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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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habt Ihr nicht", erklärte Edro nur. Lakyrs Katze ließ ein drohendes Fauchen hören. Der Anführer des Elfentrupps bedachte das Tier mit einem Blick, wie ihn Edro noch nie gesehen hatte: voll Hass und Abscheu.
    "Unsere Legenden und Mythen wissen viel über eine zweiköpfige Katze zu berichten. Und nur weniges ist gut", brummte er.
    "Was ist nun? Lasst Ihr uns durch?", fragte Edro herausfordernd.
    Die purpurnen Augen des Elfen vor ihm blickten Edro seltsam an.
    "Ich will König Gardir entscheiden lassen, was mit Euch geschehen mag", erklärte er dann. Dabei vermied er es, die zweiköpfige Katze an zusehen.
    "Entwaffnet sie!", rief er den anderen dann zu.
    "Halt!", rief Lakyr. Seine Stimme war rau und düster. Mit einer schnellen Bewegung nahm er seine Katze auf den Arm.
    "Diese Katze hier hat schon Menschen aus geringerem Anlass getötet. Sie ist unverwundbar. Keine Waffe, kein Schwert vermag ihr etwas anzuhaben." Die Elfen zögerten und wechselten verstörte Blicke miteinander.
    "Es ist gefährlich, ihr Feind zu sein", erklärte Lakyr dann.
    "Es gibt Zeugnisse, in denen geschrieben steht, dass es ebenso gefährlich sein kann, ihr Freund zu sein", sagte einer der Elfen. Lakyr zuckte mit den Schultern.
    "Mag sein, ich weiß es nicht und es interessiert mich auch wenig.
    Ich weiß nur, dass ihr in großer Gefahr seid, sobald ihr euch mit ihr anlegt. Sie tötet nie ohne Not und nie grundlos. Sie ist nicht böse, wie viele Legenden behaupten. Und auch nicht grausam. Aber es ist aussichtslos, einen Kampf mit ihr gewinnen zu wollen. Bedenkt dies, wenn ihr gegen uns vorgeht, ihr Elfen!" Sanft streichelte der Thorkyraner das schwarze Fell seiner bepelzten Freundin. Seine Augen musterten die Züge der Elfen. Sie waren unschlüssig und ratlos.
    Immer wieder blickten sie zu ihrem Anführer, aber der war ebenso ratlos, wie sie es waren.
    "Ich weiß nicht, was es mit dieser Katze wirklich auf sich hat", erklärte er dann und gewann einen Teil seiner Selbstsicherheit zurück.
    "Wir werden euch also eure Waffen lassen, Fremdlinge. Aber vor unseren König müssen wir euch trotz allem bringen. Er mag entscheiden, was wird."
    "Ich bin einverstanden", erklärte Randir. Edro war zunächst etwas erstaunt, aber langsam begriff er den Elfen. Er wollte noch einmal ein Schloss von innen sehen, das von seinem Volk errichtet war. Und Schlösser wie Elfgart waren in der Tat zu dieser Zeit etwas Besonderes. Es gab nicht mehr viele von ihnen. Vielleicht war Elfgart sogar das einzige, das noch existierte.
    "Ich bin ebenfalls einverstanden", sagte Edro hierauf. Mergun brummte irgendetwas Unverständliches vor sich hin.
    "Wenn es sein muss, will ich nicht im Wege stehen", knurrte Lakyr düster und seine Katze gab ein klagendes Miauen von sich. Und so wurden sie dann von den Elfen nach Elfgart geführt. Von innen war dieses Schloss noch lieblicher, als es das von außen schon war. Alles war schön und zierlich, aber keineswegs zerbrechlich. Neugierig wurden sie von vielen purpurnen Augenpaaren begafft, aber Edro störte dies nicht. Der Saal, in dem Gardir, der Elfenkönig von Elfgart, thronte, nahm sich gegenüber dem übrigen Schloss geradezu schlicht aus. Gardir saß auf seinem hölzernen Thron und blickte schweigend auf die Neuankömmlinge. In keiner Weise schien er verwundert oder erstaunt zu sein, als er die zweiköpfige Katze bemerkte. Weißes Haar und ein weißer, langer Bart umrahmten sein Gesicht und ließen ihn alt und weise erscheinen.
    "Ihr seid ein Elf, nicht wahr?", wandte sich der König an Randir.
    "Ja, das bin ich. Ich komme aus dem Norden, aus Maland, der alten Heimat unseres Volkes und ich suchte nach denen, die einst nach Süden zogen, um bei ihnen zu leben, denn die Elfen von Maland sind nur noch sehr wenige und dem Untergang und der Dekadenz verschrieben." Gardir, der Elfenkönig, lächelte, als er das hörte.
    "So seid Ihr offenbar am Ziel, mein Herr! Wir sind die Nachfahren derer, die einst aus Maland auszogen, um die Länder jenseits des Tsigola zu erforschen, die Wälder an den Ufern des Dalach." Randir erwiderte das Lächeln des Königs, aber sein Lächeln war matt und traurig.
    "Nun, wo ich hier bin, will ich woanders hin. Ich will nicht hier in Elfgart verweilen - so schön dieser Ort auch immer sein mag." Gardir runzelte die Stirn.
    "Gefällt Euch Elfgart etwa nicht? Ist es nicht das schönste Schloss der ganzen Welt?"
    "Vielleicht. Vielleicht, Elfenkönig. Ich gebe zu, es ist ein wunderbarer Ort, an dem Ihr regiert.

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