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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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abstützen konnte. Also setzte er sie zwischen dem Eisenholzbaum und der Felswand ab, während er sich ausruhte und nachdachte.
    Doch dazu blieb ihm auch nicht mehr viel Zeit. Der Drache begann sich zu rühren. Es war ein zähes Tier, und selbst der Fausthieb eines Ogers konnte es nicht auf alle Zeiten betäuben. Das Ungeheuer zuckte und wand sich, um nachzusehen, was eigentlich los war.
    »Ich glaube, du kletterst jetzt besser das Seil hoch«, bemerkte Chem.
    »Wickel dir ein Ende um die Hüfte, dann kann ich dich von oben hochziehen.«
    »Ich mache ein Geschirr«, entschied sie und wickelte das Seil um verschiedene Körperstellen. »Auf diese Weise kann ich mich noch wehren.«
    Krach kletterte das gespannte Seil empor, während der Drache immer heftiger um sich schlug. Als der Oger schließlich die obere Kante erreicht hatte, sah er, wie der Kopf des Drachen sich emporwand und auf die Zentaurenstute zukam. Das konnte Ärger bedeuten!
    Oben angekommen, packte Krach das Seil und zog es empor. Das Gewicht der Zentaurin war groß, doch das Seil war von magischer Widerstandskraft. Er mußte sich sorgfältig abstemmen, um nicht in die Tiefe gezogen zu werden. Wieder einmal mußte er feststellen, daß schiere Kraft allein nicht genügte, manchmal war ein richtiger Hebelpunkt viel wichtiger. Er löste das Problem, indem er das Seil um seine Hüfte schlang, so daß er nicht von seinem Baum fortgerissen werden und statt dessen seine eigene Kraft einsetzen konnte.
    Johann schwebte über dem Schluchtrand. »Der Drache hat Chem entdeckt«, meldete sie besorgt. »Er versucht, sie zu erreichen. Ich weiß nicht, ob er…«
    Krach zog immer weiter am Seil. Er kam nicht allzu schnell voran, weil er vor jedem Griff seine Muskeln neu anspannen mußte. Es ärgerte ihn, zugeben zu müssen, daß er immer matter wurde. Was war nur aus seiner Ogerkondition geworden?
    »Ja, der Drache schafft es«, meldete Johann. »Er schnappt schon nach ihr. Sie wehrt sich zwar ganz ordentlich mit ihren Hufen, hat aber keinen festen Halt. Sie kann ihm gar nicht richtig schaden. Da, er versucht es schon wieder – zieh sie höher, Krach!«
    Krach versuchte sein Bestes, kam aber, nur in winzigen kleinen Schritten voran. Seine riesigen Ogermuskeln wurden steinhart vor Ermüdung.
    »Jetzt versucht der Drache, an seinem eigenen Schwanz hochzuklettern, um vielleicht das Seil durchzubeißen oder so«, sagte die Elfe. »Diesmal wird sie ihn nicht mehr daran hindern können. Schneller, Krach!«
    Doch Krach konnte nicht mehr schneller, so sehr er sich auch anstrengte. Das Seil glitt ihm durch seine erschöpften Hände.
    Die Sirene sprang herbei. »Ich habe ein Messer!« rief sie. »Ich klettere hinab und schneide dem Drachen den Schwanz ab, dann fällt er in die Spalte und ist außer Reichweite!«
    »Nein!« protestierte Tandy. »Dann kommst du ja nicht mehr hoch!«
    »Ich mach’s!« sagte Johann. »Schnell – gib mir das Messer!«
    Die Sirene reichte es ihr, und die Elfe verschwand in der Spalte. Krach versuchte mit neuer Anstrengung, das Seil emporzuziehen, doch sein Körper war wie gelähmt. Er konnte nur noch zuhören.
    Die Sirene lag am Rand der Schlucht auf dem Bauch und blickte in die Tiefe. »Der Drachenkopf hat sie schon fast erreicht«, sagte sie. »Johann ist jetzt unten am Baum. Sie hat Angst vor dem Ungeheuer. Das sieht man daran, wie sie ihm ausweicht. Aber jetzt nähert sie sich dem verknoteten Schwanz. Und jetzt fängt sie an, mit dem Messer zu sägen. Sie ist nicht sehr kräftig, und diese Schuppen sind zäh. Der Drache hat sie noch nicht bemerkt, weil er sich auf Chem konzentriert. Huch – jetzt hat er Johann gesehen! Das Messer fügt ihm Schmerzen zu, weil es jetzt den Schuppenpanzer durchdrungen hat. Es ist eine mühsame Arbeit! Der Drache dreht den Kopf, sein Maul hat er aufgesperrt. Chem rutscht wieder ein Stück in die Tiefe. Sie trampelt mit ihren Vorderhufen auf den Nacken des Drachen ein, um ihn abzulenken. Jetzt bewirft sie ihn mit Erdreich und Steinen aus der Felswand. Johann sägt noch immer an dem Schwanz. Ich glaube, sie ist inzwischen bis zum Fleisch vorgestoßen. Der Drache ist jetzt richtig wütend. Er schnaubt Dampfwolken und – oh!« Entsetzt hielt sie inne.
    »Was ist passiert?« fragte Tandy, und ihr Gesicht wirkte bleich vor Aufregung.
    »Der Dampf – Johann…« stammelte die Sirene. »Der Dampf hat ihre Flügel verschmort. Sie hängen jetzt wie nasse Fetzen herab. Johann hält sich am Baum fest und schneidet immer noch

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