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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Schritte hallte von den Wänden wider. Tyul bückte sich und hob seinen Dolch auf, während Jurwan wieder auf seinen Rücken sprang. Tyul ließ den Staub des Skelettes durch die Finger seiner rechten Hand rieseln und streute ihn dann in einem Bogen über den Boden aus.
    Â»Gern geschehen«, sagte er und machte sich an die Verfolgung seiner Beute.

19
    Â»ICH HABE RALLIE aus den Augen verloren«, sagte Visyna, die den Saum ihres Gewandes hochhielt, als sie Chayii eiligst folgte. Die Elfe führte sie zum entlegenen Ende des Palastgeländes, wohin Rallies Wagen und Menagerie verbannt worden waren. Sie kamen an mehreren Soldaten vorbei, die nicht wussten, ob sie salutieren, sich verbeugen oder beides tun sollten.
    Â»Sie weiß, wo wir hingehen. Komm schon, wir müssen uns beeilen!«, sagte Chayii, als sie zwischen ein paar blühenden Kakteen hindurchrannte.
    Visyna hob ihr Kleid noch höher und rannte, während sie hoffte, dass niemand sie so sah. »Was hast du denn gehört?«
    Â»Die Stimme von Grauender Morgen, wenn auch nur ganz schwach«, antwortete Chayii, ohne ihr Tempo zu verlangsamen. »Tyul hat seine Eidwaffe benutzt, und das hat etwas gekostet. Hier ist eine andere Magie am Werk.«
    Â»Die Schattenherrscherin«, sagte Visyna.
    Â»Ich habe keinen Zweifel daran, dass ihre Streitkräfte hier sind, aber das eben fühlte sich anders an.« Sie blieb stehen und drehte sich zu Visyna herum. »Hast du denn gar nichts gehört oder gespürt?«
    Visyna schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. Vorhin dachte ich, ich hätte etwas bemerkt, aber der Lärm auf
der Feier machte es mir schwer, es zu verstehen. Und dann war es auch schon wieder weg.«
    Chayii lächelte kurz. »Du bist weit stärker auf die Natürliche Ordnung eingestimmt, als ich gedacht habe.«
    Visyna errötete über das Kompliment. Dann drehte sich Chayii wieder um, und sie rannten den Weg zu Rallies Wagen gemeinsam. Das Glühen einer Zigarrenspitze verriet, dass die alte Frau bereits dort war.
    Â»Wie hast du das gemacht?«, erkundigte sich Visyna. »Als wir die Feier verließen, warst du doch hinter uns.«
    Rallie stieß eine Rauchwolke aus und lächelte. »Ich kenne mich aus. Da wir gerade davon reden, pass auf, wo du hintrittst, Liebes. Diese Feier ist eindeutig sehr gut besucht.«
    Visyna blickte nach unten und sah, was Rallie meinte. Pferde- und Kameldung übersäten den Weg. Man hatte zwar am Morgen den Dung weggeschafft, doch am Abend waren umso mehr Pferde und Kutschen gekommen.
    Â»Eine merkwürdige Art, den Erfolg einer Feier zu bewerten«, sagte Chayii.
    Â»Du musst es dir so vorstellen, als würdest du eine Beute verfolgen«, erwiderte Rallie. »Wenn das ein Wald wäre, könntest du dem, was auf dem Boden um uns herum verstreut liegt, viel entnehmen, stimmt’s?«
    Chayii verbeugte sich leicht. »Deine Weltgewandtheit ist beeindruckend. Ich hatte schon immer Schwierigkeiten, mich durch große, bevölkerte Gebiete wie dieses hier zu bewegen. Die Entweihung der Natürlichen Ordnung ist hier so brutal.«
    Visyna empfand das ebenfalls. Eine Stadt verströmte ihr Gift wie eine offene Wunde. Das Land wurde krank, die Natürliche Ordnung beschmutzt. Bannwirkern wie ihr fiel es schwer, saubere, nützliche Fäden zu finden. Sie seufzte. Sie könnte ihr ganzes Leben damit verbringen, die verschmutzte
Energie in Nazalla zu reinigen, und würde doch niemals damit fertig werden. Die Sreex, Rallies fledermausartige Kuriervögel, krächzten im Planwagen, und einen Moment später sprang Jir heraus. Er war von Kragen und Kette befreit, hob den Kopf hoch in die Luft und witterte.
    Â»Fühlt sich gut an, stimmt’s, mein Junge?« Rallie bückte sich und kraulte dem Bengar den Kopf.
    Jirs Schnurren wurde so laut, dass sich Visynas Nackenhaare aufrichteten; sie schüttelte sich, zog rasch ihr Kleid aus und schlüpfte in Reisekleidung. Das Gewand warf sie hinten in den Wagen. Chayii musste sich nicht umziehen, weil sie sich geweigert hatte, ein Abendkleid anzuziehen, und ihre Elfengarderobe anbehalten hatte. Rallie hatte einfach ihren schwarzen Umhang mit einer rosa Schleife geschmückt, die sie jetzt abnahm und in eine Innentasche steckte.
    Â»So, alles wieder normal. Also, fahren wir?« Rallie setzte sich auf den Kutschbock und griff nach den Zügeln.
    Visyna und Chayii folgten

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