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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat…«
    »Ich leugne doch nicht, daß er ein gutes Wesen hat«, wandte Chem ein. »Ich meine doch nur, daß man realistischerweise…«
    Tandy drehte sich wütend zu Krach um. »Du Ungeheuer! Warum konntest du kein Menschenmann sein?«
    »Weil ich ein Oger bin«, erwiderte er.
    Sie riß einen ihrer Arme los und tat, als wollte sie ihm ins Gesicht schlagen. Doch ihre Hand berührte ihn nicht.
    Um ihn herum wirbelte das Nichts und wurde immer blasser. Krach begriff, daß sie ihn mit einem weiteren Koller getroffen hatte. Das war nun ironischerweise schon eher wie Ogerliebe! Warum war sie bloß keine Ogerin?
    Eine Ogerin! Jetzt, von der doppelten Wucht des Kusses und des Wutkollers ganz benommen, trieb Krach wie im Tran dahin und erkannte mit halbem Bewußtsein, daß es das war, was ihm gefehlt hatte – eine Ogerin! Wie alle Mitglieder der Reisegruppe konnte auch er nicht allein leben. Er brauchte eine Gefährtin. Das hatte ihn zum Schloß des Guten Magiers Humfrey geführt, das war seine nichtgestellte Frage gewesen: Wie konnte er seine ideale Partnerin finden? Und Humfrey hatte es gewußt.
    Natürlich würde es im Ogersumpf auch Ogerinnen geben. Deshalb hatte der Gute Magier ihm ja auch aufgetragen, die Ur-Oger aufzusuchen. Er würde sich eine aussuchen, die zu ihm paßte, sie nach Ogerart herumschmeißen und danach auf alle Zeiten in brutaler Glückseligkeit mit ihr zusammenleben, genau wie es seine Eltern getan hatten. Das leuchtete alles ein.
    Er schwebte langsam wieder zur Erde hinab, als die fürchterliche Wirkung des Kollers nachließ. »Jetzt verstehe ich…« fing er an.
    »Ich hab’ dich gewarnt, Blödmann!« sagte Tandy. Sie beugte sich über ihn und drückte ihm einen weiteren schmatzenden Kuß auf den Mund.
    Krach war so benommen, daß er diesmal beinahe begriff, was es mit einem solchen Kuß auf sich hatte. Vielleicht war das der Wirkung des Nichts zuzuschreiben, welches die Dinge ganz anders erscheinen ließ, als sie in Wirklichkeit waren. Es war fast, als würde sie ihm eins auf die Schnauze geben – und bei dieser Vorstellung wurde sie für ihn plötzlich noch viel anziehender.
    Dann brach sie ab, und die merkwürdige Vorstellung fand ein Ende. Sie wurde wieder zu einem Mädchen, das sanft und weich und hübsch und nett und für eine Romanze völlig ungeeignet war. Wirklich zu schade.
    »Ach, was soll’s!« sagte Tandy. »Ich bin eine Närrin, und ich weiß es auch. Kommt, Leute, wir müssen von hier verschwinden.«
    »Das läßt sich wahrscheinlich nicht so einfach bewerkstelligen«, meinte Chem. »Wir können zwar tiefer ins Nichts eindringen oder uns seitwärts bewegen, aber der Rückweg ist uns abgeschnitten. Ich bin mir sicher, daß wir es hier mit einer Art Strudel zu tun haben, der uns in seine Tiefe zieht. Ich wage gar nicht daran zu denken, was wir unten in seiner Mitte vielleicht vorfinden werden.«
    »Auflösung«, erwiderte Tandy finster.
    »Einen Schlund«, sagte Krach und stand mühsam auf. »Dieses Land ist ein Fleischfresser. Es gönnt uns lediglich eine Verschnaufpause, weil es uns nicht sofort aufzufressen braucht. Dafür hat es ja Herden grasender Tiere, die es zuerst vertilgen kann. Wenn es erst einmal richtig hungrig geworden ist, wird es sich auch über uns hermachen.«
    »Das befürchte ich auch«, pflichtete die Zentaurin ihm bei. »Und doch muß es für kluge oder einfallsreiche Leute auch eine Fluchtmöglichkeit geben. Es gibt hier so viele Illusionen – vielleicht können wir es täuschen.«
    »Bisher hat es ja wohl eher uns getäuscht«, entgegnete Tandy. »Wenn wir diese Mauer da nicht wegwünschen können…«
    Doch Krachs Schlauschlinge liebäugelte mit ihrem Plan. »Wenn es eine andere Welt gäbe, in die wir entfliehen könnten, eine mit anderen Regeln und Gesetzen…«
    »Was denn für eine, zum Beispiel?« fragte Chem interessiert.
    »Der Hypnokürbis.«
    »Ich mag den Hypnokürbis nicht!« platzte es sofort aus Tandy heraus.
    »Und selbst wenn wir hineingingen, würden unsere Körper hierbleiben«, wandte die Zentaurin ein. »Der Kürbis ist selbst eine Falle, aber wenn wir der entkommen sollten, würden wir nur wieder im Nichts enden. Eine Falle in einer Falle.«
    »Aber die Nachtmähren können überallhin«, meinte Krach. »Sogar nach Mundania. Und zurück.«
    »Das stimmt«, sagte Tandy, »die können sogar durch Wände und Mauern gehen, und manche können auch über Wasser laufen, glaube ich. Es sind eben keine gewöhnlichen Mähren. Aber sie lassen sich

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