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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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machte böse Miene zum guten Spiel. »Also gut, also gut. Dann geht ihr eben alle. Ist zwar ein reichlich miserables Geschäft für mich, aber Goldy reißt mir den Kopf ab, wenn ich sie nicht bald unter die Haube bringe. Ist ein reichlich stures Biest, wie ihre ganze Art.«
    Krach konnte nur noch staunen. Unterstützt von einem guten, passenden Rat der Sirene, war es Tandy gelungen, sie durch Verhandlungen vor Unheil zu bewahren und freies Geleit durch von Kobolden verseuchtes Gebiet zu erzwingen. Schon kehrte seine eigene Kraft zurück. Was ihm jetzt noch fehlte, das war eine Ruhepause. Aber Raufereien brauchte er im Augenblick keine mehr.
    Goldy Kobold stellte sich als ein niedliches, erstaunlich hübsches Mädchen heraus. Die Koboldfrauen waren ebenso schön, wie die Koboldmänner häßlich waren. »Danke vielmals, daß ihr mich mitnehmt«, sagte sie höflich. »Kann ich euch dafür irgendeinen Gegendienst erweisen?«
    Tandy war so klug, dieses Angebot ernstzunehmen. »Hier in der Nähe ist eine Feuereiche, bei der wir vorbeischauen müssen. Wenn du uns vielleicht den besten Weg dorthin zeigen könntest…«
    »Aber natürlich. Hier in der Gegend gibt es nur eine Feuereiche, in der eine Dryade haust…« Goldy machte eine Pause, als sie Feuereiche erblickte. »Ist sie das nicht sogar?«
    »Ja. Sie versucht, ihren Baum zu retten. Wir müssen sie so schnell es geht dorthin zurückbringen.«
    »Ich kenne die Strecke. Aber ihr müßt vorsichtig sein, denn der Weg führt an einem Hypnokürbisfeld vorbei.«
    »Ich will an keinen Kürbissen mehr vorbei!« schrie Tandy entsetzt.
    Doch Krach erinnerte sich an seinen Kontrakt mit dem Sarg in dem anderen Hypnokürbis. Ob es vielleicht möglich war, daß…? »Ich brauche einen Kürbis«, sagte er.
    Die Sirene war erstaunt. »Was willst du denn mit so einem schrecklichen Ding?«
    »Vielleicht habe ich dort drin etwas vergessen.«
    Die Sirene furchte die Stirn, wechselte aber das Thema.
    So machten sie sich auf den Weg, wobei Krach die Dryade trug. Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, aber seine Kraft war nur zum Teil zu ihm zurückgekehrt. Feuereiche war leicht, eine Last, die er normalerweise ohne jede Anstrengung auf seinem kleinen Finger hätte balancieren können, doch jetzt mußte er darauf achten, daß er nicht zu laut keuchte, so daß die anderen darauf aufmerksam wurden. Wenn sie jetzt einem weiteren Drachen begegnen sollten, würde er den anderen überhaupt nichts nutzen. Vielleicht brauchte er ja nur eine gute Mahlzeit und etwas Nachtruhe. Aber andererseits hatte er noch nie so lange gebraucht, um sich von einer Anstrengung wieder zu erholen. Er hatte den Verdacht, daß irgend etwas nicht stimmte, konnte es aber nicht genau ausmachen.
    Nun kamen sie in das Gebiet der Hypnokürbisse. Überall waren die Früchte zu sehen, und Krach starrte sie wie gebannt an. Als die Sirene den anderen Kürbis zerstört hatte, hatte er seine Seele endgültig verloren geglaubt – aber war es vielleicht möglich, daß der Kürbis selbst nur eine Tür zu einer anderen Wirklichkeit gewesen war? Seine Schlauschlinge war verrückt genug, so etwas zu glauben. Ob er mit Hilfe eines anderen Kürbisses in diese Welt zurückkehren und um seine Seele kämpfen konnte?
    Da spürte er, wie sich ein Paar kleine Hände auf seinen Arm legten. »Was war los, Krach?« fragte Tandy. »Ich habe panische Angst vor diesen Dingern, aber dich scheinen sie zu faszinieren. Was ist zwischen dir und diesen schrecklichen Kürbissen?«
    Ohne sich seiner Lage voll bewußt zu sein, antwortete er: »Ich muß hinein, um gegen den Nachthengst zu kämpfen.«
    »Ist das ein Dunkles Pferd?«
    »Der Herrscher der Nachtmähren. Ich habe ihm meine Seele verpfändet.«
    »Nein! Hast du meine Seele dadurch gerettet?«
    Krach fuhr aus seiner Benommenheit. Er hatte Tandy doch nichts von der Verpfändung seiner Seele verraten wollen! »Ich plappere nur so daher. Vergiß es.«
    »Deshalb wolltest du also noch einen Kürbis haben«, sagte die Sirene. »Du hast dort drin noch eine Rechnung offenstehen! Ich wußte nicht…«
    Nun trat das Koboldmädchen zu ihnen. »Der Oger war in einem Kürbis? Das habe ich schon öfter geschehen sehen. Manche Leute kommen ungeschoren davon, andere verlieren dabei ihre Seele; manche dürfen nur ihre halbe Freiheit behalten. Wir haben eine Menge Kobolde verloren, bis wir schließlich wußten, was mit den Kürbissen los ist. Jetzt benutzen wir sie als Mittel der Bestrafung. Diebe müssen

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