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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Goldstücke", erklärte Mergun.
    "Hundert? Das ist noch nichts gegen den weisen Duran! Er verlangte gar 150 Goldstücke", erwiderte Edro. Mit finsterem Gesicht streichelte Lakyr seine Katze.
     
    "Es scheint so, als müssten wir allein weitersuchen. Ich glaube, wir werden unser ganzes Leben lang umherirren, ohne Elfénia am Ende gefunden zu haben", murmelte er. Gialbeths Blick schweifte in diesem Augenblick über die zweiköpfige Katze auf Lakyrs Arm, und er fragte sich, ob er sich einst wieder an das erinnern würde, was der große Hulkin über sie gesagt hatte.
    *
    Seit der Zeit, da Edro aus Dakor, Lakyr von der zweiköpfigen Katze, Mergun von der Wolfsinsel und Gialbeth der Zwerg einander fanden, um gemeinsam nach jenem geheimnisvollem und sagenumwobenen Land Elfénia zu suchen, das dem, der es erreicht, die Erfüllung seiner Träume schenkt, waren einige Monate vergangen.
    Nachdem die Vier die Stadt Whanur verließen, wandten sie sich zunächst nach Norden und erreichten die Stadt Bren.
    Dann zogen sie durch die tiefen Wälder und steilen Gebirge; zwischen dem Kigurra-Fluss und dem Ghorrap-Fluss. Es gab zwar mancherlei Gerüchte, denen zufolge in diesen Wäldern sonderbare Geschöpfe hausen sollten, wie Zentauren und Dryaden. Aber es war den vier Reisenden kein solches Geschöpf begegnet. Nach einem langen und beschwerlichen Weg erreichten sie dann endlich Ghormall, jene große und mächtige Stadt, die dem Ghormallischen Meer ihren Namen lieh. Einst hatte diese Stadt eine Stadtmauer besessen (so wie eigentlich alle wichtigen Städte jener Zeit), aber das war schon Jahrhunderte her. Jetzt waren nur noch die Überreste jener Mauer zu sehen, die vor langer Zeit diese Stadt geschützt hatte.
    Ghormall wucherte unkontrolliert und dehnte sich vor allem nach Norden und Süden hin aus (im Westen war das Meer und im Osten die Berge). Nun war es aber nicht so, dass sich die Ghormallier selbst so rasend vermehrt hätten. Vielmehr war die arme Landbevölkerung am Bevölkerungszuwachs der Stadt schuld. Mond für Mond, Jahr für Jahr strömten weitere Massen von ehemaligen Bauern nach Ghormall, um hier Arbeit und Brot zu suchen. Oft waren ihre Felder durch Stürme und Regen verwüstet oder ihre Ernte durch eine unbarmherzig scheinende Sonne verbrannt.
    Aber in der Stadt waren sie meistens noch ärmer dran, denn weder Arbeit noch Brot konnte sie in ausreichendem Maße bieten.
    Sie kamen mit viel Hoffnung - doch ihre Hoffnung musste fast immer bitter enttäuscht werden. Auch die vier Reisenden kamen mit Hoffnung nach Ghormall, allerdings mit einer Hoffnung anderer Art.
    Sie hatten gehört, dass es in Ghormall einen Mann namens Dasiquol gaben; er war ein Magier oder Weiser (sie hatten darüber verschiedene Auffassungen gehört, so sprachen manche sogar von einem Propheten) und kannte angeblich alle Geheimnisse der Welt! Es hieß auch, dass Tag für Tag viele ratsuchende Menschen zu Dasiquol pilgerten, auf das er ihre Probleme löse.
    Magier, Adepten, Geisterbeschwörer und ähnliche Leute gab es zu jener Zeit genügend auf der Welt (und vor allem in Ghormall), aber es war keiner da, dessen Ruf so weit schallte, wie der Dasiquols. Bereits in Bren hatte eine geschwätzige Marktfrau Edro von des "Propheten"
     
    (so nannte ihn die Marktfrau) Wundertaten berichtet. Sicherlich hätten die Vier nicht viel auf die Erzählung dieser Frau gegeben, wenn ihnen der Name Dasiquol nicht immer wieder begegnet wäre. Und bald waren alle vier der Ansicht, dass es sich bei diesem Manne (ob Prophet, Magier oder Geisterbeschwörer: ein Mann war er auf jeden Fall) um eine außergewöhnliche Persönlichkeit handeln musste. Als sie Ghormall erreichten, war es schon lange nach Sonnenuntergang.
    Sie übernachteten vor der Stadt in einem kleinen Wald, um ihr knappes Geld nicht in eine Taverne tragen zu müssen. Auf knorrigen Baumwurzeln und faulendem Geäst zu schlafen war zwar nicht gerade bequem, aber dafür war des Essen, welches Gialbeth mit seinen Zauberkräften herzauberte, um so besser. Der Zwerg, der einst so sehr über ihr Lager im Heu in Whanur geschimpft hatte, sehnte sich jetzt förmlich nach einem warmen Pferdestall, in dem er bitte übernachten können! Und so kam es, dass er die halbe Nacht lang herumprobierte, um ein weiches Bett herzaubern zu können. Aber leider war dem kleinen Zwerg kein großer Erfolg beschieden. Und all sein Sehnen und Wünschen nach einer weichen Matratze half ihm nichts - schließlich musste sich auch Gialbeth

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