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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Raumwand – das war der Ausgang, den der Nachthengst benutzt hatte. Krach kletterte durch den Gang, wissend, daß er seinen unogerhaften rebellierenden Magen nur noch eine kurze Weile beherrschen mußte, um auch diesmal zu gewinnen.
    Er kam an einen Abgrund und fiel hinaus. Jetzt stürzte er im freien Fall durch die Dunkelheit.
    Diese Schwerelosigkeit war einfach zuviel: Sein Magen setzt sich durch, und er übergab sich heftig. Die Wucht seiner Reaktion verlieh ihm einen gewaltigen Schub, der ihn durchs All schießen ließ. Krach hatte den Eindruck, sich ganze Äonen lang zu übergeben, und er jagte mit einer solchen Geschwindigkeit daher, daß das Messingraumschiff hätte neidisch werden können. Er hoffte nur, daß er sich nicht im Raum hinter den Sternen verirren würde.

10
Handlicher
Zauber
    Er war dabei, sich in das Kürbisfeld zu übergeben. Anscheinend hatte er sich selbst aus dem Kürbis katapultiert! Chem schaufelte das Erbrochene mit einer getrockneten Kürbisrinde beiseite, während Krach immer mehr von sich gab.
    Als er erkannte, wo er war, wurde ihm sofort besser. Er blickte sich um.
    Die Mädchen sahen recht mitgenommen aus. Alle fünf waren sie vollgespritzt. »Wir haben beschlossen, dich aus dem Kürbis zu holen, bevor es noch schlimmer wurde«, sagte Tandy entschuldigend. »Was ist passiert?«
    »Ich habe eine Menge Pferdesch…, äh, Dünger gegessen«, erklärte Krach. »Anstatt Kuchen und Gebäck.«
    »Oger haben aber wirklich einen seltsamen Geschmack«, meinte Johann.
    Krach lachte matt. »Wo gibt’s denn hier was Vernünftiges zu essen? Ich will keine Kürbisse mehr, und sobald es mir besser geht, werde ich wieder Hunger haben.«
    »Im Koboldland«, sagte Goldy Kobold.
    »Wie weit ist das von hier?«
    Chem holte ihre Karte hervor. »Ich glaube, wir sind ganz nahe dran. Der Hauptstamm der Kobolde befindet sich, Goldys Auskunft zufolge, einen knappen Drachenflug von hier. Das wären nur ein paar Marschstunden, nur daß uns leider ein Berg im Weg ist, den wir umgehen müssen. Dabei müssen wir durch das Erdland, was die Sache verkompliziert. Aber ich glaube, daß die Lava sich inzwischen hinreichend abgekühlt hat. Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor noch mehr auf uns zukommt.«
    Krach musterte den kegelförmigen Berg. Er rauchte ein wenig, schien aber im Prinzip ruhig zu sein. »Gut, machen wir uns schnell auf den Weg.«
    Goldy kannte einen kleinen Fußabkühlzauber, wie er von den Kobolden benutzt wurde, und den brachte sie ihnen bei. Es war zwar keine echte Magie, aber in dieser Landschaft war er ganz praktisch. Krachs Schlauschlinge betrachtete die Sache zwar mit Zynismus und argwöhnte, daß der Zauber eine reine Illusion sei, die aus dem bloßen Glauben bestand, kühlere Füße zu haben, dennoch fühlten sich seine Füße tatsächlich kühler an.
    Sie mußten am Ostrand des Vulkans vorbei. Der Bergkegel grollte zwar verärgert, doch da er gerade in seiner nichtaktiven Phase war, konnte er nicht viel gegen sie unternehmen.
    Der Boden hatte sich dagegen inzwischen ausgeruht und besaß jede Menge Energie, die er loswerden wollte. Er bebte und erschwerte ihnen damit das Vorankommen. Das Beben wurde immer schlimmer, bis die verhärtete Lavakruste Risse bekam und das rotglühende Gestein darunter freigab.
    »Beeilung!« schrie Chem, die mit ihren Hufen auf den sich verschiebenden Felsen tänzelte. Auch Krach wurde nervös.
    »Ach, ich wünschte, ich könnte wieder fliegen!« rief Johann völlig verängstigt. Sie stolperte und drohte in eine Ritze zu fallen.
    Chem fing sie auf. »Steig auf meinen Rücken«, sagte sie, und die Elfe kletterte dankbar hinauf.
    Wieder bebte der Boden. Der Sirene verschwand ein Stück Fels unter den Füßen, und Krach fing sie im letzten Augenblick auf. Er sah, daß sie sich den Knöchel verstaucht hatte. Nun würde er sie tragen müssen.
    Jetzt fing der Vulkan an zu poltern. Auch wenn er in seiner schwachen Phase sein mochte, war er doch keineswegs hilflos. An seiner Seite öffnete sich ein neuer Spalt, und grellrote Lava strömte wie frisches Blut hervor. Sie kam auf sie zu geschossen, wobei sie geschickt einige Felsen umging, um sie besser treffen zu können.
    »Nach Norden!« rief Chem. »Im Norden ist es besser!«
    Sie hasteten gen Norden davon, obwohl der Horizont dort aussah wie eine einzige Feuermauer. Die Lavakruste zerbrach in großen Platten, die wiederum zu kleineren Platten zersprangen und unter ihrem Gewicht langsam nachgaben. Rote Lava

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