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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vollbesitzes seiner Kräfte hätte erfreuen können. Das lag weniger an der Größe des Drachen als an seiner Hitze: Er würde ihn längst geröstet haben, bis Krach ihm auch nur im geringsten weh getan hätte. Doch der Drache würde so oder so angreifen, und es war nun einmal die Eigenart eines Ogers, zu kämpfen. Vielleicht konnte er ihn ja mit Felsbrocken bewerfen und ihn mit etwas Glück am Kopf treffen.
    Da rannte Blyght an ihm vorbei, um den Drachen abzufangen. Der Drache atmete aus und tauchte sie in ein Flammenbad, doch kurze Hitzestöße konnten ihr nichts anhaben. Sie lief direkt auf seine riesige Schnauze zu. »Friß mich als erste, Drache!« rief sie.
    Der Drache machte nicht viel Federlesens. Er sperrte sein monströses Maul auf und biß zu…
    Und brach sich dabei ein halbes Dutzend Zähne an ihrem harten Metall aus.
    Blyght furchte inmitten des Qualms und des Zahnhaufens die Stirn. »Komm schon, Drache, das kannst du doch wohl besser, will ich hoffen!« drängte sie das Ungeheuer empört.
    Der Drache versuchte es ein zweites Mal – und brach sich weitere sechs Zähne aus.
    »Nun zier dich doch nicht so!« stachelte Blyght ihn auf. »Zeig gefälligst, was du kannst! Da habe ich mir ja schon schlimmere Beulen beim Fallen zugezogen – aber ich verrate dir nicht, wo!«
    Nun kamen weitere Drachen herbei. Neugierig begutachteten sie das Geschehen. Ein anderer machte sich über Blyght her, biß herzhaft zu – und verlor ebenfalls sechs Zähne auf einmal.
    Das Messingmädchen war beleidigt. »Soll das etwa alles sein? Da kommt man unter Strapazen endlich in diese verweichlichte, lebendige Welt, und dann bringt ihr Ungeheuer nicht einmal das fertig!«
    Verblüfft starrten die Drachen sie an. Sie sah noch immer so aus wie ein bekleidetes Menschenmädchen aus Fleisch und Blut. Schließlich versuchte ein dritter sein Glück – und büßte ebenfalls sein Quantum an Zähnen ein.
    »Wenn ihr doofen Drachen es noch nicht einmal fertigbringt, ein kleines Mädchen aufzufressen, wozu taugt ihr denn dann überhaupt?« fragte Blyght sie angewidert. Sie schüttelte sich die Zahnsplitter vom Leib, stampfte auf das größte der Ungeheuer zu und zerrte an einem seiner Barthaare. »Friß mich jetzt gefälligst, sonst passiert was!«
    Der Drache rülpste ein gewaltiges Flammenmeer hervor. Das versengte zwar Blyghts verbliebenes Fliegenpapier, fügte ihr aber ansonsten keinerlei Schaden zu. Als das Ungeheuer das bemerkte, wich es entsetzt vor ihr zurück. Wenn man eine Sache weder zermalmen noch versengen konnte, war man ihr auch nicht gewachsen.
    »Wißt ihr was? Ich glaube, wir haben eine Glückssträhne«, bemerkte die Sirene. »Die Drachen werden jetzt natürlich meinen, daß wir alle so sind.«
    Krachs Schlauschlinge trat in Aktion. »Vielleicht könnten wir noch mehr davon profitieren. Wir könnten einen hübschen gleichmäßigen Dampfstrom gebrauchen, der uns das Fliegenpapier abpellt.«
    »Ein Dampfbad«, stimmte die Sirene zu. »Aber ein sanftes.«
    Blyght versuchte es. Sie trat auf einen großen Dampfturbinendrachen zu. »Bade mich, Ungeheuer, oder ich zwinge dich, mich zu fressen!« sagte sie in herrischem Ton.
    Eingeschüchtert gehorchte der Drache. Er spie eine Wolke aus dichtem, weißem Dampf hervor, und schon einen Augenblick später stand das Mädchen blitzblank und poliert vor ihm, ohne jeden Überrest von Fliegenpapier.
    »Und jetzt meine Freunde«, befahl Blyght. »Und etwas weniger Hitze, wenn ich bitten darf. Die sind noch zäher als ich und brauchen nicht soviel.«
    Das war aber wirklich kaltschnäuzig! Nervös stellten sich die anderen auf, während der Drache eine etwas kühlere Dampfwolke hervorschnaubte. Der Dampf war so heiß, daß Johann es gerade noch aushalten konnte, aber da sie ihre Flügel bereits verloren hatte, tat sie sich nicht weiter weh. Die anderen hatten keine Probleme damit, und so wurde ihnen das lästige Fliegenpapier abgedampft.
    Krach bemerkte auch, daß seine Flöhe verschwunden waren. Jetzt, da er darüber nachdachte, fiel ihm auch ein, daß er sich nicht mehr gekratzt hatte, seit sie in das Fliegenreich eingedrungen waren. Wahrscheinlich hatten die fliegenabwehrenden Blätter auch die Flöhe vertrieben!
    Nun kam ein Drache auf sie zu, der einen Elf an der Leine führte. »Spricht irgendeiner von euch Mißgeburten die Menschensprache?« fragte der Elf.
    Krach und die anderen wechselten Blicke. Blyght Messingmädchen hatte die ganze Zeit mit diesen Ungeheuern gesprochen, und sie

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