Elfen wie Diamant
Sicherheit zu bringen.«
Der Diplomat richtete sich auf, und seine Stimme klang ein Spur autoritärer. »Sie hat nicht nur Seine Königliche Hoheit zurückgerufen. Sie hat uns alle zurückbeordert, auch die Stählernen Elfen.«
Etwas von dem Feuer in Konowa erlosch, und er lieà sich auf das Bett sinken. »Was denkt sie sich dabei? Wir müssen uns der Gefahr stellen und nicht vor ihr weglaufen.«
»Ich glaube«, erklärte Pimmer und warf einen Blick zur Tür, als wollte er sich vergewissern, dass sie geschlossen war, »dass sie so viele Leben wie möglich retten will, einschlieÃlich des Ihren.«
»Aber das wird nur dazu führen, dass noch mehr sterben. Nein.« Er stand erneut auf und nahm seinen Tschako aus Yimts Hand entgegen. »Sie irrt sich, und der Prinz liegt auch falsch. Wir sind der Schlüssel. Und wir müssen jetzt zuschlagen.«
Pimmer lieà sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete. »Und wir können Ihnen das nicht ausreden?«
»Jedenfalls nicht, solange ich Atem in meinen Lungen habe.«
Pimmer lächelte und grüÃte Yimt zackig. Konowa blickte zwischen den beiden hin und her. »Was in drei Teufels Namen heckt ihr zwei denn jetzt aus?«
»Als Vertreter Ihrer Majestät war es meine Pflicht, aufgrund des königlichen Dekrets für eine schnellstmögliche Rückkehr nach Calahr einzutreten. Nachdem ich meine Pflicht erfüllt habe, kann ich jetzt nach Calahr berichten, in angemessener Zeit, versteht sich, dass ich keinen Erfolg hatte. Und jetzt müssen wir einfach nur noch den Prinzen überzeugen.«
»Und das konntet ihr mir wohl nicht von Anfang an mitteilen?«, erkundigte sich Konowa gereizt.
»Es war meine Idee«, erklärte Yimt und pflückte ein paar Staubfussel von Konowas Uniformjacke. »Ich habe dem Vizekönig gesagt, dass du nach deinem zweitägigen Schlaf ein bisschen langsam im Kopf sein würdest, es sei denn, wir würden dir einen ordentlichen Anreiz geben. Ich würde sagen, wir hatten Erfolg.«
Konowa setzte den Tschako auf und ging zur Tür. Er blieb davor stehen, mit dem Rücken zu Pimmer und Yimt. »Nächstes
Mal könntet Ihr versuchen, mir einfach die Wahrheit zu sagen, von Anfang an. Vielleicht überrasche ich euch ja.« Er öffnete die Tür und trat hinaus. Auf dem Gang hörte er noch das Gespräch hinter sich.
»Er scheint ein bisschen wütend auf uns zu sein«, meinte Pimmer.
»Ach was, das ist nur sein Temperament. AuÃerdem rennt uns die Zeit davon. Hast du gesehen, wie schnell er aus dem Bett gestiegen ist, Vizekönig? Man kann einem Offizier nicht einfach in den Hintern treten wie einem Soldaten. Da muss man schon andere Wege finden, ihn zu motivieren.«
Konowa ging weiter und ballte die Fäuste. Yimt hatte recht, er fühlte sich auÃerordentlich motiviert. Er stürmte an Deck und suchte nach dem Prinzen. Ãberrascht stellte er fest, dass es nicht schneite. Aber es war kalt; der Wind pfiff in der Takelage und lieà die Segel knattern, was den Kapitän der Schwarzer Stachel zwang, einen Schleppanker zu setzen.
Rallie, Visyna und seine Mutter tauchten vor ihm auf, als hätten sie die ganze Zeit auf ihn gewartet, was sie, wie er sich vorstellte, vermutlich auch getan hatten.
»Als wir das letzte Mal auf diesem Boot waren, habt ihr drei alles versucht, mich davon abzuhalten, dem Prinzen etwas anzutun, und das weià ich zu schätzen. Aber diesmal ist es anders.«
Die Antwort, die ihm die drei gaben, verblüffte ihn völlig.
»Das wissen wir, Konowa, und wir sind mit dir einer Meinung«, sagte Visyna und trat vor, als wollte sie ihn umarmen. Aber einen Meter vor ihm blieb sie stehen. »Er muss unbedingt Vernunft annehmen. Die Schattenherrscherin muss aufgehalten werden, und zwar jetzt, bevor ihre Macht noch weiter wächst.«
Konowa sah seine Mutter an und dann Rallie. Beide nickten zustimmend.
»Wo ist er?«
»Direkt hinter Ihnen«, antwortete der Prinz, trat um Konowa herum und baute sich links neben ihm auf. Dann sah er die drei Ladys an und tippte kurz mit der Hand an den Schirm seines Tschako. »Darf ich raten, oder ist das zu einfach? Sie alle haben gehört, dass wir sofort nach Calahr segeln und nicht ins Hyntaland.«
Konowa holte tief Luft, um den Prinzen durch die Wucht seiner Argumente zu überzeugen, aber er bekam nicht die Chance dazu.
»Hat das
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