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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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meisten Gästen unbemerkt.
    „Und dann hättet Ihr die Schreie hören müssen, als wir ihn die Nägel durch seine Hände schlugen! Es war schon fast wie Musik...“ Mergun verließ schnellen Schrittes und ohne sich umzudrehen den Raum. Er gelangte wieder in das Empfangszimmer und war dann plötzlich draußen auf den Burghof. Es war inzwischen Nacht geworden, alles war düster und kalt und so zog sich Mergun seinen Mantel enger um die Schultern.
     
    DRITTES BUCH: DIE STERBLICHEN
     
    Und es ward berichtet, dass Mergun, der Befreier Balans, zu einem Gott geworden war. So nahm er Residenz auf dem Berg der Götter, wie es sich für seinesgleichen geziemte. Doch unruhige Träume suchten ihn heim. Was war aus seinem Traum geworden, ein Land namens Dhum zu erreichen, das auch das LAND DER
    SEELEN genannt wurde? Das Feuer dieser Sehnsucht loderte noch in ihm, aber es war tief begraben, im hintersten Winkel seiner Seele. Verborgen in der staubigen Gruft verblassender Erinnerungen eines unsterblich Gewordenen...

DAS BUCH Mergun
    *
    Das Tor war offen, die Zugbrücke herabgelassen, als er die Nebelburg verließ. Nicht einen Steinwurf weit konnte man durch die finsteren Nebelschwaden blicken. Mergun lief ins Ungewisse. Es schien ihn in diesem Moment gleichgültig, wohin ihn seine Füße tragen würden. Vielleicht traf er Kriin, den Götterboten.
    Möglicherweise konnte dieser ihn zurück nach Balan bringen (oder auch an irgend einen anderen Ort, das war im Moment unwichtig.) Ich laufe davon, wurde es ihm klar.
    Und wovor?
    Vor den Göttern?
    Oder am Ende gar vor sich selbst?
    Mergun verscheuchte diese zersetzenden Gedanken wieder so gut es ging.
    Dann erreichte er den Altar, auf den das Buch der Götter lag, jene uralte Schrift, deren Sinn und Weisheit heute niemand mehr verstand, weil man es versäumt hatte, es zu übersetzen. Mergun hielt inne und sein Blick fiel auf das auf den Einband aufgestickte Symbol. Seltsam, überlegte er, dass es mir beim ersten Mal nicht aufgefallen ist!
    Das Symbol war ein Gesicht mit geschlossenen Augen.
    Mit den Augen eines Toten -
    Einige Momente lang verharrte Mergun vor den Altar, dann kam mit einem Mal eine unbändige Wut und Verzweiflung in ihm auf.
    Mergun riss sein Schwert heraus, dessen Klinge grünlich schimmerte -
    er hatte sie einst im magischen Feuer von Grijang gehärtet, um den Kampf gegen Ahyr und Taykor bestehen zu können. Die Macht jenes Feuers war noch immer in diesem Schwert.
    Er riss die Waffe herum und zerfetzte mit ihr die Äonen vor Merguns Zeit geschriebenen Seiten. Das grüne Feuer, von den es hieß, es sei geeignet, die Götter zu verbrennen, entzündete schließlich die alten Seiten und das Buch der Götter verbrannte zu Asche. Danach steckte er das Schwert wieder in die Scheide und sah befriedigt (und auch etwas entsetzt) auf das, was er angerichtet hatte.
     
    „Mergun!“, rief eine ihm bekannte Stimme. Er wandte sich um und erblickte Lari. Die Göttin war bleich geworden, als ihr Blick auf die Asche fiel, die nun vom Wind in alle Richtungen zerstreut wurde.
    „Mergun! Was habt Ihr getan?“
    „Etwas was man schon vor zehntausend Jahren hätte tun sollen: Ich habe das Buch der Götter verbrannt.“
    „Ich glaube, Ihr könnt gar nicht ermessen, was Ihr da vernichtet habt, Mergun!“
    „Ein Buch voller nichtssagender Runen, deren Bedeutung und Sinn längst in Vergessenheit geraten sind und die heute niemand mehr zu lesen - geschweige denn zu verstehen - vermag!“
    „Mergun!“
    „Einst erhoffte ich, in diesem Buch einen Hinweis zu finden.
    Einen Hinweis auf die Lage eines Landes, dem viele den Namen Dhum gegeben haben, das man aber auch unter anderen Bezeichnungen kennt...“
    „Ich habe nie davon gehört!“
     
    „Wirklich nicht?“
    Ein freudloses Lächeln erschien in Merguns Gesicht.
    Er deutete auf die wenigen Aschereste des Buches der Götter. „Es ist wertlos!“
    „Wertlos für Euch - aber seid Ihr der Maßstab für alles?“
    „Bedeutungslos gewordene Schriftzeichen, die seid Äonen niemand mehr zu lesen vermag... Nichts weiter ist es!“ Lari schwieg und trat zu dem Altar, ihre Hände berührten die kalte Asche.
    „Was Ihr getan habt, ist ein Verbrechen, Mergun! Es ist ein Verbrechen und die anderen Götter werden es nicht ungesühnt lassen.“ Mergun musterte sie.
    „Weshalb seid Ihr mir gefolgt, Lari?“
    Der Blick ihrer Augen erschrak Mergun noch vielmehr als das, was sie dann sagte.
    „Ich ahnte, dass Ihr etwas Unvernünftiges tun

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