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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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musste es eines Tages dazu kommen!"
    "Was redet Ihr da für wirres Zeug?", fragte Edro, mit einem unüberhörbaren Unterton des Spotts in der Stimme.
    "Ihr erkennt mich noch immer nicht?"
    "Nein. Wie auch. Ich sehe nur Schwärze. Bodenlose Finsternis."
    "Ist das nicht schon genug? Ich bin bodenlose Schwärze, mein Freund. Ich bin die Finsternis persönlich."
    Ein irres Lachen ging jetzt von dem Düsteren aus.
    "Ich bin ein Schatten, Edro. Wusstest du es?"
    "Ich habe es vermutet!"
    "Ich bin dein Schatten, Edro! Ich bin der Schatten, den du verloren hast!"
    Edro erschrak. Er hatte zwar nach den letzten Bemerkungen des Düsteren etwas ähnliches vermutet, aber dennoch erschreckte es ihn, dieses nun aus dem Munde des Düsteren selbst zu hören.
     
    Immer noch stand er dem Schatten gegenüber, das Schwert zum Streich bereit.
    "Wollt Ihr noch immer mit mir kämpfen, Edro?", fragte nun der Schatten. In seiner Stimme waren weder Spott noch Hass, weder Verachtung noch Wut.
    Diese Stimme.
    Plötzlich kam sie ihm wieder bekannt vor. Ja, diese Stimme kannte sehr gut!
    Es war seine eigene. Einen Moment lang ließ er das Schwert sinken. Sollte er nun gegen dieses Wesen kämpfen oder nicht?
    Er hasste diesen Schatten, obwohl er mit seiner Stimme sprach, obwohl es sein Schatten war.
    In diesem aus der Finsternis geborenen Wesen vereinigte sich all das Böse, Verschlagene in Edro. Alles, was hassenswert war, war hier zu finden.
    Nein, es gab keinen anderen Weg, er musste ihn töten oder doch zumindest vertreiben.
     
    "Wir werden kämpfen!", sagte Edro entschlossen. Und schon im selben Moment schnellte die Spitze seines Schwertes vor. Aber Edro hatte einen geschickten Gegner. Geschickt wich der Schatten zurück.
    "Du bist ein Tor, Edro, sonst würdest du nicht gegen deinen eigenen Schatten kämpfen wollen!"
    "Mag sein. Aber wen stört das? Mich jedenfalls nicht." Und weiter ging der Kampf.
    Edros Schwert prallte auf das Schattenschwert des Düsteren. Es sprühten Funken und Gegenstände flogen durch die Luft. Es war seltsam. Jede auch noch so geschickte Aktion von Seiten Edros schien der Schatten vorauszuahnen.
    Und Edro packte plötzlich Verzweiflung. Er spürte die ungeheure, unmenschliche Kraft in seinem Gegner. Sie schien nicht erlahmen zu wollen, während Edro langsam spürte, wie ihm die Kräfte schwanden.
    Der Kampf wogte hin und her und bis jetzt zeigte sich noch keine Überlegenheit eines der beiden Kämpfenden ab. Dumpf klirrten die beiden Waffen aufeinander. Jedesmal, wenn die schwarze Waffe des Schatten Edros Schwert berührte, kam es ihm so vor, als würde ein kalter Blitz durch seinen Arm fahren.
    Immer hitziger, immer verzweifelter griff der Dakorier an, denn er spürte seine Kräfte schwinden. Die des Schattens aber schienen eher noch zu wachsen.
    "Seht Ihr nun langsam ein, dass es töricht war, gegen mich kämpfen zu wollen?", fragte der Düstere, wobei er ein finsteres Lachen ausstieß.
    Edro antwortete nicht. Verbissen kämpfte er weiter.
    "Gebt doch endlich auf! Es ist absolut nicht mein Ziel, Euch zu töten. Ich glaube, dass könnte ich auch gar nicht! Beenden wir diesen sinnlosen Kampf!"
    Die Stimme des Düsteren klang fast beschwörend (vielleicht auch etwas flehend oder bittend). Einen Moment lang zögerte Edro, aber dann schlug er erneut auf seinen Gegner ein.
    Er spürte seine Kräfte wieder wachsen. Es war eine Kraft, die aus der Wut und dem Hass geboren war.
     
    Dicht aufeinander folgten einige furchtbare Schläge des Mannes aus Dakor, die den Schatten arg in Bedrängnis brachten.
    Aber jedesmal schaffte er es, im letzten Moment doch noch auszuweichen.
    Der nächste Streich fuhr dann mitten in den schwarzen Körper des Schattens hinein.
    Edro spürte keinen Widerstand, nur eine eisige Kälte, die durch das Schwert in seinen Arm fuhr. Blitzartig zog er das Schwert wieder aus dem schwarzen Nichts, das der Düstere war. Die Gestalt krümmte sich und verschwand.
    Edro atmete auf. Er steckte sein Schwert weg und flüsterte: "Ich habe gesiegt!"
    Aber irgendwo in seinem Innern wusste er, dass es nicht so war.
    Nichts war von dem Schatten übrig geblieben. Nichts. Wohin war er verschwunden?
    *
     
    Am nächsten Morgen wachte Edro schon früh auf. Er ging an Deck. Irgendwo hinter dem Meer schickte die Sonne gerade ihre ersten Strahlen über den Horizont.
    Edro erstarrte.
    An der Reling sah er den Düsteren stehen.
    Er wandte sich zu dem Dakorier um. Edro fror plötzlich.
    "Ihr konntet mich nicht auf diese Weise

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