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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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meinte Mergun. Düster und wild funkelten die gelben Augen des Geflügelten. Mächtige Zähne schauten aus seiner Mundöffnung hervor. Scharfe Klauen hielten sich bereit, um irgendeine Beute zu fassen.
     
    Jetzt verschwand das Tier hinter einem der großen Baumkronen und die Freunde könnten nichts mehr von ihm sehen.
    "Ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass es uns sucht", erklärt Kiria und schüttelte den Kopf. "Ich weiß selbst nicht, wie ich darauf komme. Schließlich ist es viel wahrscheinlicher, dass es ein anderer Daranar ist, als der, den wir in jener Nacht auf der Straße nach Yumara sahen."
    Sie gingen weiter. Das Gelände, welches sie nun durchquerten war etwas hügeliger. Schließlich erreichten sie eine größere Lichtung. Ein seltsames, leuchtendes Schloss war dort errichtet. Seine Mauern waren weiß wie Schnee. Und doch waren sie massiv und hart und würden einem Angriff mit Leichtigkeit standhalten. Eine Fahne wehte von einem hohen Mast.
    "Dieses Schloss ist das Werk von Elfen! Niemand sonst wäre in der Lage etwas derartiges zu schaffen", sagte Randir voller Bewunderung. Eine Weile verharrten sie schweigend vor dem gewaltigen Schloss. Etwas Magisches umfing es und ein Hauch von Zauberei hing in Luft.
    "Vielleicht leben hier die Nachfahren Korshirs des Großen, der vor langer Zeit aus Maland fortging und hier her zog", sagte Randir jetzt etwas verträumt.
    "Ob diese Elfen uns freundlich gesonnen sind?", fragte Kiria misstrauisch und Lakyrs Katze sandte ein drohendes Fauchen dem wunderschönen Schloss entgegen.
    "Bis jetzt haben uns alle Wesen in diesem Walde freundlich empfangen. Warum sollten die Elfen hier eine Ausnahme machen?", meinte Lakyr zuversichtlich.
    Sie verließen den Schatten des Waldes, der sie bis jetzt geschützt hatte und traten ins Freie - auf eine sonnenbeschienene Lichtung. Da bemerkte Edro plötzlich Gestalten auf den Wehrgängen der niedrigen Mauern, die das Elfenschloss umgaben. Unruhig fuchtelten sie mit Speeren und Schwertern. Ein Tor öffnete sich in der Mauer und ein Trupp Bewaffneter trat heraus. Edro und die Seinen blieben stehen.
    "Sie sind gut bewaffnet und kommen sicherlich nicht in friedlicher Absicht", erklärte Mergun rau.
    "Auch wir sind gut bewaffnet. Und kommen wir in kriegerischer Absicht?", hielt ihm Kiria entgegen. In einer Entfernung von wenigen Metern blieben die Elfen stehen. Ihre purpurnen Augen zeugten von Misstrauen, das sich sichtlich legte, als sie Randir bemerkten.
    "Wer seid ihr, Fremdlinge?", fragte einer von ihnen in gebrochener Westsprache.
    "Reisende, die sicher nicht in böser Absicht kommen", antwortete Edro. Der Elf lächelte matt und geringschätzig.
    "Das sagen viele. Die Menschen von Sanagrim im Osten sagten es, bevor sie diesen Wald überfielen und viele seiner Bewohner töteten. Die Leute von Dalachos sagten es, bevor sie den Dalach hinaufsegelten um uns zu jagen, als wären wir Tiere. Und nun sagt Ihr es, seltsamer Fremdling. Was wollt Ihr von uns? Uns bestehlen? Uns berauben? Fürwahr, die Menschen sind schlecht!" Der Elf wandte sich an Randir.
    "Ihr seht aus wie ein Elf. Seid Ihr auch einer?"
     
    Randir nickte. "Ja, dass bin ich."
    "Wie kommt Ihr dann dazu, Euch solche Weggefährten auszusuchen?`
    "Wir haben dasselbe Ziel." Gefährlich blitzten die Schwerter der Elfen in der strahlenden Sonne.
    "Sicher seid Ihr nur die Vorhut eines größeren Heeres, welches von Dalachos oder Sanagrim oder von wo auch immer kommend, in den Wald eindringt, den die Menschen den Zauberwald nennen."
    "Wir gehören zu niemandes Heer und verlangen von Euch nichts weiter, als dass Ihr uns ziehen lasst", erklärte Edro.
    "Wohin wollt Ihr denn?"
    "In den Osten", sagte Randir.
    "In den Osten? Im Osten liegt Sanagrim. Die Sanagrimer sind die schlimmsten Feinde des Waldvolkes. Jahr für Jahr ziehen sie plündernd und mordend in den Zauberwald. Die Wesen des Waldes haben nicht mehr die Kraft, ihnen Widerstand zu leisten. Die Zentauren sind scheu und ängstlich geworden, die Elfen werden immer weniger, die Zwerge sondern sich ab und hausen einzeln in kleinen Hütten. Und Imoc, der Uralte, ist nicht mehr der, der er noch vor wenigen Jahrhunderten gewesen ist. Seine Zeit geht zu Ende. Dieses Elfenschloss, Elfgart genannt, ist einer der wenigen Bollwerke, die den Menschen noch Widerstand leisten. Ihr wollt uns an die Sanagrimer verraten, nicht wahr? Ihr seid gedungene Kundschafter, die den Standort dieses Schlosses erkunden sollen, habe ich recht?"
    "Nein, das

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