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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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dies auch ein ganz anderer Schneesturm. Ich wusste ja nicht, wie lange ich geschlafen hatte. Ich stellte auch fest, dass ich meine Kleidung nicht mehr trug, sondern andere; einen weißen viel zu großen Pullover, ebenso eine viel zu große weiße Hose und Socken, auch weiß. Ich bemerkte sofort, dass hier jemand mit großer Wahrscheinlichkeit einen Weißtick hatte.
    Ich schob die Decke, die auf mir gelegen hatte, zur Seite und stand auf. Vom Bett aus konnte ich durch eine offene in die Küche sehen, dort saß an einem runden alten Tisch, an dem vier vollkommen unterschiedliche Stühle standen, ein junger Mann. Er schrieb mit einer Feder auf altem Papier und blickte nicht einmal auf.
    Ich konnte einfach nicht anders und beobachtete ihn einen Augenblick, mein Herz klopfte dabei wie ein wildgewordener Kompass. Der Typ, der dort saß, sah unglaublich aus. Er hatte weißes, verwirbeltes Haar, was er sich immer wieder sinnlos und doch berechnend mit der Hand nach hinten strich, weil ihm Strähnchen ins Gesicht fielen, was ihn noch attraktiver aussehen ließ. Auch sein Gesicht war bildschön. Er hat türkise leuchtende Augen, die ich selbst von drei Meter Entfernung deutlich erkannte. Seine helle, fast schon bleiche Haut, ließen ihn Edel aussehen, und sein markantes Gesicht adlig. Er hatte weiche, volle Lippen, lange Wimpern und einen Körper, wie ein griechischer Gott. Er war schlank, groß und wirklich muskulös.
    Auch seine Kleidung war ziemlich einzigartig, wie aus dem achtzehnten Jahrhundert. Er trug einen weißen Mantel mit schwarzen Saum und Knöpfen. Darunter ein weißes Hemd mit Schillerkragen, welches bis zur Hälfte aufgeknöpft war. Er trug dazu noch eine weiße Weste, welche ebenso offen war wie sein Mantel. Die Hose, die er trug, war im selben weiß wie der Rest der Kleidung und zudem knielang, darüber trug er schwarze Stiefel.
    Tatsächlich, er sah aus wie ein adliger Edelmann aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    >>Äh … hallo?<<
    Der Mann sah auf.
    >>Hallo. Endlich wach?<<
    Sein Lächeln war atemberaubend.
    >>Ja, ich … Sie haben mich gerettet, oder?<<
    >>So ungefähr.<<, sagte er und lachte.
    Ich ging zu ihm an den Tisch und betrachtete dabei seine Wohnung (wenn es seine war!). Alles war alt und aus völlig durcheinander gewürfeltem Material. Nur der Stil war immer derselbe - Jugendstil. Es sah irgendwie sehr schön aus und irgendwie auch eigenartig.
    Die Wände waren aus Holz, so wie die wenigen Türen und die Fensterrahmen, wobei die Glasscheiben der vielen Fenster sehr dünn zu sein schienen. Ein Wunder das sie dem Sturm dort draußen standhielten. Neben dem Tisch, wo der Mann saß, befand sich eine kleine alte Küche mit einer Steinplatte, darunter war ein offenes Feuer, daneben ein sehr kleiner Gefrierschrank, wo oben noch ein Eisblock hinein kam um das darin liegende zu frieren und daneben ein Waschbecken. Auf einem kleinen Hocker davor standen Geschirr, Töpfe und andere Küchenutensilien.
    Kaum einen Meter hinter dem Tisch befand sich eine Tür, wahrscheinlich zum Badezimmer und neben diesem Raum standen ein Sofa, welches schon viele Löcher hatte und ein Sessel, auf dem eine Decke lag. Vor Sofa und Sessel stand ein Hocker. Was mir auch noch auffiel war, dass es nirgendwo Lampen gab, überall standen Kerzen, in der Küche, im Schlafzimmer, beim Sofa und auf dem Küchentisch. Einfach überall.
    Aber was ich am schönsten war und mir nebenbei auffiel war, dass in der gesamten Wohnung, vor allem hier im Schlafzimmer, beim Sofa und auf dem Küchentisch hunderte von Büchern lagen. Ich konnte manche Titel lesen und war beeindruckt, auch wenn ich sie nicht kannte, klangen die Titel großartig und vor allem viel versprechend und spannend. Ich wollte am liebsten die Bücher nehmen und lesen, aber dann wurde mir klar, wo ich mich befand oder eher wo ich mich nicht befand und konzentrierte mich wieder.
    Ich setzte mich zu dem Mann.
    >>Soll ich dir was zu essen holen?<<, fragte er.
    Ich nickte.
    >>Danke, das wäre nett. Ich habe einen Mordshunger.<<
    Er musterte mich einen Augenblick verwirrt, dann stand er auf. Ich nahm an, dass er das Wort Mordshunger nicht verstand und nahm mir vor, keine Wörter mehr zu benutzen, die man sonst so benutzte und vielleicht andere, wie er sogar, nicht verstehen konnten.
    Ich beobachtete ihn, als er zu seiner Küchenzeile ging. Mein Retter holte einen kleinen Braten von der Küchentheke und legte ihn auf einen Teller, den er vor mir auf den Tisch stellte.
    >>Was ist das?<<,

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