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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoffe, du bist mit deiner Karte zufrieden.«
    Dann hob er Tandy vom Pferd. Sie war so klein und so verwundbar, wenn sie schlief! Ihr braunes Haar fiel ihr unordentlich ins Gesicht, und teils enthüllte, teils verhüllte es ihre Züge. Er bedauerte es zutiefst, daß er sie nicht bis ans Ende ihres Abenteuers hatte begleiten können. Doch er war dem Guten Magier Humfrey gegenüber eine Verpflichtung eingegangen, und diese erfüllte er jetzt auf die einzige Weise, die ihm zu Gebote stand. Er hatte Tandy durch die Gefahren geleitet, und er glaubte, daß sie nun auch allein zurechtkommen würde. Schließlich hatte sie auf dieser Reise schon eine Menge praktischer Erfahrungen sammeln können!
    In einem Augenblick, das wußte er, würde er sich überhaupt keine Sorgen mehr um sie machen, weil ihm das ohne eine Seele unmöglich war. Doch hier und jetzt machte er sich durchaus Sorgen. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn geküßt hatte, und diese Erinnerung gefiel ihm. Menschenart war zwar nicht gerade Ogerart, hatte aber vielleicht doch einen gewissen Wert. Durch sie hatte er immerhin eine gewisse Ahnung von einem anderen Lebensstil bekommen, bei dem die Gewalt dem Gefühl untergeordnet wurde. Das war natürlich nichts für Oger – aber irgendwie konnte er es sich nicht verkneifen, diesen Kuß jetzt zu erwidern. Er hob sie vor sein Gesicht und berührte ihre kostbaren kleinen Lippen mit seinem eigenen großen, klobigen Mund.
    Tandy wachte sofort auf. Die beiden Mähren wichen zurück, weil sie sich vor einem wachen Lebewesen, das nicht zu ihrer Welt gehörte, fürchteten. Doch sie blieben in sicherer Entfernung stehen, von der verlockenden Aussicht auf seine Seele gebannt.
    »Ach, Krach!« rief Tandy. »Du bist zurück! Ich hab’ mir schon solche Sorgen gemacht, weil du so lange im Kürbis geblieben bist, aber Chem meinte, es wäre noch zu früh, um dich dort rauszuholen…«
    Jetzt steckte er in Schwierigkeiten! Doch irgendwie war er auch ganz froh darüber. Es war wohl besser, ihr alles zu erklären, damit sie hinterher nicht etwa dachte, er habe sie im Stich gelassen. »Du bist aus dem Nichts entkommen, Tandy. Aber ich muß dich jetzt verlassen.«
    »Nein, Krach!« widersprach sie ihm. »Verlaß mich niemals!«
    Die Sache wurde rasend schnell immer heikler. »Die Mähren, die euch aus dem Nichts getragen haben, während ihr geschlafen habt… na ja, die müssen eben bezahlt werden.«
    Sie runzelte die Stirn auf ihre typisch süße kleine Art. »Und womit?«
    Er befürchtete, daß ihr seine Antwort nicht gefallen würde. Aber Oger machten niemandem gerne etwas vor, auch nicht für einen guten Zweck. »Mit meiner Seele.«
    Tandy stieß einen Schrei aus.
    Chem schoß aus dem Schlaf und ergriff ihr Seil, während die Mähren noch ein Stück zurückwichen und nervös mit ihren Schweifen wedelten. »Was ist los?«
    »Krach hat seine Seele verkauft, um uns zu befreien!« schrie Tandy und zeigte anklagend mit einem Finger auf den Oger.
    »Das kann er doch nicht machen!« protestierte die Zentaurin. »Er ist doch eigentlich in den Kürbis hineingegangen, um seine Seele zurückzugewinnen!«
    »Es ging nicht anders«, warf Krach ein. Er wies auf die beiden Mähren. »Ich glaube, es ist Zeit.« Dann blickte er sich um, bis er Imbri ausgemacht hatte. »Und wenn du bitte noch so freundlich wärst, meinen Körper hinterher zurück ins Nichts zu tragen, damit er hier draußen keinem im Weg liegt…«
    Die drei Mähren kamen näher. Tandy schrie laut auf und warf die Arme um Krachs Hals. »Nein! Nein! Nehmt statt dessen meine Seele!«
    Die Mähren blieben stehen, unsicher, was nun schicklich war und was nicht. Sie meinten es nicht böse, sie taten ja nur ihre Pflicht.
    Tandy löste sich von Krach und sprang zu Boden. Ihr Zorn war verraucht. »Meine Seele ist doch fast genausogut wie seine, nicht wahr?« sagte sie zu den Mähren. »Nehmt sie und laßt ihn gehen.« Sie trat auf Christa zu. »Ich kann es nicht zulassen, daß er leiden muß. Ich liebe ihn doch!«
    Das tat sie wirklich, denn ein größeres und schlimmeres Opfer hätte sie nicht erbringen können. Sie fürchtete sich fast zu Tode vor dem Inneren des Kürbisses. Das begriff Krach sehr gut, deshalb durfte er auch nicht zulassen, daß sie dort hinein mußte. Aber was sollte er tun, wenn sie sich weigern sollte, ihn widerstandslos ziehen zu lassen?
    Da mischte Chem sich ein. »Was hast du denn nun genau für einen Vertrag mit ihnen abgeschlossen, Krach?«
    »Eine Hälfte meiner

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