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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinte Dor.
    »Das kannst du aber laut sagen, du Knalltüte«, stimmte der Stein ihm zu. Doch dann dachte er kurz nach. »He, Moment mal…«
    Die Sirene lachte. »Jetzt verstehe ich. Man muß immer die Quelle bedenken!«
    Prinz Dor lächelte. »Du erinnerst mich an deine Schwester. Natürlich habe ich ihr Gesicht nie gesehen.«
    »Der Rest genügt auch«, meinte die Sirene geschmeichelt. »Sind es nur die klugen Leute, die einander grundlos Komplimente machen?«
    »Vielleicht. Oder aber die guten Beobachter. Aber die unbelebten Dinge geben mir immerhin eine Menge Informationen. So, und jetzt müssen wir mit den Dörflern reden und danach zum Schloß zurückkehren. Es war nett, euch alle kennenzulernen, und ich hoffe, daß ihr finden werdet, was ihr haben wollt.«
    Sie bedankten sich im Chor. Dann bestiegen Prinz Dor und Prinzessin Irene die Lochkuh. Chet gab Chem einen Abschiedskuß, und Grundy der Golem krabbelte auf seinen Rücken. »Los, beweg dich, Pferdeschwanz!« Doch dann hielt er nachdenklich inne, genau wie schon zuvor der Stein. Sie machten sich auf den Weg ins Dorf.
    »Dor wird mal einen prächtigen König abgeben«, bemerkte die Sirene.
    »Aber Irene wird das Zepter führen«, sagte Chem. »Ich kenne die beiden gut.«
    »Das schadet ja auch nichts«, meinte die Sirene, und die anderen Mädchen lachten zustimmend.
    »Wir machen uns jetzt mal besser auf den Weg nach Norden«, sagte Tandy. »Jetzt, da der Baum gerettet ist.«
    »Wie kann ich euch nur jemals danken?« rief die Feuereiche. »Ihr habt mein Leben gerettet, meinen Baum, das ist ein und dasselbe.«
    »Weißt du, meine Liebe, manche Dinge sind sich selbst der schönste Lohn«, erwiderte die Sirene. »Das habe ich gelernt, als Chems Vater Chester mein Scheitholz zerstört hat, so daß ich keine Männer mehr anlocken und becircen konnte.« Ihr sonnenscheinfarbenes Haar bewölkte sich einen Augenblick.
    »Mein Vater hat das getan?« fragte Chem überrascht. »Das wußte ich ja gar nicht!«
    »Es hat mich daran gehindert, weiterhin die Navigation zu stören«, fuhr die Sirene fort. »Ich habe eine Menge Schaden angerichtet, aus Achtlosigkeit. Es war notwendig, das zu tun. Und genauso war es auch notwendig, die Feuereiche zu retten.«
    »Ja«, stimmte Chem ihr zu. Doch sie wirkte erschüttert.
    Sie verabschiedeten sich von der Dryade, versprachen, sie zu besuchen, falls sie mal wieder in die Gegend kämen, und machten sich auf in Richtung Norden.
    Zunächst kamen sie durch ganz normales, typisch xanthisches Gebiet: fleischfressende Gräser, Teekesselschlangen, deren Zischeln schlimmer war als ihr Feuer, Giftquellen, Gewirrbäume, verschiedenste Zauber, die üblichen Schluchten, Berge, Stromschnellen, Treibsandsümpfe, Illusionen und ein paar ganz gewöhnliche Harpyien, doch es geschah nichts ernsthaft Bedrohliches. Unterwegs hielten sie Ausschau nach Eßbarem und lauschten abwechselnd dem Drachenohr, obwohl es nicht zuckte. Das erwies sich als recht hilfreich, nachdem sie erst einmal gelernt hatten, es zu deuten. Die Sirene hörte eine Art Geplätscher, wie von jemandem, der schwamm. Sie meinte, daß dies der Meermann sei, den sich suchte. Goldy hörte den Lärm einer Koboldsiedlung, das war ja auch ihr Ziel. Krach nahm das reimende Grunzen von Ogern wahr. Als sie Blyght dazu überredet hatten, es ebenfalls zu versuchen, zuckte das Ohr zu ihrem großen Schrecken in ihrer Hand zusammen, und sie hörte, wie ihr Name ausgesprochen wurde. Die Messingmännchen vermißten sie und befürchteten, daß der Oger ihr Vertrauen mißbraucht haben könnte. »Ich muß zurück!« rief sie. »Sobald ich wieder genug Mut geschöpft habe. Ich habe schließlich keine eisernen Nerven, müßt ihr wissen.«
    Doch als Chem es mit dem Ohr versuchte, runzelte sie die Stirn. »Es muß defekt sein. Alles, was ich höre, ist ein leises Summen.«
    Die Sirene nahm ihr das Ohr ab. »Merkwürdig! Jetzt höre ich es auch.«
    Auch die anderen hörten es, als das Ohr herumgereicht wurde, dabei zuckte es bei keinem von ihnen.
    Krach setzte seinen Schlauschlingenfluch auf das Ohr an. »Entweder ist es defekt«, entschied er, »oder das Summen ist für uns alle wichtig, wenn auch für keinen von uns in besonderem Ausmaß. Keiner redet über uns, keiner lauert uns auf, also ist es irgend etwas, was wir einfach nur wissen sollten.«
    »Gehen wir mal davon aus, daß es nicht kaputt ist«, meinte Tandy. »Das wäre das letzte, was wir jetzt noch gebrauchen könnten, ein stümperndes Ohr! Vor

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