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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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existierten sie auch – doch vielleicht war sogar ihr Denken zum größten Teil Illusion. Vielleicht existierten ja die Denkenden selbst nicht einmal, um schließlich in dem Augenblick, in dem sie dies erkannten, aufzuhören zu existieren. Das Nichts war – das Nichts.
    Doch ohne seinen Intelligenzfluch konnte er nichts davon erkennen, und das war vielleicht auch ganz gut so. Wenn er sich schon irgend etwas einbilden mußte, konnte er eigentlich mit der Schlauschlinge anfangen! Doch er würde vorsichtig damit umgehen müssen, damit sich die volle Kraft seines verstärkten Intellekts nicht selbst wegrationalisierte. Er mußte die Illusion der Existenz lange genug aufrechterhalten, um Tandy zu retten und sie alle aus dem Nichts zu führen, damit ihre scheinbare Realität wirklich werden konnte. »Ich schau nach, Schlinge schlau«, sagte er.
    Chem verstand ihn wörtlich, was ja auch kein Wunder war, da sie wußte, daß er im Augenblick zu dumm war, um sich bildlich auszudrücken. »Ach, du glaubst, daß hier irgendwo Schlauschlingen wachsen könnten? Vielleicht kann ich sie ja auf meiner Karte finden.«
    Sie konzentrierte sich, und die schwebende Karte leuchtete auf. Einige Abschnitte wurden grüner als andere. »In der Regel kann ich ja keine Dinge orten, die ich nicht selbst vorher schon einmal gesehen habe«, murmelte sie. »Aber manchmal kann ich aus Erfahrungen und Intuition extrapolieren. Ich kann mir vorstellen, daß es hier solche Schlingen geben könnte.« Sie zeigte auf eine Stelle, und auf der Karte erschien eine Leuchtmarkierung. »Obwohl die wahrscheinlich nur eingebildet sind. In Wirklichkeit sind es wohl ganz gewöhnliche Pflanzen, die wir nur als Schlauschlingen wahrnehmen.«
    Krach war zu dumm, um diesen feinen Unterschied zu begreifen. Er machte sich in die Richtung auf, die die Karte ihm gewiesen hatte. Die Zentaurin folgte ihm und ließ die Karte neben ihm schweben, damit er sich bei Bedarf erneut orientieren konnte. Kurz darauf war er auch schon am Ziel angelangt. Da hingen sie auch schon. Er grabschte nach einer und setzte sie sich auf den Kopf. Die Schlauschlinge zappelte etwas, dann versank sie in seinem Schädel. Wie tief er doch gesunken war, freiwillig einen solchen Fluch auf sich zu nehmen!
    Seine Intelligenz erweiterte sich, ganz so, wie es schon die Landkarte der Zentaurin getan hatte. Nun gelang es ihm, endlich die Gedankengänge zu begreifen, die ihm zuvor stets entglitten waren. In der Technik des Wahrnehmungsvergleichs erblickte er nun einen entscheidenden Haken: Wenn man sie auf seinen eigenen gegenwärtigen Intelligenzfluch anwandte, konnte es geschehen, daß seine Klugheit dadurch als Illusion entlarvt wurde. Da er seine Intelligenz jedoch brauchte, um Tandy retten zu können, zog er es vor, nicht diesen Weg einzuschlagen. Es war wohl besser, zuerst mit der Wahrnehmung zu arbeiten, bis sie Tandy geortet hatten, um erst danach der Unwirklichkeit ihrer Mechanismen auf den Grund zu gehen, wenn sie von diesen nicht mehr abhängig waren. Außerdem war es wohl auch das beste, nicht über die komplizierten Feinheiten seines eigenen Denkens nachzudenken.
    Wie konnten sie Tandy am besten finden? Wenn ihre Fußspuren doch nur leuchteten, wäre es natürlich leicht! Aber er war viel zu klug, um daran zu glauben, daß es einen solchen bequemen Zufall geben konnte.
    Vielleicht ließ sich aber die Zentaurin täuschen? »Ich vermute, daß es hier sichtbare Spuren fremder Eindringlinge geben muß«, meinte er. »Wir tragen schließlich fremde Bakterien mit uns herum, Substanzen aus anderen magischen Regionen. Vielleicht wirken die sich hier aus, vielleicht in Form eines Leuchtens…«
    »Krach!« rief sie. »Es hat funktioniert! Du bist wieder schlau!«
    »Ja, das hatte ich erwartet.«
    »Aber das ist doch eine Illusion! Die Schlauschlinge bildest du dir doch bloß ein! Wie kann sie dann einen echten Effekt erzielen?«
    »Etwas, das die Sinne beeinflussen kann, kann auch den Verstand beeinflussen«, erklärte Krach. Gerade eben war Chem ihm noch als recht intelligent erschienen. Doch nun, von der hohen Warte seiner wiederhergestellten Intelligenz herab betrachtet, schien sie ihm ein bißchen langsam und träge zu sein. Jedenfalls war es reichlich dumm von ihr zu versuchen, seine geistigen Fähigkeiten wegzuerklären, denn das würde sie sofort wieder im Sumpf der Unzurechnungsfähigkeit landen lassen. Er mußte sie überzeugen – bevor sie ihn überzeugte. »In Xanth sind die meisten Dinge das,

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