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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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Altersheim auf und ab zu rennen, den ganzen Tag, aber dies hier übertraf einfach alles. Ich riss mich so zusammen, keinen Mucks von mir zugeben, dabei hätte ich am liebsten, geschrieen. Ich sah immerzu zu Jacob und fragte mich, ob es ihm genauso ging, doch schnell begriff ich, dass hier niemand normal war. Jacob war ein Mann wie aus dem Bilderbuch, schön, stark und muskulös. Er war so ein Mann, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Er würde nicht jammern. Er war ein Mann, der bis zum Schluss keinen Mucks von sich geben würde, der heldenhaft sterben würde, dem eine Verletzung nichts ausmachen würde, der noch im Sterben liegend lächeln würde und der einfach überall schlafen könnte. Er war ein Mann, der in meiner Welt längst ausgestorben war, zumindestens selten war. Eben eine bedrohte Art. Und nun stand eine solche Gattung vor mir und wenn ich nur daran dachte in Gefahr zu sein und wie er mich retten würde - genau wie beim See -, und er mich in seine starken Arme nimmt, dann wurde mir so weich in den Knien, dass ich glaubte gleich Ohnmächtig zu werden. Ich gab es ja nicht gerne zu, doch dieser Mann ließ mein Herz höher schlagen. Ich wollte es nicht, doch es geschah und ich konnte nichts dagegen tun. Es gab keine Medizin gegen diese Gefühle. Aber wer würde schon Medizin gegen diese Gefühle nehmen wollen, die einen so glücklich machten und einem bei jedem Schmerz bewiesen, dass man noch lebendig war? Nein, ich würde diese Medizin nicht nehmen. Und ich glaube, es würde überhaupt niemand freiwillig tun.
    Kommen wir zum Thema zurück: Ich könnte ruhig jammern. Mir war egal, ob Jacob das nerven würde. Nun, eigentlich war es mir nicht egal. Doch er dachte sowieso schon das allerschlechteste von mir, also war es auch gleich. Ich war bei weitem bereit, die ganze Schiene aus Jammerkeiten zusammen zu packen und los zu legen, nur war selbst meine Zunge zu schwach um irgendetwas von sich zu geben, daher stampfte ich weiter hinter Jacob hinter her. Man darf wohl einmal erwähnen, dass mir der Schnee bis zu den Knien ging. Bis zu den Knien! Ich spürte sogar schon den Muskelkalter in meinen Beinen. Das war harte Arbeit und überforderte meine mickrigen Muskeln bis zu dem Punkt wo sie irgendwann bald durchbrechen würden. Ich wartete sogar schon darauf, dass ich gleich auseinander brechen würde. Mensch, wäre dass ein Anblick!
    >>Klee, wir sind gleich da.<<, sagte Jacob. Er blieb kurz stehen und drehte sich zu mir um, da sackte ich vor seinen Augen zusammen. Na ja, es sah eher danach aus, als würde man einen Stein in hohen Schnee werfen. Nicht so elegant wie in den Filmen, wo die Prinzessin hinfiel, irgendwie bekam ich das vor Erschöpfung nicht hin. So ein Mist…
    Jacob kniete sich vor neben mich. Ich atmete derweil sehr schwer und keuchte vor Schmerzen.
    >>Du bist wohl das Laufen nicht gewöhnt.<<
    Ich nickte.
    >>Nein, nicht so viel. Wir laufen ja schon seit Stunden ununterbrochen. Ich habe Hunger und Durst. Es tut mir leid, dass ich so …<<
    >>Jammere? Na ja, du kannst ja nichts dafür. Du bist eben ein Mensch. Und auch wenn du kein Mensch bist, viele schaffen so weite Strecken nicht. Dafür hast du es ganz ausgezeichnet gemacht. Wir müssen nur noch fünf Kilometer gehen, bis wir bei unserer Übernachtung angekommen sind.<<
    Ich sah ihn schockiert an.
    >>Fünf Kilometer? Ein Scherz, oder?<<
    >>Nein…<<
    Ich senkte den Kopf.
    >>Oh man … ich sterbe.<<
    Jacob lachte.
    >>Soll ich dich ein wenig tragen? Also bis zu den Hütten schaffe ich das.<<
    Ich hob den Kopf und sah Jacob an. Meinte er das ernst? Er konnte mich doch nicht so lange tragen, ich meine, ich wog zwar nicht ganz so viel, also sechzig Kilo oder so bei meinen einen Meter sechzig, doch … oh Gott, er meinte es wirklich ernst, er würde mich tragen.
    >>Du bist verrückt.<<, sagte ich nur.
    >>Willst du nun oder nicht?<<, fragte er.
    >>Das schaffst du nicht.<<
    >>Doch. Als Mann und als Jaguar. Wie willst du es?<<
    Dabei musste ich an etwas anderes denken und lachte beinahe. Ich benahm mich tatsächlich unmöglich.
    >>Wie … du willst.<<
    Jacob nahm den Rucksack ab und verwandelte sich vor meinen Augen in den weißen Jaguar. Ich stellte mich auf alle Vieren und sah in seine wunderschönen Augen.
    >>Du siehst so mega geil aus, Jacob.<<
    Ich ahnte, dass er wieder nicht verstand, was ich da sagte, dennoch sagte ich es, auch nachdem ich darüber nachgedacht hatte. Ich musste es sogar sagen, denn er sah

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