Elentaria Saga - Teil 1
glücklich.
>>Nein, wie kommst du darauf?<<
Sie lächelte.
>>Belüg mich nicht, Raja.<<
Reeva stand auf und verließ das Zimmer, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Nun wurde mir klar, dass mein Leben begann zu bröckeln. Stück für Stück. Ich würde alles verlieren. Das musste ich verhindern.
Oder nicht…?
Leopold…?
Am nächsten Tag ging es mir besser und schlechter. Meine Verletzungen waren ganz gut verheilt, doch mein Herz war so in seine Schmerzen vertieft, dass ich glaubte, jeden Moment zu sterben.
Ich suchte daher den Tempel der Götter auf, gegenüber von unserem Palast. Dieser Tempel war aus goldenen Steinen, mit gesäumten Treppen, an denen Drachenfiguren zu sehen waren, die sich bis zu den Eingängen schlängelten, auch Pfeiler und Figuren von Affen aus purem Gold waren überall angebracht, ich sah mythische Figuren und Götterabbilder, die diesen Tempel präsentierten. Zudem ragte auf dem Tempel ein Turm, wie ein Kaiserhaupt, goldend mit Reliefen und Symbolen, die so kostbar und alt waren, wie einst der große Raja.
Mitten im Tempel standen riesige Figuren, sie stellten wichtige Tiere unseres Reiches da, wie zum einen die schwarze Schildkröte, den blauen Drachen, der rote Vogel und der weiße Tiger. Diese Figuren gaben uns Leben, Tod, Glück und Wohlstand, alles was wir brauchten in unseren Leben. Sie waren Abbilder, andere Versionen der großen Götter, die es gab in dieser Welt.
Ich kniete mich demütig vor sie und betete. Ich betete dafür, dass mir die Chance gewährt wird, mein Herz zu retten und ich Leopold nie wieder sehen werde, oder ihn aber wieder sehe und wir glücklich zusammen sein können. Denn alleine wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich war durcheinander, so ängstlich und verwirrt.
>>Bitte, gib mir ein Zeichen.<<, bat ich die Götter. Nur sie konnten mir eine Antwort geben. Welches Leben sollte ich wählen?
>>Was für ein Zeichen willst du?<<
Ich drehte mich um, zu der Stimme, die gesprochen hatte und sah Leopold, der dort im Eingang stand. Er hatte ein paar Blumen dabei, Opfergaben für den Tempel. Er wollte auch beten. Für uns beide vielleicht?
>>Leopold…<<
Die Götter hatten mir ein Zeichen gegeben. Ich sollte mit ihm zusammen sein, sollte ihn wählen.
>>Wenn ich gewusst hätte, dass du hier bist, wäre ich nicht gekommen. Es tut mir sehr leid.<<, sagte Leopold und drehte sich aufeinmal um, um zugehen.
Schnell lief ich ihm nach und hielt ihn am Arm fest. Sofort blieb er stehen und sah mich an. Ich wusste, es lag nun an mir, etwas zu tun, weswegen ich ihn einfach umarmte. Er ließ die Blumen fallen und umarmte mich ebenfalls.
>>Es tut mir so leid, Leopold. Ich meinte es gestern nicht so wie du denkst. Du bringst mich ständig durcheinander und deswegen kann ich weder klar denken, noch richtig sprechen. Ich wollte nicht, dass du gehst oder dass wir uns trennen. Das ist alles Neu für mich und Unbekannt. Ich habe Angst. Bitte, hilf mir. Ich habe Angst vor allem … ohne dich.<<
Leopold küsste meine Wange. Er lächelte mich an.
>>Du brauchst dich nicht zu fürchten, Raja. Ich bin bei dir und werde niemals mehr von deiner Seite weichen, wenn du es nicht willst.<<
Zaghaft küsste er meine Lippen.
>>Bitte, komm wieder nach Hause.<<, sagte ich. Er wusste, was ich meinte. Er wusste, dass ich ihn bei mir haben wollte, ganz nah bei mir.
Er beugte sich noch einmal zu mir hinunter und küsste so liebevoll meine Lippen, dass ich beinahe in seinen Armen dahin schmolz. Er wusste genau, was er tun musste, um mich zu seinem Eigen zu machen.
Dann löste er sich in Rauch auf und stattdessen stand wieder der Rehtnap vor mir. Ich kniete mich hin und umarmte das Tier, dabei rollten ein paar Tränen von meinem Gesicht. Ich war so glücklich ihn bei mir zu haben, dass ich das alles kaum in meiner Brust ertrug.
>>Lass uns nach Hause gehen.<<
Leopold folgte mir. Wir legten uns ins Bett, nachdem wir in meinem Zimmer ankamen. Ich legte mein Gesicht gegen seinen Bauch und er seinen Kopf auf meine Oberschenkel, dann sahen wir uns an.
>>Ich liebe dich, Leopold.<<, sagte ich und schlief ein. Ich träumte in dieser Nacht die schönsten Träume, sah wie Leopold und ich heirateten, inmitten von Rosenblütenblättern unsere Herzen tauschten und glücklich waren. Wenn dies unsere Zukunft war, dann wollte ich sie haben, doch als ich am Morgen aufwachte, war Leopold fort und statt ihm lag neben mir ein Brief. Ich befürchtete das Schlimmste.
Langsam öffnete ich den Umschlag und
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