
    »Adus ist eine Bestie«, antwortete Kalten. »Nachdem Martel aus dem Orden ausgeschlossen worden war, heuerte er Adus und einen Kerl namens Krager als seine Knechte an. Adus ist Pelosier, glaube ich, er könnte auch ein Lamorker sein. Da er kaum imstande ist zu reden, läßt sich sein Akzent schwer identifizieren. Er ist ein Wilder ohne jegliche menschlichen Gefühle. Es macht ihm Spaß, Menschen zu töten – ganz langsam –, und das kann er sehr gut.«
    »Und der andere?« fragte Komier. »Krager?«
    »Krager ist verhältnismäßig intelligent«, antwortete Sperber. »Er ist ein ganz gewöhnlicher Schurke – Falschmünzer, Erpresser, Betrüger und dergleichen –, aber er ist labil. Martel betraut ihn mit den Aufgaben, für die Adus zu dumm ist.«
    »Welcher Art ist die Verbindung zwischen Annias und Martel?« erkundigte sich Graf Radun.
    »Wahrscheinlich rein geschäftlich, Graf.« Sperber zuckte die Schultern. »Martel ist käuflich und glaubt an nichts. Man munkelt, daß er irgendwo eine halbe Tonne Gold versteckt hat.«
    »Ich hatte recht«, sagte Komier unverblümt. »Ihr hättet ihn töten sollen!«
    »Ich erbot mich dazu«, warf Sperber ein. »Aber Vanion sagte nein.«
    »Ich hatte meine Gründe«, entgegnete Vanion.
    »Hat es irgend etwas Wichtiges zu bedeuten, daß sich unter dem Trupp, der Graf Raduns Familie ausrotten sollte, Rendorer befanden?« fragte Abriel.
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Sperber. »Ich kam erst vor kurzem von Rendor zurück. Es gibt dort einen Söldnerverband, ebenso wie in Pelosien, Lamorkand und Cammorien. Martel greift darauf zurück, wann immer er eine größere Schar braucht. Rendorische Söldner gehören keinem besonderen Glauben an, weder dem eshandistischen noch sonst einem.«
    »Haben wir ausreichend Beweise gegen Annias, die wir der Hierokratie in Chyrellos vorlegen könnten?« erkundigte

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