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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Alarmstellung. »BZZZZZ!« – und die sie umgebenden Schwärme wichen zurück.
    Der Herr der Fliegen richtete ein paar Augenfacetten auf Krach, als überlege er sich, wie er am besten verfahren solle. Dann summte er einen weiteren Befehl. Sofort umringten die Wächterfliegen Krachs Gruppe, und die Bogenfliegen feuerten einen weiteren Pfeil ab, der ihnen die Marschrichtung anzeigen sollte.
    »Ich weiß zwar nicht, ob uns das Drachenohr nun gerettet oder dem Verderben ausgeliefert hat«, sagte Chem, »aber ich würde sagen, daß wir lieber mitgehen sollten.«
    Also folgten sie den Wächtern. Die Pfeile zeigten ihnen eine östliche Richtung an, und schon bald hatten sie die Fliegenpapierwand erreicht. Da wurden sie von einer Schwadron großer Speerfliegen angegriffen, die jeden von ihnen zu durchbohren drohten.
    Sie begriffen sofort, was man von ihnen erwartete, und sprangen hastig durch die Wand. Das Fliegenpapier klebte zwar fürchterlich an ihnen, aber die Fliegen selbst ließen sie ziehen. Offenbar hatte man sie aus dem Fliegenland verbannt.
    Sie taumelten umher und hielten Ausschau nach einer neuen heißen Quelle, um sich darin das Papier abwaschen zu können, doch bevor sie eine entdeckt hatten, wurden sie von einem kleinen Flugdrachen erspäht, der sofort gen Osten davonflog.
    »Ich fürchte, das hier ist Drachengebiet«, meinte die Sirene. »Schaut euch doch nur mal die ganzen Drachenklauenspuren an den Bäumen an.«
    Krach mußte feststellen, daß sie recht hatte: Es waren ganz zweifelsohne Drachenspuren. »Dann machen wir uns wohl besser wieder auf den Weg«, entschied er. In seinem gegenwärtigen Zustand konnte er die Gruppe nicht hinreichend vor einem ganzen Drachenrudel schützen, so peinlich es ihm auch war, dies insgeheim zugeben zu müssen.
    Doch im Fliegenpapier verheddert, wie sie waren, kamen sie auch nicht allzu schnell voran. Die klebrige Masse ließ Erdkrumen, Laub und herumirrende Käfer an ihnen haften, bis jeder von ihnen wie eine in einen Leimtopf gefallene Harpyie aussah. Und sie hatten noch lange keine heiße Quelle ausfindig gemacht, als sie das schwere Trampeln eines Landdrachen vernahmen.
    »Wißt ihr was?« sagte die Sirene wütend. »Die Fliegen haben uns den Drachen ausgeliefert!«
    »Und das Ohr dazu!« rief Johann, als sie plötzlich das Ohr des Spaltendrachen erblickte, das vor ihr auf dem Boden lag.
    »Das ist nur, um uns zu kompromittieren«, meinte Goldy. »Dann denken die Drachen nämlich, daß wir einen der Ihren getötet hätten, und dann machen sie uns erst recht den Garaus.«
    Krach atmete durch. »Ich werde versuchen, sie abzuwehren.«
    »Dazu bist du doch im Augenblick noch gar nicht wieder stark genug«, widersprach die Sirene. »Und da kommen anscheinend gleich mehrere große Drachen auf einmal auf uns zu. Versuch lieber gar nicht, gegen sie zu kämpfen.« Sie nahm Johann das Ohr aus der Hand und lauschte ihm. Es begann zu zucken. »He, da redet jemand über uns! ›Ein Oger, eine Zentaurin und fünf Nymphen‹.«
    »Das nützt uns nicht viel, wenn uns die Drachen trotzdem auffressen«, murrte Tandy.
    »Wie ist denn das, aufgefressen zu werden?« wollte Blyght wissen. Von klebrigem Papier umhüllt, sah man nicht mehr viel von ihrem Metall, so daß sie sich äußerlich kaum von den anderen unterschied.
    »Ach ja, du kennst dich ja im normalen Xanth noch weniger aus als ich«, bemerkte Tandy. »Aber ich bezweifle ohnehin, daß man dich jemals auffressen wird. Schließlich ist dein Körper ja aus Messing.«
    »Dort, wo ich herkomme, ist alles aus Messing«, erwiderte Blyght. »Mein Hausvogel ist aus Messing, mein Schaf ist aus Messing, sogar mein Esel ist aus Messing. So ist das eben in der Messingstadt. Was hat denn das mit Auffressen zu tun?«
    »Hierzulande fressen die Ungeheuer kein Messing«, erklärte die Sirene.
    »Wie, ich kann hier gar nicht aufgefressen werden?« fragte Blyght. Sie klang enttäuscht.
    »Na ja, du könntest es wohl mal versuchen«, meinte Johann. »Wenn der erste Drache kommt, kannst du dich ja freiwillig als erstes Opfer zur Verfügung stellen, wenn du willst. Aber ich glaube, daß dir dieses Schicksal erspart bleiben wird.«
    »Hm«, erwiderte das Messingmädchen nachdenklich.
    Da traf auch schon der erste Drache ein. Es war ein riesiger, achtbeiniger Geländedrache, der Rauch schnaubte. Krach trat vor, um sich ihm in den Weg zu stellen, wohl wissend, daß ihm dieses Ungeheuer selbst dann noch überlegen gewesen wäre, wenn er sich des

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