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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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spritzte und sickerte an den Kanten empor, während die frische Lava aus der Vulkanritze herabströmte, um sich mit den kleinen Platten zu vereinigen. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Verteilt euch!« rief Goldy. »Wir dürfen die einzelnen Platten nicht zu sehr belasten!«
    Das taten sie auch. Das Koboldmädchen war am geschicktesten von allen und suchte die festesten Platten und die besten Übergänge aus. Tandy folgte als nächste und blickte nervös zu Krach zurück, als fürchte sie, daß er zu unbeholfen sei, um nicht zu versinken. Sie empfand tatsächlich etwas für ihn; das war ganz offensichtlich, nachdem Blyght ihn darauf hingewiesen hatte. Doch es lohnte sich kaum, jetzt noch darüber nachzudenken. In wenigen Augenblicken konnten sie alle schon tot sein.
    Dann folgte Chem mit Johann auf dem Rücken. Mit ihren Hufen gelang es ihr recht gut, die waghalsigen Manöver durchzuführen. Schließlich kam Krach, die Sirene im Arm. Ihre Beine hatten sich wieder in einen Fischschwanz verwandelt, was offenbar ihren Knöchelschmerz linderte. Andererseits war sie dadurch auch wieder barbusig, und der Anblick dieses bebenden Fleisches ließ seinen Appetit wieder anschwellen. Krach hoffte, daß er niemals so hungrig werden würde, zu vergessen, daß dies hier Freunde waren.
    Die Kanten der Lavaplatten senkten sich so bedenklich unter Krachs Gewicht, daß er ins Stolpern geriet und mit einem Zeh in die rotglühende Lava geriet. Das tat scheußlich weh, doch er rannte unentwegt weiter.
    »Dein Zeh!« rief die Sirene. »Du hast ihn dir verbrannt!«
    »Immer noch besser, als in die Lava zu fallen«, grunzte er.
    »Falls wir es nicht mehr schaffen sollten«, sagte die Sirene, »will ich es dir lieber jetzt sagen: Du bist schon ein mächtiges Wesen, Krach.«
    »Oger sind ziemlich groß«, stimmte er ihr zu. »Du bist selbst ein hübsches Ding.«
    »Du bist mehr, als du wahrscheinlich weißt. Wenn du uns nicht gestattet hättest, uns dir aufzudrängen, wärst du inzwischen schon längst dort, wo du hinwolltest.«
    »Nein. Ich habe eingewilligt, Tandy mitzunehmen, und ihr anderen habt uns geholfen. Ich glaube nicht, daß ich allein mit den Drachen fertiggeworden oder aus dem Kürbis freigekommen wäre.«
    »Allein wärst du doch überhaupt nicht in den Kürbis eingedrungen«, widersprach sie ihm. »Dann wärst du auch den Drachen entgangen. Hätte ein anderer Oger als du Tandy etwa mitgenommen?«
    Er lachte. Das tat er häufiger, seit er durch die Schlauschlingel die Dinge auch von ihrer komischen Seite zu sehen begann. »Ein anderer Oger hätte euch alle aufgefressen.«
    Nun kamen sie an die Grenze, wo die Feuerwand sie aufhielt, Goldy stand ratlos davor. »Ich weiß nicht, wie dicht das Feuer ist«, meinte sie. »Den Koboldlegenden zufolge ist es ja nur eine dünne Schicht, aber…«
    »Wir können nicht hierbleiben«, sagte Tandy. »Ich werde mal nachsehen.« Dann atmete sie tief durch und stürzte sich ins Feuer.
    Entsetzt blickten die anderen hinter ihr her. Da erscholl auch schon Tandys Stimme: »Alles in Ordnung! Kommt durch!«
    Krach schloß die Augen und stürzte auf ihre Stimme zu. Die Flammen versengten seinen Pelz und das fließende Haar der Meerjungfrau, doch dann stand er auch schon keuchend wieder auf festem Boden.
    Sie befanden sich auf einem verbrannten Feld. Kleine Rauchfahnen kräuselten sich aus vereinzelten Glutflecken, doch im allgemeinen war die Asche bereits ausgekühlt. Weiter im Norden tobte jedoch ein Waldbrand, und als der Wind seine Richtung änderte, trug er dicke Rauchschwaden und Aschewolken auf sie zu. Im Westen war ein Feuersee zu erkennen, der gelegentlich pilzförmige Rauchmassen von sich gab, während sich im Osten ein blitzendes Feuerfeld befand, das in unregelmäßigen Abständen Feuersäulen emporlodern ließ.
    Chem und Johann setzten neben Krach auf. Die Elfe schlug eifrig auf glimmende Mähnenhaare ein. »Das ist zwar etwas besser als vorher, aber nicht viel«, meinte Chem. »Bringen wir endlich dieses Geflamme hinter uns.«
    »Da bin ich auch für«, erwiderte Tandy. Auch ihr Haar hatte etwas gelitten und war an zahlreichen Stellen angesengt. Nun erschien Goldy, der es nicht viel besser ergangen war. Keines der Mädchen war noch so hübsch wie vorher.
    Sie schritten an der Feuerwand entlang in Richtung Osten. Zwar befanden sie sich noch immer in der Region des Feuers, doch da auch Feuer etwas zum Verbrennen brauchte, waren sie im Augenblick in Sicherheit.
    Da explodierte eine weiß

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