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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ihr wissen, dass Grilujun Seonojim..." Weiter kam der unsichtbare Dieb nicht, denn gerade in diesem Augenblick bohrte sich ein Pfeil zitternd in einen Balken, der sich unmittelbar neben Grimmon befand. Ein entsetztes Stöhnen folgte und dann machte er sich wieder unsichtbar. Von der anderen Straßenseite her waren barbarische Schreie zu hören. Aus der Deckung heraus bemerkte Lakyr, wie ein gutes Dutzend merkwürdiger, vermummter Gestalten auf sein Versteck zukam. Lakyr wusste nicht, ob sie ihn bereits entdeckt hatten oder nicht. Es war allerdings sehr wahrscheinlich. Sein Schwert lag fest in seiner Faust und er war bereit, sofort auf jeden einzudreschen, der ihm zu nahe kam. Aber insgeheim hoffte er noch immer, dass man ihn nicht entdeckt hatte. Allerdings sollte sich diese Hoffnung als trügerisch erweisen. Natürlich spürte man ihn auf.
    Düstere Gestalten standen ihm und seiner Katze gegenüber. Entweder trugen sie schwarze Kutten mit großen Kapuzen, die sie tief ins Gesicht gezogen hatten oder aber lange, wehende Gewänder. Manche trugen auch regelrechte Mäntel. Immer aber trugen sie verdeckte Gesichter, und Lakyr konnte sich ausmalen, warum. Viele hatten dicke Wolltücher um ihre Häupter geschlungen und sie so gebunden, dass nur noch ihre Augen zu sehen waren. Und in diesen Augen stand Pein.
    Unsagbare Pein - die Leiden einer ganzen, sterbenden Welt. Als Lakyr vor ihnen stand, hielt er in der einen Hand sein Schwert, mit der anderen trug er seine kleine bepelzte Freundin. Doch diese riss sich in diesem Augenblick von ihm los und sprang dem ersten Feind an die Gurgel. Lakyr hätte diesen bedauernswerten Geschöpfen gerne geholfen, aber nun standen sie ihm als Gegner gegenüber. Ihre Schwerter und Äxte zeigten ihm entgegen und waren bereit dazu, ihn aufzuspießen. Die Zweiköpfige wütete wie ein Teufel unter den Feinden. Bereits der zweite Unglückliche lag auf dem staubigen Boden
    - mit zerbissener Kehle. Noch ehe Lakyr irgendetwas hätte tun können, packten ihn von hinten raue Hände. Jemand nahm ihm das Schwert ab.
    Verzweifelt versuchte Lakyr sich loszureißen, aber die Griffe seiner Gegner waren zu stark. Er trat und boxte um sich, aber seine Lage war aussichtslos. Er wurde gepackt und weggeführt.
    Ein Feuer loderte auf und einige seltsame Gestalten, Gestalten tanzten darum. Dazu sangen sie merkwürdige Melodien und schlugen auf ihren Trommeln. Hin und wieder wurden schrille Schreie ausgestoßen, die offenbar in irgendeiner Weise zu ihrem Gesang gehörten. Lakyr hatte man an einen Pfahl angebunden. Neben ihm stand eine düstere, bedrückend anzusehende Gestalt zu seiner Bewachung.
    Der Thorkyraner vermied es, sie anzusehen, denn in ihren Augen wohnte der Wahnsinn. Sie zeugten von schrecklichen, unvorstellbaren Erlebnissen. Seine Katze vermochte Lakyr nirgends zu erblicken. So hatte wenigsten sie es geschafft, zu entkommen. Und wo mochte Grimmon, der unsichtbare Dieb aus Bedin, jetzt sein? Würde er sich Lakyrs erinnern und versuchen, ihn zu befreien?
    Der Tanz, den die vermummten Gestalten vor ihm aufführten, schien irgendeine kultische Bedeutung zu haben - soviel konnte Lakyr sehen. Vielleicht dankten sie damit ihren Göttern für ihre erfolgreiche Jagd nach ihm.
    Ein Mann in roter Kutte mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze trat zu dem gefesselten Lakyr hin und setzte sich vor ihm auf den Boden.
    Lakyr hatte ihn schon eine geraume Weile beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei ihm um eine Art Führer oder Häuptling handeln musste. Er saß da und der Mann aus Thorkyr starrte in die Finsternis seiner Kapuze. Nicht einmal Augen waren zu sehen.
    "Woher kommst du, Fremder?", fragte der Mann in der roten Kutte Lakyr dann.
    "Meine Heimat ist Thorkyr."
    "Ist das eine Stadt oder ein Land?"
    "Beides."
    "Diese Stadt muss weit entfernt liegen, denn ich habe noch nichts von ihr gehört."
    "Sie liegt in einer anderen Welt."
    "So?" Lakyrs Gegenüber schwieg jetzt eine Weile. Es war ihm in keiner Weise irgendwie anzusehen, was er jetzt dachte, der düstere Mann in der roten Kutte.
    "Sage mir, warum habt ihr mich eigentlich gefangengenommen?", fragt nun Lakyr. Der Mann mit der roten Kutte hob den Kopf.
    "Du hast unsere Stadt bestohlen! Lange brauchten wir, ehe wir dich fanden. Niemand bestiehlt ungestraft das Volk von Saduna!"
    "Saduna ist das der Name dieser Stadt?"
    "Ja." Lakyrs Stirn legte sich nun in Falten und seine Augen blitzten gefährlich.
    "Ich habe niemanden bestohlen!", sagte er

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