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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Silhouette eines Bootes auf. Blitzschnell sprang Edro auf und alarmierte die anderen. Sie sahen das Boot immer näher herankommen. Nur ein Mann saß in ihm und ruderte.
    "Vielleicht ist es Retned!", vermutete Phakl angstvoll.
     
    "Das glaube ich nicht. Würde ein Gott rudern?", erwiderte Krasi.
    Doch Mergun zuckte nur mit den Schultern.
    "Ich habe bereits viele seltsame Götter kennengelernt", knurrte er nur. Die Hand hielt er an seinem Schwertgriff. Jetzt winkte ihnen der Mann im Boot zu. Er hatte sie offenbar bemerkt.
    "Warum winkt er?", fragte Phakl der Schlaue.
    "Ich weiß es nicht", brummte Krasi und winkte zurück. Die Möglichkeit, es könne sich bei dem Mann im Boot um Retned handeln verlor in den Augen der am Ufer Stehenden mit jedem Meter, den das Boot näher kam, mehr an Wahrscheinlichkeit. Schließlich legte es am Ufer an und der Insasse sprang an Land. Sein Gesicht war von ekeligen Pocken - blauen Pocken - übersät. Der Mann war mit Sicherheit krank.
    "Hallo!", grüßte er und wedelte mit den Armen. Und Edro grüßte zurück.
    "Was macht ihr noch auf dieser Seite des Flusses?", fragte der Bootsinsasse dann. In seinen Zügen lag deutliches Erstaunen.
     
    "Warum sollten wir nicht hier sein?", erkundigte sich Edro, wobei sich seine Stirn misstrauisch in Falten legte.
    "Herr, so wisst Ihr es nicht, dass alle Gesunden in Bedin Zuflucht suchen sollen?"
    "Bedin? Ist das eine Stadt oder ein Land? Oder gar eine Welt?", fragte Mergun.
    "Ihr kennt nicht Bedin, die große Kuppelstadt auf der anderen Seite des Flusses?"
    Edro trat zu dem verdutzten Mann hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wir sind nicht von dieser Welt, mein Freund. Ein wahnsinniger Gott holte uns hier her. Nur er selbst mag wissen, warum eigentlich. Bis jetzt sind wir nicht einmal einem seiner Abgesandten begegnet - geschweige denn ihm selbst. Sein Name ist Retned. Wie er aussieht wissen wir nicht, aber man munkelt, dass er sich in vielerlei Verkleidungen zeigen würde. Habt Ihr von ihm gehört, guter Mann?"
    Edro aus Dakor starrte hoffnungsvoll in das blutlose, voll Pocken übersäte Gesicht seines Gegenübers. Der Mann mit dem Boot nickte schließlich.
    "Retned ist der Herr von Bedin!", stieß er hervor.
    "Kannst du uns zu dieser Stadt bringen?" Zu Edros Entsetzen verneinte der Mann.
    "Nur die Gesunden dürfen noch auf die andere Seite des Flusses!"
    Er lächelte gequält. "Und wie ihr seht, Leute, bin ich krank! Ich habe nur noch wenige Tage zu leben." Ruckartig nahm Edro die Hand von des Mannes Schulter.
    "Was ist es für eine Krankheit, die Ihr habt, Mann?", fragte er ihn.
    "Der blaue Nebel verursacht sie - und auch ihr werdet sie in nicht allzu ferner Zeit bekommen, Freunde! Retned und einige wenige Gesunde versuchen nun, sich unter der Kuppel von Bedin zu verkriechen. Sie hoffen so, ihrem Schicksal entgehen zu können - dem Schicksal dieser Welt. Diese Welt stirbt, wisst Ihr, Herr?"
    "Diese Welt stirbt?", fragte Edro verblüfft. Der kranke Mann nickte.
    "Ja, sie stirbt." Er lächelte wieder sein gequältes Lächeln. "Welten sterben ebenso wie Menschen sterben - nur dauert es bei ihnen viel länger. Aber ihr Tod ist ebenso unaufhaltsam, wie der Tod eines Menschen. Und meistens sind es die Menschen selbst, die den Tod ihrer Welt herbeiführen und so war es auch hier! Man baute Maschinen, die zwar viel gutes bewirkten, aber unter anderem auch diesen blauen Nebel als Abfall produzierten. Zu spät erkannte man die Gefährlichkeit dieses Nebels. Er vermag mindestens zwei Dutzend Krankheiten hervorrufen, von denen die meisten schnell zum Tode führen. Diese Welt ist verloren, Leute - auch wenn Retned und seine Getreuen es nicht wahrhaben wollen! Auch sie werden sterben. Der blaue Nebel wird sich durch ihre steinerne Kuppel fressen und sie einstürzen lassen!"
    "Aber Retned ist doch ein Gott!", meinte Phakl der Schlaue. Der Kranke lachte schallend.
    "Guter Freund, niemand weiß genau, was Retned ist. Ob Gott oder Adept oder Prophet - es ist nicht entscheidend." Edro zuckte mit den Schultern.
     
    "Und es ist Euch wirklich nicht möglich, uns über den Fluss zu setzen, guter Mann?", fragte er, aber der Dakorier ahnte die Antwort bereits im Voraus.
    "Retned hat den Kranken verboten, auf das andere Flussufer zu kommen. Ich riskiere viel, wenn ich Euch übersetze."
    "Wir haben wertvolle Steine bei uns. Damit könnten wir die Überfahrt bezahlen", erklärte Sorin. Der Bootsbesitzer lächelte matt.
    "Welchen Wert haben solche Reichtümer auf

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