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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatten sich auch verstanden. Wußte dieser Elf das etwa nicht? Es war wohl das klügste, sich dumm zu stellen. »Ich sprech’ nich’ schlech’«, erwiderte er nach Ogerart. Der Elf musterte ihn. Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Furcht und Verachtung für die Dummheit des Ogers.
    »Was machst du hier mit diesen sechs Frauen?«
    »Ich mich verwöhn’ – sie fressen schön«, sagte Krach und fuhr sich schlabbernd mit der Zunge über die Wangen. Wieder reagierte der Elf mit furchtsamer Verachtung. »Ich weiß selbst, daß Oger Leute fressen! Aber was macht ihr hier im Drachenland?«
    Krach kratzte sich an seinem haarigen Kopf, als sei er verwirrt. »Ich kritisier’ die Fliegen hier.«
    »Ach so, sie haben euch rausgeschmissen.« Der Elf grunzte dem Drachen etwas zu, und Krach erkannte, daß er für ihn dolmetschte, so wie Grundy es für den König von Xanth zu tun pflegte. Vielleicht hatten die Drachen Blyghts Sprache gar nicht so gut verstanden wie ihre überzeugende Persönlichkeit und ihr entschiedenes Auftreten.
    Der Drache grollte zurück. »Ihr müßt der Drachendame vorgeführt werden.«
    »Hat die Dame keine Angst, daß ich sie stopf in meinen Wanst?« fragte Krach mit gepflegter Ogerrethorik.
    Der Elf schnitt eine abfällige Grimasse. »Angst vor euresgleichen? Wohl kaum. Komm schon, du Ignorant.«
    Ignorant? Krach lächelte in sich hinein. Nicht, solange er dem Fluch der Schlauschlinge unterlag! Doch er schlurfte hinter dem Elf her und bedeutete den Mädchen, ihm zu folgen.
    Die Sirene trat neben ihn. »Ich habe dem Ohr gelauscht«, murmelte sie. »Die Stimme, die vorhin über uns geredet hat, war die des Elfs. Die Drachendame weiß bereits von uns. Jetzt dröhnt und tost das Ohr wie irgendein entsetzlicher Sturm. Ich weiß nicht, was das heißen soll.«
    »Vielleicht sollen wir diesen Sturm aufsuchen«, erwiderte Krach flüsternd. Da drehte sich der Elf nach ihm um, und er mußte aufhören zu sprechen.
    Sie gelangten zu einem riesigen Drachennetz. Darin befand sich die Drachendame, ein schillernd majestätisches Exemplar ihrer Art. Sie ruhte halb liegend in einem Nest aus glitzernden Diamanten, und wenn sie sich bewegte, zeigten die Steine immer neue blitzende Facetten, wie die Augen des Herrn der Fliegen. Ruhelos peitschte sie mit ihrem stacheligen blauen Schwanz den Boden und krümmte ihren hellroten Hals. Es war wirklich recht beeindruckend. Sie hatte gerade in einem Buch mit Monster-Comics gelesen und schien über die Störung alles andere als erbaut zu sein.
    »Ihro Majestät die Illustre Drachendame heißt den Einfaltspinsel, ihr weitere Informationen zuteil werden zu lassen«, sagte der Elf und benahm sich plötzlich ebenso herrschaftlich und pompös wie seine Herren, deren Glanz er widerspiegeln wollte.
    Einfaltspinsel? Krach gab sich dümmer denn je. »Weiß nix, nich’ fix.«
    »Stimmt es, daß man euch nicht essen kann?«
    Krach streckte eine handschuhbewehrte Faust vor. Die Drachendame fuhr behutsam mit der Schnauze vor und biß zaghaft zu. Das Metall ließ ihre goldgefärbten Zähne knirschen, und sie gab ihren Versuch schnell wieder auf. Sie stieß ein Grollen aus.
    »Wenn ihr schon nicht eßbar seid, wozu taugt ihr dann, will Ihro Majestät wissen«, sagte der Elf.
    »Was für eine Frage!« rief Tandy empört. »Schließlich sind es Menschenwesen, die über Xanth herrschen, nicht wahr?«
    »Drachenwesen herrschen über Xanth«, berichtigte sie der Elf. »Die Drachen dulden andere Wesen allenfalls als Beute.« Dennoch klang das Grollen der Drachendame etwas gedämpft. Krach hegte den Verdacht, daß sie nicht darauf erpicht war, einen Krieg mit dem Verwandlerkönig der Menschen vom Zaun zu brechen.
    Als seine Herrin ein weiteres Knurren von sich gab, wandte sich der Elf wieder an Krach. »Was sollen wir jetzt mit euch machen?«
    Krach zuckte mit den Schultern. »Mag bloß keinen Ort, wenn Rost herrscht dort.« Tatsächlich waren sowohl seine Panzerfäustlinge als auch Blyghts Messing rostfrei; Wasser dürfte vielmehr den Feuerdrachen Schwierigkeiten machen. Doch er dachte an das Sturmsignal des Ohres; wenn er die Drachendame dazu überlisten konnte, sie dem Sturm auszuliefern, würde das ihre Überlebenschancen erheblich verbessern.
    »Metall… Rost«, sagte der Elf nachdenklich, während die Drachendame grollte. »Ja, das stimmt; unsere metallgeschuppten Drachen haben auch so ihre Probleme bei unfreundlichem Wetter.« Er musterte Krach mißtrauisch. »Ihr haltet uns doch wohl

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