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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seele für jede Person, die von den Mähren aus dem Nichts getragen wird.«
    »Aber sie haben doch drei Personen befördert, nicht wahr?« fragte die Zentaurin, als ihr scharfer Menschenverstand sich langsam gegen die Nebel ihrer Schläfrigkeit durchsetzte. »Das wären doch eigentlich insgesamt eineinhalb Seelen.«
    »Ich kehre mit den Mähren zurück, deshalb zähle ich auch nicht«, erwiderte Krach. »Imbri hat mich zwar auf ihr reiten lassen, aber das hat sie nur aus Gefälligkeit getan. Das ist übrigens dieselbe Mähre, die Tandy vor einem Jahr zum Schloß des Guten Magiers gebracht hat. Sie ist nett.«
    »Das stimmt!« pflichtete Tandy ihm bei. »Aber…«
    »Imbri?« wiederholte Chem. »Ist das ein Pferdename?«
    »Mähre Imbrium«, erklärte er. »Die Nachtmähren kommen immer nur nachts raus und sehen nie die Sonne. Deshalb identifizieren sie sich mit Orten auf dem Mond.«
    »Ach so, das Mare Imbrium! Das Meer der Regen also. Das ist mit Sicherheit der Regen unserer Tränen.«
    Das bedeutete der Name also! Die hohe Bildung der Zentauren brachte es mal wieder an den Tag. Ja, diese Bezeichnung paßte! Imbri herrschte über den Tränenregen. Aber man mußte zu ihren Gunsten anführen, daß sie selbst nicht an diesen Tränen schuld war. Sie hatte immerhin keine Seele gefordert.
    »Aber ohne meine Tränen!« widersprach Tandy mit Tränen in den Augen. »Krach, ich lass’ dich einfach nicht gehen!«
    »Ich muß aber gehen«, sagte Krach sanft. »Oger sind nicht allzu hübsch und auch nicht sonderlich schlau, aber sie halten stets ihre Versprechen. Ich habe versprochen, euch beide sicher durch die gefährlichsten Zonen Xanths zu geleiten, und ich habe eingewilligt, meine Seele zwischen den beiden Mähren aufzuteilen, die euch aus dem Nichts gebracht haben.«
    »Du hast gar kein Recht, dich schon wieder für uns zu opfern!« rief Chem. »Und außerdem geht das sowieso nicht; wir würden in der Wildnis des nördlichen Xanths umkommen!«
    »Na ja, ich dachte mir eben, daß es immer noch besser wäre, euch nach Xanth zu bringen, als euch im Nichts zurückzulassen«, entgegnete Krach etwas täppisch. Irgendwie schien er die ganze Sache vielleicht doch nicht so vernünftig und richtig angepackt zu haben, wie er geglaubt hatte. »Am Rande Xanths läßt die Magie etwas nach, deshalb ist die Gegend dort auch weniger gefährlich.«
    »Ha, vor allen Dingen!« rief Tandy. »Ich habe von mundanischen Ungeheuern gehört, die noch schlimmer sind als die xanthischen!«
    »Dort ist es nur dann weniger gefährlich, wenn du uns begleitest«, warf Chem ein. Sie dachte kurz nach. »Aber eine Abmachung ist eine Abmachung. Die Mähren müssen ihren Lohn bekommen.«
    »Ich werde sie bezahlen!« erbot sich Tandy.
    »Nein!« rief Krach. »Der Kürbis ist nichts für Wesen wie dich. Der ist viel eher etwas für Wesen wie mich!«
    »Das glaube ich kaum«, widersprach Chem ihm.
    »Wir haben alle genug über den Kürbis gehört, auch wenn wir selbst nicht drin waren. Aber wir sind doch zu dritt. Wir können die Mähren jeder mit einer halben Seele entlohnen und eine Hälfte behalten. Dreimal, so daß Krach auch befreit wird.«
    »Aber von euch braucht doch keine eine Seelenhälfte für mich zu opfern!« protestierte Krach.
    »Das wolltest du für uns doch auch tun«, konterte die Zentaurin. »Wir kommen auch mit einer halben Seele aus, wenn wir etwas vorsichtig sind. Ich habe mal gehört, daß die sich erneuern und mit der Zeit nachwachsen.«
    »Ja«, sagte Tandy, die nach dieser Lösung griff wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm. »Auf diese Weise kann jeder von uns für seinen eigenen Transport aufkommen.« Sie wandte sich an die nächste Mähre; das war zufällig Christa.
    »Nimm eine Hälfte von meiner Seele«, sagte sie.
    Chem stellte sich vor Imbri auf. »Du auch.«
    Die Regenmähre zögerte, denn sie hatte keine Belohnung erwartet und hatte Chem ja auch nicht befördert.
    »Nun nimm sie schon!« drängte die Zentaurin.
    Froh, daß die Angelegenheit endlich geregelt zu sein schien, galoppierten die Mähren an ihren Spenderinnen vorbei. Krach sah, wie zwei Seelen zwischen den Mädchen und den Pferden hingen; da rissen sie auch schon entzwei, und die Mähren waren verschwunden.
    Krach blieb vor Vampi, der dritten Mähre, stehen. Er begriff, daß ihm keine andere Wahl blieb – und natürlich hatte Vampi ja auch ursprünglich eine halbe Seele bekommen sollen. Genaugenommen war es sogar seine Hälfte gewesen. Nun würde sie die auch

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