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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Boden.
    Wie betäubt stand Edro da. Erst nach einer Welle wurde ihm klar was er getan hatte. Er war ein Mörder.
    Das Schwert entfiel seiner Hand und er beugte sich über Kirias blutenden Körper und nahm ihn in seine Arme.
    Sie lebte noch. Ganz leicht war ihr Atem noch spürbar.
    "Kiria!", sagte der Dakorier. Er sagte es ganz leise, kaum hörbar.
    Sie öffnete die Augen. Tränen waren auf ihren Wangen. Es war schwer, den Blick ihrer blauen Augen zu deuten. Vorwurfsvoll war er jedenfalls nicht. Eher traurig.
    "Ich... ich wünsche Euch, dass Ihr Euer Ziel erreicht, Edro", hauchte sie.
    "Verzeiht mir...", brummte Edro düster.
    "Ich liebe Euch!" Das war das letzte, was sie sagte. Ihre Augen brachen und ihr Atem hörte auf.
    Edro erhob sich und griff nach seinem am Boden liegenden Schwert und steckte es weg.
    Wut brannte in ihm.
    Wut auf jene Kraft, die ihn dazu gebracht hatte, seine Geliebte zu töten.
    Wut auf jenen Gott, der diesen schrecklichen Traum träumte.
    Und da entsann er sich des Horns, welches er zufällig gefunden hatte. Er riss es aus dem Gürtel.
    `Wenn du einmal gegen die Götter kämpfst, wird es dir beistehen.
    Es hat magische Kraft. Noch aber hast du nicht die Kraft, es zu blasen.
    Warte ab!` Das hatte die seltsame Stimme aus dem Nichts gesagt.
    Hatte er jetzt die Kraft, dieses Horn zu blasen?
    Schweigend setzte er es an die Lippen und blies. Ein dumpfer, schrecklicher Ton ging von ihm aus und schallte über die Ebene, in der die sinnlose Schlacht stattgefunden hatte.
    Es schien dem Dakorier so, als würde der Boden unter seinen Füßen erzittern vor jenem Klang.
    Wie lange mochte es her sein, dass jemand dieses seltsame Horn geblasen hatte? Welche Geheimnisse mochte es noch bergen!
    Vor Edro entstand aus dem Nichts eine Gestalt. Es war Ychkr, der dreiarmige Gott.
    "So sieht man sich wieder", grinste Ychkr, aber Edro entging die Angst nicht, die der Gott zu verbergen suchte.
    "Dieses Land ist nicht Elfénia. Es ist ein Traum", erklärte Ychkr.
    "Ein schrecklicher Traum." Das war Edro.
    "Es ist mein Traum. Ich hatte dieses Land längst vergessen; dieses Land, das aus nichts anderem als aus meinen Träumen besteht. Ich hatte meine Träume vergessen. Aber nun habe ich dieses Land wiedergefunden!"
    "Ihr seid also der Herr über dieses Land!"
    "So ist es, Sterblicher. Hier ist meine Macht unbegrenzt - auf der Welt der Menschen ist sie dafür erloschen."
    "Ich werde Euch töten, Ychkr. Ich habe das Horn und mit dem Horn vermag ich das, das wisst Ihr."
    Die Augen Ychkrs funkelten ängstlich und wütend. Verzweiflung sprach aus den verzerrten Gesichtszügen.
    "Wenn du mich tötest, dann mordest du die Wesen dieses Landes ebenfalls. Denn sie können ohne mich nicht mehr existieren. Sobald ich sterbe, sterben auch sie. Wollt Ihr das? Wollt Ihr zum hunderttausendfachen Mörder werden?" Edro deutete auf die überall herumliegenden Leichen der Gefallenen.
    "Wart Ihr es nicht, der diese Menschen dazu brachte, einander zu töten? Wart Ihr es nicht, der mich dazu zwang, meine Geliebte zu erschlagen?" Edro riss sein Schwert heraus.
    "Warum habt Ihr das getan, Ychkr? Warum? Zu Eurem Vergnügen etwa? Es will mir fast so scheinen."
    "Blase das Horn! Blase es jetzt!", raunte ihm eine seltsame Stimme zu. Edro setzte es an die Lippen.
    "Nein!", schrie Ychkr. "Nein! Blast es nicht!" Edro zögerte etwas.
    "Kennt Ihr denn kein Mitleid?"
     
    Die Stimme des Vieräugigen klang fast flehend. Edro war schon fast geneigt, ihr nachzugeben, aber wieder raunte ihm jene seltsame Stimme zu: "Blase das Horn! Blase es! Blase es jetzt!"
    Und dann fiel Edros Blick auf Kirias tote Züge, auf ihren blutenden Leib. Und da konnte er nicht mehr anders. Er blies ins Horn.
    Er blies so kräftig,wie er nur konnte. Ychkr wandt sich vor Schmerz und Verzweiflung. Er schrie. Aber Edro blies immer weiter, bis das Horn schließlich in tausend Scherben zersprang. Für Ychkr allerdings war es bereits zu spät. Gebrochen waren seine Augen. Sie starrten den Dakorier wütend an.
    *
    Bevor Edro das Schlachtfeld verließ, verbrannte er Kirias Leichnam. Kein Aasfresser sollte an ihm nagen. Dann ging er denselben Weg zurück, den er gekommen war. Als er das symmetrisch angelegte Dorf erreichte, bot sich ihm dort ein Bild des Schreckens.
     
    Überall lagen Leichen herum. Aber das merkwürdige war, dass sie offenbar nicht gewaltsam gestorben waren. Bei keinem der toten Körper war auch nur ein Kratzer zu sehen
    Sollte Ychkr am Ende recht gehabt haben? Hatte Edro

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