Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Marmorkuchen, doch das Zeug schien unendlich dick zu sein. Er kam zu dem Schluß, daß er wahrscheinlich endlos darauf einhämmern konnte und immer noch weiteren Kuchen hervorholen würde. Anscheinend schienen die Welten, die ins Innere des Kürbisses paßten, keinerlei vernünftigen Begrenzungen zu unterliegen. Wie sollte er dann von hier entkommen?
    Sein Magen litt unter nichts anderem als der Pein sich verstärkenden Hungers, deshalb kam er zu dem Schluß, daß das Essen doch nicht vergiftet sein konnte. Dennoch zögerte er. Es mußte hier irgendeine Falle geben, irgend etwas, das ihm Schaden zufügen wollte. Doch wenn es kein Gift war, was dann?
    Was, wenn er nachgab und nach Herzenslust aß, bis er satt war? Wo würde er dann stehen? Immer noch hier, ohne Ausgang. Wenn er lange genug blieb und sich vollfraß, würde er seine Seele innerhalb von drei Monaten verlieren. Das hatte keinen Zweck.
    Und doch wäre es wohl auch töricht, hungrig von hier fortzugehen. Er nahm einen Klumpen Engelslocken auf und verschlang ihn. Da fühlte er sich wie ein Engel. Das war aber nicht die rechte Stimmung für einen Oger! Statt dessen vertilgte er nun eine ordentliche Portion Teufelshörnchen und fühlte sich daraufhin teuflisch. Das war schon besser! Dann schaufelte er sich etwas Traumpastete in den Schlund und träumte prompt davon, wie er den Nachthengst niedermachte und seine Seele wieder einlöste.
    Moment mal! Er zwang sich dazu, mit dem Essen aufzuhören, um nicht sofort im Sumpf des Sichgehenlassens zu versinken. Es war besser, hungrig und wachsam zu bleiben, meinte seine verdammte Schlauschlinge. Ja, was scherte die sich schon um Hunger? Die brauchte ja schließlich nicht zu essen! Doch er gehorchte ihr lieber, weil er wußte, daß sie ihn sonst nicht in Frieden lassen würde. Er würde sich nur dann etwas gönnen, wenn er dieses Rätsel hier gelöst hatte. Das war eine Disziplin, die kein gewöhnlicher Oger hätte aufbringen können. So ärgerlich das auch war.
    Doch so verstrich die Zeit, ohne daß er auch nur eine leise Ahnung hatte, wie er fortfahren sollte. Es mußte hier doch irgend etwas geben! Schließlich konnte er sich seinen Weg ja durchaus auch freiessen.
    Der Gedanke ließ ihn stutzen. Ja, warum eigentlich nicht? Ein Loch in die Wand kauen, bis nichts Eßbares mehr da war – und das würde dann schon in der nächsten Welt sein.
    Nein. Es gab hier bestimmt mehr Kuchen, als selbst ein Oger verschlingen konnte. Es sei denn, er wußte um die Schwachstelle…
    Schwachstelle? Aber sicher! Irgend etwas, das sich von dem restlichen Zeug hier unterschied.
    Krach erkundete seine nähere Umgebung, indem er überall Proben entnahm und auffutterte. Es schmeckte alles köstlich. Dieser Raum war von einem echten Meisterkonditor gebacken worden. Da entdeckte er eine Lakritzader. Das war ein Konfekt, das Krach nicht mochte, denn es erinnerte ihn an Dünger. Gewiß, manche Oger konnten auch Dünger fressen und mochten ihn sogar, aber das entsprach nicht Krachs Geschmack. Natürlich mied er diese Ader.
    Doch da ging auch schon seine vermaledeite, ärgerliche und unschickliche Schlauschlinge ans Werk. Die Augen der Schlinge nahmen einfach zuviel wahr, besonders Dinge, die nicht da waren.
    Dünger. Was würde wohl Dünger in Form von Konfekt hinterlassen?
    Antwort: ein Wesen, das für einen Raum voller Konfekt zuständig war. Vielleicht der Nachthengst. Wenn der den Raum verließ, würde er seiner Verachtung Ausdruck verleihen, indem er große braune, süße Düngerkugeln hinterließ.
    Und welchen Ausgang würde der Nachthengst benutzen? Wie konnte man den ausfindig machen?
    Antwort: Die Düngerspur würde diesen Weg verraten. Pferden war es meistens egal, wo sie ihre Äpfel fallen ließen, da sie die Sache ja schon hinter sich gebracht hatten. Sie ließen ihren Dünger achtlos herumliegen und schieden ihn manchmal sogar beim Laufen aus.
    Krach grub sich in das Lakritz vor. Doch das üble Zeug verschmolz mit dem anderen Kuchen und verwandelte den ebenfalls in Lakritz. Das wiederum verwischte die Spur. Dagegen mußte er etwas tun.
    Er blickte sich um, doch es fiel ihm nur die unangenehmste Lösung ein:
    Er mußte das Zeug aufessen. Anders konnte er es nicht loswerden.
    Zum Glück waren Oger nicht allzu heikel und stolz, wenn es ums Essen ging. Er nahm sich zusammen und biß hinein. Der Lakritzkuchen schmeckte scheußlich und richtig schmutzig, doch er schlang ihn dennoch hinunter.
    Schließlich gelangte er an ein rundes Loch in

Weitere Kostenlose Bücher