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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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es berstendes Holz verursacht. Die Gruppe blieb einen Moment lang stehen, bevor sie ihren Weg fortsetzte. Ein Schauder jagte Edro über den Rücken. Die Dryade hatte tatsächlich in ihrem Baum Feuer gelegt.
    "Es ist Wahnsinn, Edro! Seht das doch endlich ein! Diese Sehnsucht nach Elfénia - sie führte bei der Dryade sogar zur Selbstzerstörung! Wollt Ihr auch so enden?", wandte sich Kiria an Edro.
    "Nein, dass werde ich nicht!", erwiderte der Dakorier.
    "Warum seid Ihr Euch dessen so sicher?" Edro gab ihr hierauf keine Antwort.
     
    Sie gingen langsam und bedächtig. Überall mochten Gefahren lauern. Sobald es dämmerte, gingen sie nicht mehr weiter. Es wäre zu gefährlich gewesen. Immer wieder gingen Edro die Worte des uralten Imoc durch den Kopf. Er hatte gesagt, dass sie, wenn sie diesen Wald durchquerten, unendlich viel zerstören würden. Aber wie sollten sie dazu in der Lage sein, hier etwas zu zerstören? Ganz zu schweigen, dass sie solches gar nicht vor hatten. Die Dryade hatte sich selbst umgebracht. Dafür konnten sie weder Ursache noch Anlass gewesen sein, dessen war Edro sich sicher. Sie musste ihren Selbstmord schon vorher beschlossen haben, denn so großer Eile entschließt man sich normalerweise nicht zu einem solchen Schritt. Vor allem dann nicht, wenn man so viel Zeit hat, wie eine Dryade. Edro konnte die Dryade recht gut verstehen. Hätte er an ihrer Stelle nicht genauso gehandelt?
    Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Hatte es für Lathala wirklich keine andere Möglichkeit gegeben? Edro wusste es nicht. Er kannte die Geschichte und die Lebensverhältnisse dieses Wesens zu schlecht, um so etwas beurteilen zu können.
     
    *
    Gegen Mittag des nächsten Tages erreichten sie eine kleine Hütte.
    Sie schien uralt zu sein, aber man konnte deutlich erkennen, dass sie noch bewohnt war. Die Gruppe blieb stehen, als eine kleine Gestalt herausstürzte. Eine im Verhältnis zu ihrer Größe mächtige Axt befand sich in ihrer Hand. Ein grauer Bart flatterte munter im Wind.
    "Wer seid Ihr, Fremdlinge?", fragte die Gestalt nicht gerade freundlich.
    "Reisende. Wir wollen diesen Wald nur durchqueren und Euch ganz bestimmt nicht stören, Herr Zwerg", erklärte Mergun, der vorne weg gegangen war. Der Zwerg senkte die Axt und sein Gesicht war wieder etwas versöhnlicher. Misstrauisch funkelten seine wachsamen Augen und nicht die geringste Kleinigkeit schien ihm zu entgehen.
    "Trägt einer von Euch den Namen Edro?", fragte er dann.
    "Das bin ich", erklärte der Dakorier.
     
    "Ein Elf war vor gut einem Tag hier und erkundigte sich nach Euch. Er nannte sich Randir."
    "Randir? Was hat er gesagt?", wollte Edro wissen.
    "Er möchte gern mit Euch zusammentreffen und ich soll Euch möglichst hier festhalten. Gegen Abend will er zurückkehren. Randir machte einen seltsamen Eindruck - auf jeden Fall keinen Glücklichen.
    Auch sonst war viel Seltsames an seinem Verhalten. Er scheint nicht von hier zu stammen, obwohl ich nichts davon weiß, dass es auch noch anderswo auf der Welt Elfen gibt."
    "Ihr wisst nicht, was der Elf Randir von mir will?", fragte Edro, aber der Zwerg zuckte nur mit den Schultern.
    "Randir hat mir nichts gesagt. Seid Ihr übrigens schon einmal mit ihm zusammengetroffen?"
    "Ja, wir sind ein Stück zusammen gereist, weil wir vorübergehend das selbe Ziel hatten."
    "Kommt in meine Hütte und wartet dort auf Randir! Von mir aus könnt Ihr hier auch übernachten!" Die Freunde nahmen diese Einladung gerne an. Sie stellten sich dem Zwergen vor und auch dieser nannte seinen Namen. Er hieß Trenin. Sein Heim war eng, aber äußerst gemütlich. Edro hatte selten ein so gemütliches Heim gesehen. Sie saßen an einem niedrigen, für Zwerge gemachten Tisch und Trenin erzählte ihnen seltsame und bekannte Dinge über sich und den Wald, den die Menschen ehrfurchtsvoll und mit etwas Angst im Herzen den Zauberwald nannten.
    "Kennt Ihr Lathala, die Dryade?", fragte Lakyr, seine Katze streichelnd. Trenin warf dem Tier einen seltsamen, vielleicht misstrauischen Blick zu, bevor er antwortete.
    "Ja, ich kenne sie. Ihr Baum steht nicht allzu weit entfernt. Was ist mit ihr?"
    "Sie ist tot", erklärte Lakyr und über Trenins Gesicht flog ein düsterer Schatten.
    "Wie . . wie...?"
    "Sie hat in ihrem Baum Feuer gelegt. Wir sahen den Rauch!" Die grauen Augen des Zwerges blickten in die Ferne und an Edro und den Seinen vorbei.
    "Lathala unterschied sich schon immer von allen anderen Dryaden. Während die anderen ihre Bäume nur

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